Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
Ander Theil
abgehawen wehre/ daß es
noch ein wenig anhinge?

Ich wolte ihn vom Blut und Haar sau-
beren/ den Schlampen wie auch das Ohr
anhefften/ doch daß man den Krospel mit
der Nadel nicht berühre/ denn es macht
Entzündung und Fäulung; oder ohne
Hefften/ das Ohr mit einem klebenden me-
dicament
von weiß vom Ey/ Mastix/
Hartz/ Terpentin/ Rosenöhl und wenig
Wachs gemacht/ anhefften/ ein trucknen-
des Pulver von rothen Rosen/ bol: armen
und flor: balaust: darauff gestreuet/ und das
Empl: barbarum oder Diapalma darüber ge-
legt/ und woll zusehen/ damit weder Mate-
rie noch ein Fleisch in dem meatum audito-
rium
kähme.

74. Wie sind die Knochen in
der Cur weiß zu halten?
Dreyertey
wodurch die
Knochen weiß
zu halten.

Wann man so viel müglich die euserliche
Lufft nicht ankommen läst: Zum andern/
wann man sie fleißig mit trucken Pulver
und Fäßlein beleget/ daß das Eyter/ oder
der scharffe Wundschweiß nicht dazu kompt.
Drittens/ wann man nichts schmutziges
öhlichtes oder fettes gebrauchet/ und also
selbst kein Anlaß zur Fäulung und Verder-
bung giebt.

75. Wie
Ander Theil
abgehawen wehre/ daß es
noch ein wenig anhinge?

Ich wolte ihn vom Blut und Haar ſau-
beren/ den Schlampen wie auch das Ohr
anhefften/ doch daß man den Kroſpel mit
der Nadel nicht beruͤhre/ denn es macht
Entzuͤndung und Faͤulung; oder ohne
Hefften/ das Ohr mit einem klebenden me-
dicament
von weiß vom Ey/ Maſtix/
Hartz/ Terpentin/ Roſenoͤhl und wenig
Wachs gemacht/ anhefften/ ein trucknen-
des Pulver von rothen Roſen/ bol: armen
und flor: balauſt: darauff geſtreuet/ und das
Empl: barbarum oder Diapalma daruͤber ge-
legt/ und woll zuſehen/ damit weder Mate-
rie noch ein Fleiſch in dem meatum audito-
rium
kaͤhme.

74. Wie ſind die Knochen in
der Cur weiß zu halten?
Dreyertey
wodurch die
Knochẽ weiß
zu halten.

Wann man ſo viel muͤglich die euſerliche
Lufft nicht ankommen laͤſt: Zum andern/
wann man ſie fleißig mit trucken Pulver
und Faͤßlein beleget/ daß das Eyter/ oder
der ſcharffe Wundſchweiß nicht dazu kompt.
Drittens/ wann man nichts ſchmutziges
oͤhlichtes oder fettes gebrauchet/ und alſo
ſelbſt kein Anlaß zur Faͤulung und Verder-
bung giebt.

75. Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <head>
            <pb facs="#f0248" n="226"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ander Theil</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#b">abgehawen wehre/ daß es<lb/>
noch ein wenig anhinge?</hi> </head><lb/>
          <p>Ich wolte ihn vom Blut und Haar &#x017F;au-<lb/>
beren/ den Schlampen wie auch das Ohr<lb/>
anhefften/ doch daß man den Kro&#x017F;pel mit<lb/>
der Nadel nicht beru&#x0364;hre/ denn es macht<lb/>
Entzu&#x0364;ndung und Fa&#x0364;ulung; oder ohne<lb/>
Hefften/ das Ohr mit einem klebenden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">me-<lb/>
dicament</hi></hi> von weiß vom Ey/ Ma&#x017F;tix/<lb/>
Hartz/ Terpentin/ Ro&#x017F;eno&#x0364;hl und wenig<lb/>
Wachs gemacht/ anhefften/ ein trucknen-<lb/>
des Pulver von rothen Ro&#x017F;en/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bol: armen</hi></hi><lb/>
und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flor: balau&#x017F;t</hi></hi>: darauff ge&#x017F;treuet/ und das<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Empl: barbarum</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Diapalma</hi></hi> daru&#x0364;ber ge-<lb/>
legt/ und woll zu&#x017F;ehen/ damit weder Mate-<lb/>
rie noch ein Flei&#x017F;ch in dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">meatum audito-<lb/>
rium</hi></hi> ka&#x0364;hme.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">74. Wie &#x017F;ind die Knochen in<lb/>
der Cur weiß zu halten?</hi> </head><lb/>
          <note place="left">Dreyertey<lb/>
wodurch die<lb/>
Knoche&#x0303; weiß<lb/>
zu halten.</note>
          <p>Wann man &#x017F;o viel mu&#x0364;glich die eu&#x017F;erliche<lb/>
Lufft nicht ankommen la&#x0364;&#x017F;t: Zum andern/<lb/>
wann man &#x017F;ie fleißig mit trucken Pulver<lb/>
und Fa&#x0364;ßlein beleget/ daß das Eyter/ oder<lb/>
der &#x017F;charffe Wund&#x017F;chweiß nicht dazu kompt.<lb/>
Drittens/ wann man nichts &#x017F;chmutziges<lb/>
o&#x0364;hlichtes oder fettes gebrauchet/ und al&#x017F;o<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t kein Anlaß zur Fa&#x0364;ulung und Verder-<lb/>
bung giebt.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">75. Wie</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0248] Ander Theil abgehawen wehre/ daß es noch ein wenig anhinge? Ich wolte ihn vom Blut und Haar ſau- beren/ den Schlampen wie auch das Ohr anhefften/ doch daß man den Kroſpel mit der Nadel nicht beruͤhre/ denn es macht Entzuͤndung und Faͤulung; oder ohne Hefften/ das Ohr mit einem klebenden me- dicament von weiß vom Ey/ Maſtix/ Hartz/ Terpentin/ Roſenoͤhl und wenig Wachs gemacht/ anhefften/ ein trucknen- des Pulver von rothen Roſen/ bol: armen und flor: balauſt: darauff geſtreuet/ und das Empl: barbarum oder Diapalma daruͤber ge- legt/ und woll zuſehen/ damit weder Mate- rie noch ein Fleiſch in dem meatum audito- rium kaͤhme. 74. Wie ſind die Knochen in der Cur weiß zu halten? Wann man ſo viel muͤglich die euſerliche Lufft nicht ankommen laͤſt: Zum andern/ wann man ſie fleißig mit trucken Pulver und Faͤßlein beleget/ daß das Eyter/ oder der ſcharffe Wundſchweiß nicht dazu kompt. Drittens/ wann man nichts ſchmutziges oͤhlichtes oder fettes gebrauchet/ und alſo ſelbſt kein Anlaß zur Faͤulung und Verder- bung giebt. 75. Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/248
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/248>, abgerufen am 25.11.2024.