Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.Angeborene Jdeen. Nihil est in intellectu, quod non fuerit "Es ist in unserm Verstande Nichts, was Die Frage, ob es angeborene Anschauungen, Angeborene Jdeen. Nihil est in intellectu, quod non fuerit „Es iſt in unſerm Verſtande Nichts, was Die Frage, ob es angeborene Anſchauungen, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0175" n="155"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Angeborene Jdeen.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Nihil est in intellectu, quod non fuerit<lb/> in sensu.</hi> — —</hi> </quote> </cit><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et">„Es iſt in unſerm Verſtande Nichts, was<lb/> nicht eingezogen wäre durch das Thor der<lb/> Sinne.‟ — „Der denkende Menſch iſt die<lb/> Summe ſeiner Sinne.‟<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Moleſchott.</hi></hi></hi> </quote> </cit><lb/> <p>Die Frage, ob es <hi rendition="#g">angeborene Anſchauungen,<lb/> Jdeen, <hi rendition="#aq">idées innées</hi></hi> (Voltaire), <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">innate ideas</hi></hi><lb/> (Locke) geben könne, iſt eine alte und nach unſrer An-<lb/> ſicht eine der wichtigſten philoſophiſcher Naturbetrachtung.<lb/> Sie entſcheidet zum Theil darüber, ob der Menſch, Pro-<lb/> duct einer höheren Welt, Geſtalt und Umfang dieſes<lb/> Daſeins nur als etwas ſeinem innerſten Weſen Fremdes<lb/> und Aeußerliches empfangen hat, mit der Tendenz, die<lb/> irdiſche Hülle abzuſchütteln und zu ſeinem geiſtigen Ur-<lb/> ſprung zurückzukehren, oder ob derſelbe ſeinem geiſtigen<lb/> ſowohl, wie ſeinem körperlichen Weſen nach mit der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [155/0175]
Angeborene Jdeen.
Nihil est in intellectu, quod non fuerit
in sensu. — —
„Es iſt in unſerm Verſtande Nichts, was
nicht eingezogen wäre durch das Thor der
Sinne.‟ — „Der denkende Menſch iſt die
Summe ſeiner Sinne.‟
Moleſchott.
Die Frage, ob es angeborene Anſchauungen,
Jdeen, idées innées (Voltaire), innate ideas
(Locke) geben könne, iſt eine alte und nach unſrer An-
ſicht eine der wichtigſten philoſophiſcher Naturbetrachtung.
Sie entſcheidet zum Theil darüber, ob der Menſch, Pro-
duct einer höheren Welt, Geſtalt und Umfang dieſes
Daſeins nur als etwas ſeinem innerſten Weſen Fremdes
und Aeußerliches empfangen hat, mit der Tendenz, die
irdiſche Hülle abzuſchütteln und zu ſeinem geiſtigen Ur-
ſprung zurückzukehren, oder ob derſelbe ſeinem geiſtigen
ſowohl, wie ſeinem körperlichen Weſen nach mit der
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