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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Erster Theil
die Feuchte übertrifft/ wird das Apostema
so darauß entstehet, Phlegmone oedematodes,
das ist/ die Wasserichte rothe Geschwulst
genennet/ also auch im Gegentheil/ oedema
phlegmonodes,
und so verhält sichs auch mit
den andern.

9. Was ist Phlegmone, oder
rohte und blutige Ge-
schwulst?

Sie kompt auß überflüssiger Zufliessung
des Geblüths/ und wann solches auß rei-
Vigierius.nem Geblüth entstehet/ wird sie genandt
phlegmone exquisita, wann aber das Ge-
blüth mit Gallen vermischet ist/ wird sie phleg-
Sennertus.mone non exquisita genandt/ wie auch phleg-
mone erysipelatodes.
Wann nun das Ge-
blüth mit grosser Menge sich etwan in ein
Glied des Leibes begiebt/ werden die grosse
Blut- und Puls-Adern/ hernach auch die
mittelmäßige/ biß zu den aller kleinesten er-
füllet/ alsdann dringet das Blut gleich wie
ein Tau hindurch/ und erfüllet die Hölen
und Spatia der Musculen selbst; nach diesem
die Nerven/ endlich auch die Span-Adern.
Kennzeichen.Der Kennzeigen sind sechs. 1. die gros-
se Hitze/ 2. die Röthe/ 3. der Schmertz/
4. die Außdehnung/ 5. das Gläntzen/ 6.
Ursach.die Bewegung der Pulß-Adern. Die Ur-
sach dieser Geschwulst/ ist die Zufliessung

des

Erſter Theil
die Feuchte uͤbertrifft/ wird das Apoſtema
ſo darauß entſtehet, Phlegmone œdematodes,
das iſt/ die Waſſerichte rothe Geſchwulſt
genennet/ alſo auch im Gegentheil/ œdema
phlegmonodes,
und ſo verhaͤlt ſichs auch mit
den andern.

9. Was iſt Phlegmone, oder
rohte und blutige Ge-
ſchwulſt?

Sie kompt auß uͤberfluͤſſiger Zuflieſſung
des Gebluͤths/ und wann ſolches auß rei-
Vigierius.nem Gebluͤth entſtehet/ wird ſie genandt
phlegmone exquiſita, wann aber das Ge-
bluͤth mit Gallen vermiſchet iſt/ wird ſie phleg-
Sennertus.mone non exquiſita genandt/ wie auch phleg-
mone eryſipelatodes.
Wann nun das Ge-
bluͤth mit groſſer Menge ſich etwan in ein
Glied des Leibes begiebt/ werden die groſſe
Blut- und Puls-Adern/ hernach auch die
mittelmaͤßige/ biß zu den aller kleineſten er-
fuͤllet/ alsdann dringet das Blut gleich wie
ein Tau hindurch/ und erfuͤllet die Hoͤlen
und Spatia der Muſculen ſelbſt; nach dieſem
die Nerven/ endlich auch die Span-Adern.
Kennzeichen.Der Kennzeigen ſind ſechs. 1. die groſ-
ſe Hitze/ 2. die Roͤthe/ 3. der Schmertz/
4. die Außdehnung/ 5. das Glaͤntzen/ 6.
Urſach.die Bewegung der Pulß-Adern. Die Ur-
ſach dieſer Geſchwulſt/ iſt die Zuflieſſung

des
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[78/0100] Erſter Theil die Feuchte uͤbertrifft/ wird das Apoſtema ſo darauß entſtehet, Phlegmone œdematodes, das iſt/ die Waſſerichte rothe Geſchwulſt genennet/ alſo auch im Gegentheil/ œdema phlegmonodes, und ſo verhaͤlt ſichs auch mit den andern. 9. Was iſt Phlegmone, oder rohte und blutige Ge- ſchwulſt? Sie kompt auß uͤberfluͤſſiger Zuflieſſung des Gebluͤths/ und wann ſolches auß rei- nem Gebluͤth entſtehet/ wird ſie genandt phlegmone exquiſita, wann aber das Ge- bluͤth mit Gallen vermiſchet iſt/ wird ſie phleg- mone non exquiſita genandt/ wie auch phleg- mone eryſipelatodes. Wann nun das Ge- bluͤth mit groſſer Menge ſich etwan in ein Glied des Leibes begiebt/ werden die groſſe Blut- und Puls-Adern/ hernach auch die mittelmaͤßige/ biß zu den aller kleineſten er- fuͤllet/ alsdann dringet das Blut gleich wie ein Tau hindurch/ und erfuͤllet die Hoͤlen und Spatia der Muſculen ſelbſt; nach dieſem die Nerven/ endlich auch die Span-Adern. Der Kennzeigen ſind ſechs. 1. die groſ- ſe Hitze/ 2. die Roͤthe/ 3. der Schmertz/ 4. die Außdehnung/ 5. das Glaͤntzen/ 6. die Bewegung der Pulß-Adern. Die Ur- ſach dieſer Geſchwulſt/ iſt die Zuflieſſung des Vigierius. Sennertus. Kennzeichen. Urſach.

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/100>, abgerufen am 22.11.2024.