Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Vierter Theil weil die Verrenckung geschwind und baldgeschehen kan/ je weiter aber das auß ge- wichne Glied davon/ welches langsahm und gewaltsahm auß seiner Pfannen ge- wichen/ je mühsahmer und langsahmer werden solche zu recht gebracht: Solches geschicht auch in den Fleischichten und woll gehaltenen Leibern/ in dem die Gleiche durch die Dicke der Musculen und Menge der Fäiste allendhalben hart und enge verschlos- sen werden/ daß sie nicht so leicht außfallen können; in den Magern/ in welchen der Leib trucken/ die Sehn-Adern starck und fest/ geschichts gleichfalls/ und können de- rowegen/ wann sie außgewichen/ nicht ohne Mühe eingerichtet werden. 7. Welche Verrenckungen sind Unbeisah-gantz unheilsahm? me Verren- ckung. Solche/ welche durch den Unrath und nom-
Vierter Theil weil die Verrenckung geſchwind und baldgeſchehen kan/ je weiter aber das auß ge- wichne Glied davon/ welches langſahm und gewaltſahm auß ſeiner Pfannen ge- wichen/ je muͤhſahmer und langſahmer werden ſolche zu recht gebracht: Solches geſchicht auch in den Fleiſchichten und woll gehaltenen Leibern/ in dem die Gleiche durch die Dicke der Muſculen und Menge der Faͤiſte allendhalben hart und enge verſchloſ- ſen werden/ daß ſie nicht ſo leicht außfallen koͤnnen; in den Magern/ in welchen der Leib trucken/ die Sehn-Adern ſtarck und feſt/ geſchichts gleichfalls/ und koͤnnen de- rowegen/ wann ſie außgewichen/ nicht ohne Muͤhe eingerichtet werden. 7. Welche Verrenckungen ſind Unbeiſah-gantz unheilſahm? me Verren- ckung. Solche/ welche durch den Unrath und nom-
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Vierter Theil
weil die Verrenckung geſchwind und bald
geſchehen kan/ je weiter aber das auß ge-
wichne Glied davon/ welches langſahm
und gewaltſahm auß ſeiner Pfannen ge-
wichen/ je muͤhſahmer und langſahmer
werden ſolche zu recht gebracht: Solches
geſchicht auch in den Fleiſchichten und woll
gehaltenen Leibern/ in dem die Gleiche durch
die Dicke der Muſculen und Menge der
Faͤiſte allendhalben hart und enge verſchloſ-
ſen werden/ daß ſie nicht ſo leicht außfallen
koͤnnen; in den Magern/ in welchen der
Leib trucken/ die Sehn-Adern ſtarck und
feſt/ geſchichts gleichfalls/ und koͤnnen de-
rowegen/ wann ſie außgewichen/ nicht ohne
Muͤhe eingerichtet werden.
7. Welche Verrenckungen ſind
gantz unheilſahm?
Solche/ welche durch den Unrath und
verwerffliche Feuchtigkeiten/ die Sehnen
kuͤrtzer gemacht worden/ auch ſind dieſelbe
unheilſam/ wann in den Verrenckungen
zugleich die appendices und Anhaͤnge der
Knochen zerbrochen ſind/ den ſolches un-
muͤglich/ alſo wiederumb zuſammen/ und
in einander zufuͤgen/ wie ſie zuvorgeweſen.
Die nunmehro veraltete Verrenckungen/
durch welche die zaͤhe Feuchtigkeit/ ſo die
Pfanne des außgewichenen Beins einge-
nom-
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