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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Brüchen.
und dieselbe also zurichte-
te/ daß die Nerven herauß
hingen?

Fast dergleichen ist vor wenig Jahren zu
Padua geschehen/ daß ein Pferd mit den Zäh-
nen einem Stall-Knecht den Daumen erha-
schet/ denselben von der Hand hinweg ge-
rissen/ zugleich mit einem stück des Tendinis
einer ziemlichen Länge. Petrus de Marchet-
tis Chirurgiae Doctor
hat ihn folgender mas-
sen curiret: Erstlich hat er ihm das Blut
gestillet/ das Glied mählig gebunden/ und
weil die Natur/ in dem sie dem krancken
Glied zu hülffe kompt/ viel Bluth hinzu-
schicken pflegt/ hat er den Ober-Arm mit ei-
nem defensivo umbgeben/ gemacht von bolo
armen, terra sigillata sangv
: draconis, cera,
ol: rosaceo & aceto,
und damit in dem leeren
Theil der Musculen/ da zuvor der tendo ge-
wesen/ sich kein Bluth samle/ und sich end-
lich apost emire und faule/ hat er den gantzen
Ellbogen mit dem ol: rosato omphacino,
auch den Schmertzen zu stillen/ gesalbet:
Des andern Tages/ in dem die Bluth-
stillung abgenommen/ lagen die Beiner
und tendines, welche er mit truckenen Fa-
sen belegte/ biß sie mit Fleisch kunten bede-
cket werden/ das zerstossene und zerquetzte
Fleisch zu suppuriren/ brauchte er das ungv.

dige-
J i
von Bruͤchen.
und dieſelbe alſo zurichte-
te/ daß die Nerven herauß
hingen?

Faſt dergleichen iſt vor wenig Jahren zu
Padua geſchehẽ/ daß ein Pferd mit den Zaͤh-
nen einem Stall-Knecht den Daumen erha-
ſchet/ denſelben von der Hand hinweg ge-
riſſen/ zugleich mit einem ſtuͤck des Tendinis
einer ziemlichen Laͤnge. Petrus de Marchet-
tis Chirurgiæ Doctor
hat ihn folgender maſ-
ſen curiret: Erſtlich hat er ihm das Blut
geſtillet/ das Glied maͤhlig gebunden/ und
weil die Natur/ in dem ſie dem krancken
Glied zu huͤlffe kompt/ viel Bluth hinzu-
ſchicken pflegt/ hat er den Ober-Arm mit ei-
nem defenſivo umbgeben/ gemacht von bolo
armen, terra ſigillata ſangv
: draconis, cera,
ol: roſaceo & aceto,
und damit in dem leeren
Theil der Muſculen/ da zuvor der tendo ge-
weſen/ ſich kein Bluth ſamle/ und ſich end-
lich apoſt emire und faule/ hat er den gantzen
Ellbogen mit dem ol: roſato omphacino,
auch den Schmertzen zu ſtillen/ geſalbet:
Des andern Tages/ in dem die Bluth-
ſtillung abgenommen/ lagen die Beiner
und tendines, welche er mit truckenen Fa-
ſen belegte/ biß ſie mit Fleiſch kunten bede-
cket werden/ das zerſtoſſene und zerquetzte
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[497/0519] von Bruͤchen. und dieſelbe alſo zurichte- te/ daß die Nerven herauß hingen? Faſt dergleichen iſt vor wenig Jahren zu Padua geſchehẽ/ daß ein Pferd mit den Zaͤh- nen einem Stall-Knecht den Daumen erha- ſchet/ denſelben von der Hand hinweg ge- riſſen/ zugleich mit einem ſtuͤck des Tendinis einer ziemlichen Laͤnge. Petrus de Marchet- tis Chirurgiæ Doctor hat ihn folgender maſ- ſen curiret: Erſtlich hat er ihm das Blut geſtillet/ das Glied maͤhlig gebunden/ und weil die Natur/ in dem ſie dem krancken Glied zu huͤlffe kompt/ viel Bluth hinzu- ſchicken pflegt/ hat er den Ober-Arm mit ei- nem defenſivo umbgeben/ gemacht von bolo armen, terra ſigillata ſangv: draconis, cera, ol: roſaceo & aceto, und damit in dem leeren Theil der Muſculen/ da zuvor der tendo ge- weſen/ ſich kein Bluth ſamle/ und ſich end- lich apoſt emire und faule/ hat er den gantzen Ellbogen mit dem ol: roſato omphacino, auch den Schmertzen zu ſtillen/ geſalbet: Des andern Tages/ in dem die Bluth- ſtillung abgenommen/ lagen die Beiner und tendines, welche er mit truckenen Fa- ſen belegte/ biß ſie mit Fleiſch kunten bede- cket werden/ das zerſtoſſene und zerquetzte Fleiſch zu ſuppuriren/ brauchte er das ungv. dige- J i

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/519>, abgerufen am 22.11.2024.