Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.Erster Theil und schleimichten Feuchtigkeiten/ wie außderselben Härte/ weissen Farbe/ bösen Schmertzen und Widerfpänstigkeit der Aquapend. Cur.Cur/ leichtlich abzunehmen. In heilung solcher Beulen/ haben die zurücktreibende und zertheilende Artzeneyen keinen Platz/ man purgieret nicht/ auch lässet man nicht zur Ader/ sondern man befodert mit allem fleiß die Zeitigung/ und wird hernach an dem erhabensten Ort/ und zwar über zwerg geöffnet/ mit einem Meissel lange Zeit offen gehalten: doch soll man in öffnung das Ei- sen nicht zu tieff hinein drucken/ damit keine grosse Ader verletzet werde. Wann es nun offen/ und eine Zeitlang geflossen/ so mag man alsdann purgieren und Aderlassen; Nach 30 oder mehr Tagen/ mag man die Geschwulst/ nach dem sie mit dem rio praecipitato gereiniget/ mit Fleisch erfüllen und heilen. Ist er aber seiner Art nach/ hartnäckig und böß-artig/ so gebraucht man nebenst den anziehenden Mitteln/ die Ven- tosen/ mit scarificieren; wil es sich noch nicht bessern/ so begint gemeiniglich das gantze Geblüth angesteckt zu werden/ und alsdann muß man zu einer allgemeinen Frantzosen Cur schreiten. 62. Was sind Pestilentzische Schlier und Beulen? Es
Erſter Theil und ſchleimichten Feuchtigkeiten/ wie außderſelben Haͤrte/ weiſſen Farbe/ boͤſen Schmertzen und Widerfpaͤnſtigkeit der Aquapend. Cur.Cur/ leichtlich abzunehmen. In heilung ſolcher Beulen/ haben die zuruͤcktreibende und zertheilende Artzeneyen keinen Platz/ man purgieret nicht/ auch laͤſſet man nicht zur Ader/ ſondern man befodert mit allem fleiß die Zeitigung/ und wird hernach an dem erhabenſten Ort/ und zwar uͤber zwerg geoͤffnet/ mit einem Meiſſel lange Zeit offen gehalten: doch ſoll man in oͤffnung das Ei- ſen nicht zu tieff hinein drucken/ damit keine groſſe Ader verletzet werde. Wann es nun offen/ und eine Zeitlang gefloſſen/ ſo mag man alsdann purgieren und Aderlaſſen; Nach 30 oder mehr Tagen/ mag man die Geſchwulſt/ nach dem ſie mit dem ☿ rio præcipitato gereiniget/ mit Fleiſch erfuͤllen und heilen. Iſt er aber ſeiner Art nach/ hartnaͤckig und boͤß-artig/ ſo gebraucht man nebenſt den anziehenden Mitteln/ die Ven- toſen/ mit ſcarificieren; wil es ſich noch nicht beſſern/ ſo begint gemeiniglich das gantze Gebluͤth angeſteckt zu werden/ und alsdann muß man zu einer allgemeinen Frantzoſen Cur ſchreiten. 62. Was ſind Peſtilentziſche Schlier und Beulen? Es
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Erſter Theil
und ſchleimichten Feuchtigkeiten/ wie auß
derſelben Haͤrte/ weiſſen Farbe/ boͤſen
Schmertzen und Widerfpaͤnſtigkeit der
Cur/ leichtlich abzunehmen. In heilung
ſolcher Beulen/ haben die zuruͤcktreibende
und zertheilende Artzeneyen keinen Platz/
man purgieret nicht/ auch laͤſſet man nicht
zur Ader/ ſondern man befodert mit allem
fleiß die Zeitigung/ und wird hernach an
dem erhabenſten Ort/ und zwar uͤber zwerg
geoͤffnet/ mit einem Meiſſel lange Zeit offen
gehalten: doch ſoll man in oͤffnung das Ei-
ſen nicht zu tieff hinein drucken/ damit keine
groſſe Ader verletzet werde. Wann es nun
offen/ und eine Zeitlang gefloſſen/ ſo mag
man alsdann purgieren und Aderlaſſen;
Nach 30 oder mehr Tagen/ mag man die
Geſchwulſt/ nach dem ſie mit dem ☿ rio
præcipitato gereiniget/ mit Fleiſch erfuͤllen
und heilen. Iſt er aber ſeiner Art nach/
hartnaͤckig und boͤß-artig/ ſo gebraucht man
nebenſt den anziehenden Mitteln/ die Ven-
toſen/ mit ſcarificieren; wil es ſich noch
nicht beſſern/ ſo begint gemeiniglich das
gantze Gebluͤth angeſteckt zu werden/ und
alsdann muß man zu einer allgemeinen
Frantzoſen Cur ſchreiten.
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