Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

Ander Theil
weder allein mit dem ung v: aegyptiaco oder
mit ol: hypericonis temperiret/ nach dem die
Wunde viel Unraht in sich hat: Wann
etwa die Kugel ein Bein angetroffen/ und
dasselbe zerschmettert ist/ muß man solche
fein gemach herauß thun/ damit nicht die
Adern oder Nerven damit verletzet werden/
das Glied fein gerade legen/ die Beiner wel-
che groß/ und nicht herauß genommen wer-
den können/ auff einander richten/ doch vor
den siebenden oder neundten Tag keine
Schienen gebrauchen/ wo der Ort Schie-
nen erfordert/ und wie ein Beinbruch heilen/
und in dem der Callus wächst/ dem Patien-
ten in den Speisen etwas reichlicher halten/
welche eine zähe Nahrung geben. Wann
ein Nerv getroffen/ muß man den Zufällen
mit Purgieren/ Aderlassen und guter Diät
zuvor kommen/ dann zu den Spanadrigen
Orten leicht ein gefährlicher Krampff/ dazu
kommen kan/ welcher alsdann den Todt
drauet.

171. Was ist zuthun/ wann in-
wendig eine Fäulung dazu
käme/ ohneracht an Fleiß
nichts unterlassen wor-
den?

Zu solcher Fäulung geben vors erste an-

laß/

Ander Theil
weder allein mit dem ung v: ægyptiaco oder
mit ol: hypericonis temperiret/ nach dem die
Wunde viel Unraht in ſich hat: Wann
etwa die Kugel ein Bein angetroffen/ und
daſſelbe zerſchmettert iſt/ muß man ſolche
fein gemach herauß thun/ damit nicht die
Adern oder Nerven damit verletzet werden/
das Glied fein gerade legen/ die Beiner wel-
che groß/ und nicht herauß genommen wer-
den koͤnnen/ auff einander richten/ doch vor
den ſiebenden oder neundten Tag keine
Schienen gebrauchen/ wo der Ort Schie-
nen erfordert/ und wie ein Beinbruch heilen/
und in dem der Callus waͤchſt/ dem Patien-
ten in den Speiſen etwas reichlicher halten/
welche eine zaͤhe Nahrung geben. Wann
ein Nerv getroffen/ muß man den Zufaͤllen
mit Purgieren/ Aderlaſſen und guter Diaͤt
zuvor kommen/ dann zu den Spanadrigen
Orten leicht ein gefaͤhrlicher Krampff/ dazu
kommen kan/ welcher alsdann den Todt
drauet.

171. Was iſt zuthun/ wann in-
wendig eine Faͤulung dazu
kaͤme/ ohneracht an Fleiß
nichts unterlaſſen wor-
den?

Zu ſolcher Faͤulung geben vors erſte an-

laß/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0320" n="298"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ander Theil</hi></fw><lb/>
weder allein mit dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ung v: ægyptiaco</hi></hi> oder<lb/>
mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ol: hypericonis</hi></hi> temperiret/ nach dem die<lb/>
Wunde viel Unraht in &#x017F;ich hat: Wann<lb/>
etwa die Kugel ein Bein angetroffen/ und<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe zer&#x017F;chmettert i&#x017F;t/ muß man &#x017F;olche<lb/>
fein gemach herauß thun/ damit nicht die<lb/>
Adern oder Nerven damit verletzet werden/<lb/>
das Glied fein gerade legen/ die Beiner wel-<lb/>
che groß/ und nicht herauß genommen wer-<lb/>
den ko&#x0364;nnen/ auff einander richten/ doch vor<lb/>
den &#x017F;iebenden oder neundten Tag keine<lb/>
Schienen gebrauchen/ wo der Ort Schie-<lb/>
nen erfordert/ und wie ein Beinbruch heilen/<lb/>
und in dem der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Callus</hi></hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t/ dem Patien-<lb/>
ten in den Spei&#x017F;en etwas reichlicher halten/<lb/>
welche eine za&#x0364;he Nahrung geben. Wann<lb/>
ein Nerv getroffen/ muß man den Zufa&#x0364;llen<lb/>
mit Purgieren/ Aderla&#x017F;&#x017F;en und guter Dia&#x0364;t<lb/>
zuvor kommen/ dann zu den Spanadrigen<lb/>
Orten leicht ein gefa&#x0364;hrlicher Krampff/ dazu<lb/>
kommen kan/ welcher alsdann den Todt<lb/>
drauet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">171. Was i&#x017F;t zuthun/ wann in-<lb/>
wendig eine Fa&#x0364;ulung dazu<lb/>
ka&#x0364;me/ ohneracht an Fleiß<lb/>
nichts unterla&#x017F;&#x017F;en wor-<lb/>
den?</hi> </head><lb/>
          <p>Zu &#x017F;olcher Fa&#x0364;ulung geben vors er&#x017F;te an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">laß/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[298/0320] Ander Theil weder allein mit dem ung v: ægyptiaco oder mit ol: hypericonis temperiret/ nach dem die Wunde viel Unraht in ſich hat: Wann etwa die Kugel ein Bein angetroffen/ und daſſelbe zerſchmettert iſt/ muß man ſolche fein gemach herauß thun/ damit nicht die Adern oder Nerven damit verletzet werden/ das Glied fein gerade legen/ die Beiner wel- che groß/ und nicht herauß genommen wer- den koͤnnen/ auff einander richten/ doch vor den ſiebenden oder neundten Tag keine Schienen gebrauchen/ wo der Ort Schie- nen erfordert/ und wie ein Beinbruch heilen/ und in dem der Callus waͤchſt/ dem Patien- ten in den Speiſen etwas reichlicher halten/ welche eine zaͤhe Nahrung geben. Wann ein Nerv getroffen/ muß man den Zufaͤllen mit Purgieren/ Aderlaſſen und guter Diaͤt zuvor kommen/ dann zu den Spanadrigen Orten leicht ein gefaͤhrlicher Krampff/ dazu kommen kan/ welcher alsdann den Todt drauet. 171. Was iſt zuthun/ wann in- wendig eine Faͤulung dazu kaͤme/ ohneracht an Fleiß nichts unterlaſſen wor- den? Zu ſolcher Faͤulung geben vors erſte an- laß/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/320
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/320>, abgerufen am 22.12.2024.