Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von den Wunden.
der Mensch kan angesteckt werden/ auch
an einer kleinen Wunde/ welche nur mit
der Kugel angestreifft worden/ sterben kön-
ne/ bezeuget neben anderen auch Hildanus
pag:
1229. und ist die Art des Gifftes nicht
allein eines groben und corporalischen We-
sens/ welches sich über etzliche Tage in sei-
ner Wirckung sehen läst/ sondern mehren-
theils ein geistlicher und subtiler Dampff/
in dem es gleich im Anfang seine Gewalt an
den edlen Gliedern des Leibes/ als dem
Hertzen/ Hirn und Leber beweiset/ in dem
es allerhand böse und ungewöhnliche Zufäll
erreget/ wie mit mehren in der 174. sten
Frag zu sehen.

195. Was ist zu thun wann ei-
ne Wunde umb sich frist?

Es muß durch eine beqveme diaet der Pa-Innerliche
Cur.

tient gebessert/ und die Materie mit Pur-
gationen und Aderläß abgeführet werden/
damit das Glied von den Feuchtigkeiten
welche durch länge der Zeit gewohnt hinzu-
zufliessen/ befreyet werde. Euserlich istEusertiche
Cur.

das Wasser gut/ gemacht von Rosen-
Wasser/ Maur-Kraut-Wasser/ rothen
Vitriol und roth Kupfer-Wasser und
Alaun zusammen gesotten und den Ort da-
mit bestrichen. Item aqua ex calce cum
rio dulci.

196. Was

von den Wunden.
der Menſch kan angeſteckt werden/ auch
an einer kleinen Wunde/ welche nur mit
der Kugel angeſtreifft worden/ ſterben koͤn-
ne/ bezeuget neben anderen auch Hildanus
pag:
1229. und iſt die Art des Gifftes nicht
allein eines groben und corporaliſchen We-
ſens/ welches ſich uͤber etzliche Tage in ſei-
ner Wirckung ſehen laͤſt/ ſondern mehren-
theils ein geiſtlicher und ſubtiler Dampff/
in dem es gleich im Anfang ſeine Gewalt an
den edlen Gliedern des Leibes/ als dem
Hertzen/ Hirn und Leber beweiſet/ in dem
es allerhand boͤſe und ungewoͤhnliche Zufaͤll
erreget/ wie mit mehren in der 174. ſten
Frag zu ſehen.

195. Was iſt zu thun wann ei-
ne Wunde umb ſich friſt?

Es muß durch eine beqveme diæt der Pa-Innerliche
Cur.

tient gebeſſert/ und die Materie mit Pur-
gationen und Aderlaͤß abgefuͤhret werden/
damit das Glied von den Feuchtigkeiten
welche durch laͤnge der Zeit gewohnt hinzu-
zuflieſſen/ befreyet werde. Euſerlich iſtEuſertiche
Cur.

das Waſſer gut/ gemacht von Roſen-
Waſſer/ Maur-Kraut-Waſſer/ rothen
Vitriol und roth Kupfer-Waſſer und
Alaun zuſammen geſotten und den Ort da-
mit beſtrichen. Item aqua ex calce cum
☿ rio dulci.

196. Was
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0341" n="319"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Wunden.</hi></fw><lb/>
der Men&#x017F;ch kan ange&#x017F;teckt werden/ auch<lb/>
an einer kleinen Wunde/ welche nur mit<lb/>
der Kugel ange&#x017F;treifft worden/ &#x017F;terben ko&#x0364;n-<lb/>
ne/ bezeuget neben anderen auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hildanus<lb/>
pag:</hi></hi> 1229. und i&#x017F;t die Art des Gifftes nicht<lb/>
allein eines groben und corporali&#x017F;chen We-<lb/>
&#x017F;ens/ welches &#x017F;ich u&#x0364;ber etzliche Tage in &#x017F;ei-<lb/>
ner Wirckung &#x017F;ehen la&#x0364;&#x017F;t/ &#x017F;ondern mehren-<lb/>
theils ein gei&#x017F;tlicher und &#x017F;ubtiler Dampff/<lb/>
in dem es gleich im Anfang &#x017F;eine Gewalt an<lb/>
den edlen Gliedern des Leibes/ als dem<lb/>
Hertzen/ Hirn und Leber bewei&#x017F;et/ in dem<lb/>
es allerhand bo&#x0364;&#x017F;e und ungewo&#x0364;hnliche Zufa&#x0364;ll<lb/>
erreget/ wie mit mehren in der 174. &#x017F;ten<lb/>
Frag zu &#x017F;ehen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">195. Was i&#x017F;t zu thun wann ei-<lb/>
ne Wunde umb &#x017F;ich fri&#x017F;t?</hi> </head><lb/>
          <p>Es muß durch eine beqveme <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">diæt</hi></hi> der Pa-<note place="right">Innerliche<lb/>
Cur.</note><lb/>
tient gebe&#x017F;&#x017F;ert/ und die Materie mit Pur-<lb/>
gationen und Aderla&#x0364;ß abgefu&#x0364;hret werden/<lb/>
damit das Glied von den Feuchtigkeiten<lb/>
welche durch la&#x0364;nge der Zeit gewohnt hinzu-<lb/>
zuflie&#x017F;&#x017F;en/ befreyet werde. Eu&#x017F;erlich i&#x017F;t<note place="right">Eu&#x017F;ertiche<lb/>
Cur.</note><lb/>
das Wa&#x017F;&#x017F;er gut/ gemacht von Ro&#x017F;en-<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er/ Maur-Kraut-Wa&#x017F;&#x017F;er/ rothen<lb/>
Vitriol und roth Kupfer-Wa&#x017F;&#x017F;er und<lb/>
Alaun zu&#x017F;ammen ge&#x017F;otten und den Ort da-<lb/>
mit be&#x017F;trichen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Item aqua ex calce cum<lb/>
&#x263F; rio dulci.</hi></hi></p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">196. Was</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[319/0341] von den Wunden. der Menſch kan angeſteckt werden/ auch an einer kleinen Wunde/ welche nur mit der Kugel angeſtreifft worden/ ſterben koͤn- ne/ bezeuget neben anderen auch Hildanus pag: 1229. und iſt die Art des Gifftes nicht allein eines groben und corporaliſchen We- ſens/ welches ſich uͤber etzliche Tage in ſei- ner Wirckung ſehen laͤſt/ ſondern mehren- theils ein geiſtlicher und ſubtiler Dampff/ in dem es gleich im Anfang ſeine Gewalt an den edlen Gliedern des Leibes/ als dem Hertzen/ Hirn und Leber beweiſet/ in dem es allerhand boͤſe und ungewoͤhnliche Zufaͤll erreget/ wie mit mehren in der 174. ſten Frag zu ſehen. 195. Was iſt zu thun wann ei- ne Wunde umb ſich friſt? Es muß durch eine beqveme diæt der Pa- tient gebeſſert/ und die Materie mit Pur- gationen und Aderlaͤß abgefuͤhret werden/ damit das Glied von den Feuchtigkeiten welche durch laͤnge der Zeit gewohnt hinzu- zuflieſſen/ befreyet werde. Euſerlich iſt das Waſſer gut/ gemacht von Roſen- Waſſer/ Maur-Kraut-Waſſer/ rothen Vitriol und roth Kupfer-Waſſer und Alaun zuſammen geſotten und den Ort da- mit beſtrichen. Item aqua ex calce cum ☿ rio dulci. Innerliche Cur. Euſertiche Cur. 196. Was

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/341
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/341>, abgerufen am 22.11.2024.