Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.
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hat. Was klar gedacht iſt, kann auch klar und
ohne Umſchweife geſagt werden. Die philoſophi-
ſchen Nebel, welche die Schriften der Gelehrten
bedecken, ſcheinen mehr dazu beſtimmt, Gedanken
zu verbergen, als zu enthüllen. Die Zeiten des
gelehrten Maulheldenthums, des philoſophiſchen
Charlatanismus oder der „geiſtigen Taſchen-
ſpielerei‟, wie ſich Cotta ſehr bezeichnend aus-
drückt, ſind vorüber oder müſſen vorüber ſein.
Möge unſere deutſche Philoſophie endlich einmal
einſehen, daß Worte keine Thaten ſind, und daß
man eine verſtändliche Sprache reden müſſe, um
verſtanden zu werden! —
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Zitationshilfe: | Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. xv. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/19>, abgerufen am 31.07.2024. |