Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite

von den Wunden.
wegkommen und verlohren. Zum 3. die/
so einer bösen art und malignität sind/ als
die Wunden der Gelencke und Gewerbe/
welche gemeiniglich böser art seyn.

6. Welche Wunden sind ge-
fährlich zu halten?

Die sind ins gemein gefährlich/ in wel-
chen etwa ein groß und vornehmes Gefäß
oder Nerve verletzet wird/ denn von wegen
der Nerven/ hat man den Krampff/ auß
den Adern und dero Verblutung den Ab-
gang der Kräffte zu besorgen; Es werden
auch gefährlich gehalten/ die Wunden un-
ten und ober der Achsel/ neben der Schaam
und Hüffte/ Gewerb und Gelenck/ zwischen
den Fingern gleichfals/ weil an selbigen Or-
ten die Gefäße liegen.

7. Welche Wunden sind nicht
gefährlich?

Dieselbe/ welche einen Fleischichten Ort
angetroffen/ und welche nach der länge der
Musculen gehen.

8. Welche Wunden sind aller-
dinges tödlich?

Die Wunden der Harnblasen/ des
Hirns/ des Hertzens/ der Leber/ der Lungen/
des Magens/ Miltzes und dünnen Darms/

und
M

von den Wunden.
wegkommen und verlohren. Zum 3. die/
ſo einer boͤſen art und malignitaͤt ſind/ als
die Wunden der Gelencke und Gewerbe/
welche gemeiniglich boͤſer art ſeyn.

6. Welche Wunden ſind ge-
faͤhrlich zu halten?

Die ſind ins gemein gefaͤhrlich/ in wel-
chen etwa ein groß und vornehmes Gefaͤß
oder Nerve verletzet wird/ denn von wegen
der Nerven/ hat man den Krampff/ auß
den Adern und dero Verblutung den Ab-
gang der Kraͤffte zu beſorgen; Es werden
auch gefaͤhrlich gehalten/ die Wunden un-
ten und ober der Achſel/ neben der Schaam
und Huͤffte/ Gewerb und Gelenck/ zwiſchen
den Fingern gleichfals/ weil an ſelbigen Or-
ten die Gefaͤße liegen.

7. Welche Wunden ſind nicht
gefaͤhrlich?

Dieſelbe/ welche einen Fleiſchichten Ort
angetroffen/ und welche nach der laͤnge der
Muſculen gehen.

8. Welche Wunden ſind aller-
dinges toͤdlich?

Die Wunden der Harnblaſen/ des
Hirns/ des Hertzens/ der Leber/ der Lungen/
des Magens/ Miltzes und duͤnnen Darms/

und
M
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0199" n="177"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den Wunden.</hi></fw><lb/>
wegkommen und verlohren. Zum 3. die/<lb/>
&#x017F;o einer bo&#x0364;&#x017F;en art und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">maligni</hi></hi>ta&#x0364;t &#x017F;ind/ als<lb/>
die Wunden der Gelencke und Gewerbe/<lb/>
welche gemeiniglich bo&#x0364;&#x017F;er art &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">6. Welche Wunden &#x017F;ind ge-<lb/>
fa&#x0364;hrlich zu halten?</hi> </head><lb/>
          <p>Die &#x017F;ind ins gemein gefa&#x0364;hrlich/ in wel-<lb/>
chen etwa ein groß und vornehmes Gefa&#x0364;ß<lb/>
oder Nerve verletzet wird/ denn von wegen<lb/>
der Nerven/ hat man den Krampff/ auß<lb/>
den Adern und dero Verblutung den Ab-<lb/>
gang der Kra&#x0364;ffte zu be&#x017F;orgen; Es werden<lb/>
auch gefa&#x0364;hrlich gehalten/ die Wunden un-<lb/>
ten und ober der Ach&#x017F;el/ neben der Schaam<lb/>
und Hu&#x0364;ffte/ Gewerb und Gelenck/ zwi&#x017F;chen<lb/>
den Fingern gleichfals/ weil an &#x017F;elbigen Or-<lb/>
ten die Gefa&#x0364;ße liegen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">7. Welche Wunden &#x017F;ind nicht<lb/>
gefa&#x0364;hrlich?</hi> </head><lb/>
          <p>Die&#x017F;elbe/ welche einen Flei&#x017F;chichten Ort<lb/>
angetroffen/ und welche nach der la&#x0364;nge der<lb/>
Mu&#x017F;culen gehen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">8. Welche Wunden &#x017F;ind aller-<lb/>
dinges to&#x0364;dlich?</hi> </head><lb/>
          <p>Die Wunden der Harnbla&#x017F;en/ des<lb/>
Hirns/ des Hertzens/ der Leber/ der Lungen/<lb/>
des Magens/ Miltzes und du&#x0364;nnen Darms/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0199] von den Wunden. wegkommen und verlohren. Zum 3. die/ ſo einer boͤſen art und malignitaͤt ſind/ als die Wunden der Gelencke und Gewerbe/ welche gemeiniglich boͤſer art ſeyn. 6. Welche Wunden ſind ge- faͤhrlich zu halten? Die ſind ins gemein gefaͤhrlich/ in wel- chen etwa ein groß und vornehmes Gefaͤß oder Nerve verletzet wird/ denn von wegen der Nerven/ hat man den Krampff/ auß den Adern und dero Verblutung den Ab- gang der Kraͤffte zu beſorgen; Es werden auch gefaͤhrlich gehalten/ die Wunden un- ten und ober der Achſel/ neben der Schaam und Huͤffte/ Gewerb und Gelenck/ zwiſchen den Fingern gleichfals/ weil an ſelbigen Or- ten die Gefaͤße liegen. 7. Welche Wunden ſind nicht gefaͤhrlich? Dieſelbe/ welche einen Fleiſchichten Ort angetroffen/ und welche nach der laͤnge der Muſculen gehen. 8. Welche Wunden ſind aller- dinges toͤdlich? Die Wunden der Harnblaſen/ des Hirns/ des Hertzens/ der Leber/ der Lungen/ des Magens/ Miltzes und duͤnnen Darms/ und M

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/199
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/199>, abgerufen am 18.12.2024.