Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.sind und daher keine chemischen Aktionen entfalten können, Diese Thatsachen ließen sich in's Unendliche vermeh- ſind und daher keine chemiſchen Aktionen entfalten können, Dieſe Thatſachen ließen ſich in’s Unendliche vermeh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0242" n="222"/> ſind und daher keine chemiſchen Aktionen entfalten können,<lb/> müſſen als gänzlich wirkungslos angeſehen werden.</p><lb/> <p>Dieſe Thatſachen ließen ſich in’s Unendliche vermeh-<lb/> ren. „Dieſe Beobachtungen,‟ ſagt <hi rendition="#g">Mialhe,</hi> machen<lb/> begreiflich, daß alle organiſchen Functionen mit Hülfe<lb/> chemiſcher Proceſſe vor ſich gehen und daß ein lebendes<lb/> Weſen als ein chemiſches Laboratorium betrachtet werden<lb/> kann, in dem diejenigen Verrichtungen zu Stande kom-<lb/> men, die zuſammen das Leben ausmachen.‟ Nicht min-<lb/> der deutlich reden die <hi rendition="#g">mechaniſchen,</hi> nach phyſikaliſchen<lb/> Geſetzen beſtimmten Vorgänge des lebenden Organismus.<lb/> Die Blutbewegung iſt eine ſo vollkommen mechaniſche, wie<lb/> ſie nur gedacht werden kann, und die ſie bezweckende<lb/> anatomiſche Einrichtung hat die vollkommenſte Aehnlich-<lb/> keit mit den mechaniſchen Werken der menſchlichen Hand.<lb/> Das Herz iſt in derſelben Weiſe mit Klappen und Ven-<lb/> tilen verſehen, wie eine Dampfmaſchine, und das Zu-<lb/> ſchlagen dieſer Klappen erzeugt laute hörbare Töne. Die<lb/> Luft reibt ſich beim Einſtrömen in die Lungen an den<lb/> Wänden der Luftröhrenäſte und erzeugt das ſ. g. Ath-<lb/> mungsgeräuſch. Jhr Ein- und Ausſtrömen beruht auf<lb/> rein phyſikaliſchen Kräften. Das Aufſteigen des Blutes<lb/> aus den unteren Körpertheilen nach dem Herzen, entgegen<lb/> den Geſetzen der Schwere, wird nur durch rein mecha-<lb/> niſche Einrichtungen möglich gemacht. Auf eine mecha-<lb/> niſche Weiſe befördert der Darmkanal mit Hülfe wurm-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [222/0242]
ſind und daher keine chemiſchen Aktionen entfalten können,
müſſen als gänzlich wirkungslos angeſehen werden.
Dieſe Thatſachen ließen ſich in’s Unendliche vermeh-
ren. „Dieſe Beobachtungen,‟ ſagt Mialhe, machen
begreiflich, daß alle organiſchen Functionen mit Hülfe
chemiſcher Proceſſe vor ſich gehen und daß ein lebendes
Weſen als ein chemiſches Laboratorium betrachtet werden
kann, in dem diejenigen Verrichtungen zu Stande kom-
men, die zuſammen das Leben ausmachen.‟ Nicht min-
der deutlich reden die mechaniſchen, nach phyſikaliſchen
Geſetzen beſtimmten Vorgänge des lebenden Organismus.
Die Blutbewegung iſt eine ſo vollkommen mechaniſche, wie
ſie nur gedacht werden kann, und die ſie bezweckende
anatomiſche Einrichtung hat die vollkommenſte Aehnlich-
keit mit den mechaniſchen Werken der menſchlichen Hand.
Das Herz iſt in derſelben Weiſe mit Klappen und Ven-
tilen verſehen, wie eine Dampfmaſchine, und das Zu-
ſchlagen dieſer Klappen erzeugt laute hörbare Töne. Die
Luft reibt ſich beim Einſtrömen in die Lungen an den
Wänden der Luftröhrenäſte und erzeugt das ſ. g. Ath-
mungsgeräuſch. Jhr Ein- und Ausſtrömen beruht auf
rein phyſikaliſchen Kräften. Das Aufſteigen des Blutes
aus den unteren Körpertheilen nach dem Herzen, entgegen
den Geſetzen der Schwere, wird nur durch rein mecha-
niſche Einrichtungen möglich gemacht. Auf eine mecha-
niſche Weiſe befördert der Darmkanal mit Hülfe wurm-
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