Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.von den Wunden. und dick wird. 3. durch zubinden der Ge-fässe/ wann man mit einer Nadel die Ader oder Arterie untersticht ein Stücklein Fleisch mit fasset/ und also zustricket. 4. durch brennende Artzeneyen/ oder glüende Eisen/ 5. durch Abschneidung der Gefässe/ damit die abgeschnittene Ende ins Fleisch weichen/ und dieses ist das letzte Mittel. 22. In wie viel Wege gehet das Geblüth? In zweyerley/ als Erstlich auß den Pulß- 23. Soll man Einem/ der ge- hauen worden/ länger blu- ten lassen/ oder ihm das Blut alsobald stillen? Solches muß mit Unterscheid geschehen/ 24. Wel- M v
von den Wunden. und dick wird. 3. durch zubinden der Ge-faͤſſe/ wann man mit einer Nadel die Ader oder Arterie unterſticht ein Stuͤcklein Fleiſch mit faſſet/ und alſo zuſtricket. 4. durch brennende Artzeneyen/ oder gluͤende Eiſen/ 5. durch Abſchneidung der Gefaͤſſe/ damit die abgeſchnittene Ende ins Fleiſch weichen/ und dieſes iſt das letzte Mittel. 22. In wie viel Wege gehet das Gebluͤth? In zweyerley/ als Erſtlich auß den Pulß- 23. Soll man Einem/ der ge- hauen worden/ laͤnger blu- ten laſſen/ oder ihm das Blut alſobald ſtillen? Solches muß mit Unterſcheid geſchehen/ 24. Wel- M v
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von den Wunden.
und dick wird. 3. durch zubinden der Ge-
faͤſſe/ wann man mit einer Nadel die Ader
oder Arterie unterſticht ein Stuͤcklein Fleiſch
mit faſſet/ und alſo zuſtricket. 4. durch
brennende Artzeneyen/ oder gluͤende Eiſen/
5. durch Abſchneidung der Gefaͤſſe/ damit
die abgeſchnittene Ende ins Fleiſch weichen/
und dieſes iſt das letzte Mittel.
22. In wie viel Wege gehet
das Gebluͤth?
In zweyerley/ als Erſtlich auß den Pulß-
Adern/ welches ſubtiler und gleichſam dan-
tzend herauß ſpringt; Zum andern/ auß
den Blut-Adern/ welches/ ſchwartzer/ und
im Außrinnen langſamer iſt.
23. Soll man Einem/ der ge-
hauen worden/ laͤnger blu-
ten laſſen/ oder ihm das
Blut alſobald ſtillen?
Solches muß mit Unterſcheid geſchehen/
dann iſt der Menſch Blutreich und zornig/
ſo iſts beſſer/ daß man im Anfang das Ge-
bluͤth ein wenig lauffen laſſe/ und darff man
alsdann keine Aderlaſſen; Iſt aber der
Menſch vorhin ſchwach/ ſoll man Ihm
das Blut alſobald ſtillen/ ſintemahl das
Gebluͤth ein Schatz der Natur.
24. Wel-
M v
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Zitationshilfe: | Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/207>, abgerufen am 16.07.2024. |