Diese paläontologisch so bestimmt charakterisirten Be- ziehungen der jedesmaligen Bildungszustände der Erde selbst und äußerer Einflüsse überhaupt zu Entstehung, Wachsthum und Fortpflanzung der organischen Wesen, welche ein bestimmtes natürliches Abhängigkeitsverhält- niß zwischen beiden documentirt, haben sich auch theil- weise noch bis in unsere Zeit erhalten, und wir sehen uns allerorten von Beispielen dieser Art umgeben. Eine zahlreiche Klasse von Thieren, die s. g. Eingeweide- würmer, entwickeln sich nur an ganz bestimmten Orten. Auf einem niedergebrannten Wald entwickeln sich bestimmte Pflanzenarten, auf abgetriebenem Nadelholzwald wachsen Eichen und Buchen. Wo Luft, Wärme und Feuchtig- keit zusammenwirken, da entwickelt sich oft in wenigen Augenblicken jene zahllose Welt merkwürdiger und mit den sonderbarsten Gestalten versehener Thierchen, welche wir Jnfusorien nennen. Diese Beispiele ließen sich beliebig vermehren und auch namentlich nachweisen, wie innerhalb der einzelnen Arten von Pflanzen oder Thieren äußere Lebenseinflüsse die mannigfaltigsten und tiefgreifendsten Modificationen zu erzeugen im Stande sind. Trotz der enorm großen und fast unvereinbar scheinenden Verschiedenheiten der einzelnen Menschenracen erklärt sich doch heute eine Mehrzahl von Naturforschern in dem alten Streite über die Abstammung des Men- schengeschlechtes von einem oder mehreren Paaren dahin,
Dieſe paläontologiſch ſo beſtimmt charakteriſirten Be- ziehungen der jedesmaligen Bildungszuſtände der Erde ſelbſt und äußerer Einflüſſe überhaupt zu Entſtehung, Wachsthum und Fortpflanzung der organiſchen Weſen, welche ein beſtimmtes natürliches Abhängigkeitsverhält- niß zwiſchen beiden documentirt, haben ſich auch theil- weiſe noch bis in unſere Zeit erhalten, und wir ſehen uns allerorten von Beiſpielen dieſer Art umgeben. Eine zahlreiche Klaſſe von Thieren, die ſ. g. Eingeweide- würmer, entwickeln ſich nur an ganz beſtimmten Orten. Auf einem niedergebrannten Wald entwickeln ſich beſtimmte Pflanzenarten, auf abgetriebenem Nadelholzwald wachſen Eichen und Buchen. Wo Luft, Wärme und Feuchtig- keit zuſammenwirken, da entwickelt ſich oft in wenigen Augenblicken jene zahlloſe Welt merkwürdiger und mit den ſonderbarſten Geſtalten verſehener Thierchen, welche wir Jnfuſorien nennen. Dieſe Beiſpiele ließen ſich beliebig vermehren und auch namentlich nachweiſen, wie innerhalb der einzelnen Arten von Pflanzen oder Thieren äußere Lebenseinflüſſe die mannigfaltigſten und tiefgreifendſten Modificationen zu erzeugen im Stande ſind. Trotz der enorm großen und faſt unvereinbar ſcheinenden Verſchiedenheiten der einzelnen Menſchenraçen erklärt ſich doch heute eine Mehrzahl von Naturforſchern in dem alten Streite über die Abſtammung des Men- ſchengeſchlechtes von einem oder mehreren Paaren dahin,
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Dieſe paläontologiſch ſo beſtimmt charakteriſirten Be-
ziehungen der jedesmaligen Bildungszuſtände der Erde
ſelbſt und äußerer Einflüſſe überhaupt zu Entſtehung,
Wachsthum und Fortpflanzung der organiſchen Weſen,
welche ein beſtimmtes natürliches Abhängigkeitsverhält-
niß zwiſchen beiden documentirt, haben ſich auch theil-
weiſe noch bis in unſere Zeit erhalten, und wir ſehen
uns allerorten von Beiſpielen dieſer Art umgeben. Eine
zahlreiche Klaſſe von Thieren, die ſ. g. Eingeweide-
würmer, entwickeln ſich nur an ganz beſtimmten Orten.
Auf einem niedergebrannten Wald entwickeln ſich beſtimmte
Pflanzenarten, auf abgetriebenem Nadelholzwald wachſen
Eichen und Buchen. Wo Luft, Wärme und Feuchtig-
keit zuſammenwirken, da entwickelt ſich oft in wenigen
Augenblicken jene zahlloſe Welt merkwürdiger und mit
den ſonderbarſten Geſtalten verſehener Thierchen, welche
wir Jnfuſorien nennen. Dieſe Beiſpiele ließen ſich
beliebig vermehren und auch namentlich nachweiſen, wie
innerhalb der einzelnen Arten von Pflanzen oder
Thieren äußere Lebenseinflüſſe die mannigfaltigſten und
tiefgreifendſten Modificationen zu erzeugen im Stande
ſind. Trotz der enorm großen und faſt unvereinbar
ſcheinenden Verſchiedenheiten der einzelnen Menſchenraçen
erklärt ſich doch heute eine Mehrzahl von Naturforſchern
in dem alten Streite über die Abſtammung des Men-
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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/90>, abgerufen am 24.11.2024.
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