passender -- als Tambour-Major erscheint u. s. w. An einer durchgreifenden Umarbeitung hinderte den Dichter der Tod.
Im Vorstehenden findet sich nun der Wortlaut des Manuscriptes mit buchstäblicher Treue wiedergegeben. War eine Stelle so un- leserlich, daß ich ihren Inhalt nur zu vermuthen, nicht aber bestimmt zu erkennen vermochte, so habe ich sie lieber ganz weggelassen, anstatt meine Vermuthung hinzuschreiben. Die Szenen, welche sich sowohl im ersten, als im zweiten Entwurfe vorfanden, habe ich im Wort- laute des letzteren wiedergegeben, mit Ausnahme einer einzigen, welche in der älteren Fassung ungleich markiger und farbiger war. Auch darin frevelte ich schwerlich gegen die Intention des Dichters, der möglichst nachzukommen mir alleinige Richtschnur war. Was die Anreihung der Szenen betrifft, so war dies freilich eine schwierige Sache, da hierfür nicht die leiseste Andeutung vorlag. Neben der nothwendigen Rücksicht auf den Inhalt ließ ich bei Feststellung dieser Reihenfolge nach Möglichkeit noch eine andere, ästhetische Rücksicht walten. Es war mein Bemühen, die beiden Elemente, aus denen "Wozzeck" besteht, das groteske und das tragische, so zu gruppiren, daß nicht das letztere Element durch das erstere in seiner Wirkung beeinträchtigt werde.
Weggelassen ist keine Silbe. Wo sich allzuderbe Ausdrücke blos durch Anfangsbuchstaben und Striche angedeutet finden, hat schon der Dichter das Gleiche gethan.
K. E. F.
paſſender — als Tambour-Major erſcheint u. ſ. w. An einer durchgreifenden Umarbeitung hinderte den Dichter der Tod.
Im Vorſtehenden findet ſich nun der Wortlaut des Manuſcriptes mit buchſtäblicher Treue wiedergegeben. War eine Stelle ſo un- leſerlich, daß ich ihren Inhalt nur zu vermuthen, nicht aber beſtimmt zu erkennen vermochte, ſo habe ich ſie lieber ganz weggelaſſen, anſtatt meine Vermuthung hinzuſchreiben. Die Szenen, welche ſich ſowohl im erſten, als im zweiten Entwurfe vorfanden, habe ich im Wort- laute des letzteren wiedergegeben, mit Ausnahme einer einzigen, welche in der älteren Faſſung ungleich markiger und farbiger war. Auch darin frevelte ich ſchwerlich gegen die Intention des Dichters, der möglichſt nachzukommen mir alleinige Richtſchnur war. Was die Anreihung der Szenen betrifft, ſo war dies freilich eine ſchwierige Sache, da hierfür nicht die leiſeſte Andeutung vorlag. Neben der nothwendigen Rückſicht auf den Inhalt ließ ich bei Feſtſtellung dieſer Reihenfolge nach Möglichkeit noch eine andere, äſthetiſche Rückſicht walten. Es war mein Bemühen, die beiden Elemente, aus denen "Wozzeck" beſteht, das groteske und das tragiſche, ſo zu gruppiren, daß nicht das letztere Element durch das erſtere in ſeiner Wirkung beeinträchtigt werde.
Weggelaſſen iſt keine Silbe. Wo ſich allzuderbe Ausdrücke blos durch Anfangsbuchſtaben und Striche angedeutet finden, hat ſchon der Dichter das Gleiche gethan.
K. E. F.
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[204/0400]
paſſender — als Tambour-Major erſcheint u. ſ. w. An einer
durchgreifenden Umarbeitung hinderte den Dichter der Tod.
Im Vorſtehenden findet ſich nun der Wortlaut des Manuſcriptes
mit buchſtäblicher Treue wiedergegeben. War eine Stelle ſo un-
leſerlich, daß ich ihren Inhalt nur zu vermuthen, nicht aber beſtimmt
zu erkennen vermochte, ſo habe ich ſie lieber ganz weggelaſſen, anſtatt
meine Vermuthung hinzuſchreiben. Die Szenen, welche ſich ſowohl
im erſten, als im zweiten Entwurfe vorfanden, habe ich im Wort-
laute des letzteren wiedergegeben, mit Ausnahme einer einzigen,
welche in der älteren Faſſung ungleich markiger und farbiger war.
Auch darin frevelte ich ſchwerlich gegen die Intention des Dichters,
der möglichſt nachzukommen mir alleinige Richtſchnur war. Was
die Anreihung der Szenen betrifft, ſo war dies freilich eine ſchwierige
Sache, da hierfür nicht die leiſeſte Andeutung vorlag. Neben der
nothwendigen Rückſicht auf den Inhalt ließ ich bei Feſtſtellung
dieſer Reihenfolge nach Möglichkeit noch eine andere, äſthetiſche
Rückſicht walten. Es war mein Bemühen, die beiden Elemente,
aus denen "Wozzeck" beſteht, das groteske und das tragiſche, ſo zu
gruppiren, daß nicht das letztere Element durch das erſtere in ſeiner
Wirkung beeinträchtigt werde.
Weggelaſſen iſt keine Silbe. Wo ſich allzuderbe Ausdrücke
blos durch Anfangsbuchſtaben und Striche angedeutet finden, hat
ſchon der Dichter das Gleiche gethan.
K. E. F.
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Büchner, Georg: Sämmtliche Werke und handschriftlicher Nachlaß. Frankfurt (Main), 1879, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_werke_1879/400>, abgerufen am 22.11.2024.
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