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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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von Geschwären.
Zungen lauffen die Adern hoch auff/ die
Lefftzen werden dick und auffgeschwollen/
der gantze Leib spühret ein Jucken/ als wann
es mit Nadeln und Dornen gestochen wä-
re/ weil die scharffen Dämpffe unter der
dicken Haut verschlossen seyn/ endlich/ wann
es auffs höchste gekommen/ so erfolget eine
Erstaunung/ Minderung der Sinne und
eine Unempfindligkeit über den gantzen Leib/
in dem sie nichts empfinden/ wann man sie
sticht oder schneidet/ es giebt auch gar kein
Blut/ verdirbt also alle Glieder/ und
machts zu stinckenden und faulen Geschwä-
ren. Etzliche halten dafür/ daß wann man
ihr Blut durchseihe/ so findet man wie
Sand-Körnlein darin.

84. Was ist für ein Unterscheid
zwischen dem Aussatz und
Frantzosen?

Der Unterscheid ist dieser/ in dem nemb-
lichen der Aussatz den gantzen Leib mit
Schuppen und rauhen kleyenmässigen Ge-
schwären fast überziehet/ in den Frantzosen
aber nur hin und wieder solche Flecken auß-
schlagen/ auch ist in dieser Kranckheit ein
Schmertz verhanden/ welches in dem Aus-
satz nicht ist/ so werden die Frantzosen auch
mehrentheils durch einen unreinen Bey-
schlaff verursachet/ der Aussatz aber nicht/

es

von Geſchwaͤren.
Zungen lauffen die Adern hoch auff/ die
Lefftzen werden dick und auffgeſchwollen/
der gantze Leib ſpuͤhret ein Jucken/ als wann
es mit Nadeln und Dornen geſtochen waͤ-
re/ weil die ſcharffen Daͤmpffe unter der
dicken Haut verſchloſſen ſeyn/ endlich/ wann
es auffs hoͤchſte gekommen/ ſo erfolget eine
Erſtaunung/ Minderung der Sinne und
eine Unempfindligkeit uͤber den gantzen Leib/
in dem ſie nichts empfinden/ wann man ſie
ſticht oder ſchneidet/ es giebt auch gar kein
Blut/ verdirbt alſo alle Glieder/ und
machts zu ſtinckenden und faulen Geſchwaͤ-
ren. Etzliche halten dafuͤr/ daß wann man
ihr Blut durchſeihe/ ſo findet man wie
Sand-Koͤrnlein darin.

84. Was iſt fuͤr ein Unterſcheid
zwiſchen dem Auſſatz und
Frantzoſen?

Der Unterſcheid iſt dieſer/ in dem nemb-
lichen der Auſſatz den gantzen Leib mit
Schuppen und rauhen kleyenmaͤſſigen Ge-
ſchwaͤren faſt uͤberziehet/ in den Frantzoſen
aber nur hin und wieder ſolche Flecken auß-
ſchlagen/ auch iſt in dieſer Kranckheit ein
Schmertz verhanden/ welches in dem Auſ-
ſatz nicht iſt/ ſo werden die Frantzoſen auch
mehrentheils durch einen unreinen Bey-
ſchlaff verurſachet/ der Auſſatz aber nicht/

es
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[399/0421] von Geſchwaͤren. Zungen lauffen die Adern hoch auff/ die Lefftzen werden dick und auffgeſchwollen/ der gantze Leib ſpuͤhret ein Jucken/ als wann es mit Nadeln und Dornen geſtochen waͤ- re/ weil die ſcharffen Daͤmpffe unter der dicken Haut verſchloſſen ſeyn/ endlich/ wann es auffs hoͤchſte gekommen/ ſo erfolget eine Erſtaunung/ Minderung der Sinne und eine Unempfindligkeit uͤber den gantzen Leib/ in dem ſie nichts empfinden/ wann man ſie ſticht oder ſchneidet/ es giebt auch gar kein Blut/ verdirbt alſo alle Glieder/ und machts zu ſtinckenden und faulen Geſchwaͤ- ren. Etzliche halten dafuͤr/ daß wann man ihr Blut durchſeihe/ ſo findet man wie Sand-Koͤrnlein darin. 84. Was iſt fuͤr ein Unterſcheid zwiſchen dem Auſſatz und Frantzoſen? Der Unterſcheid iſt dieſer/ in dem nemb- lichen der Auſſatz den gantzen Leib mit Schuppen und rauhen kleyenmaͤſſigen Ge- ſchwaͤren faſt uͤberziehet/ in den Frantzoſen aber nur hin und wieder ſolche Flecken auß- ſchlagen/ auch iſt in dieſer Kranckheit ein Schmertz verhanden/ welches in dem Auſ- ſatz nicht iſt/ ſo werden die Frantzoſen auch mehrentheils durch einen unreinen Bey- ſchlaff verurſachet/ der Auſſatz aber nicht/ es

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/421>, abgerufen am 25.11.2024.