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Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855.

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Wesen, absolut und relativ das größte Gehirn. Wenn
die Gesammthirnmasse bei einigen wenigen Thieren, welche
als die größten der gegenwärtigen Schöpfung gelten,
diejenige des Menschengehirns an Masse übertrifft, so
beruht diese scheinbare Anomalie nur auf einem Ueber-
wiegen derjenigen Gehirntheile, welche dem Körper-
Nervensystem als Centralorgane der Bewegung und
Empfindung vorstehen und welche wegen der größeren
Menge und Dicke der in ihnen zusammenlaufenden Ner-
venstränge natürlich eine größere Massen-Entwicklung
darbieten müssen, wogegen die großen Hemisphären als
die der Denkfunktion hauptsächlich vorstehenden Theile
des Hirns bei keinem Thiere die menschlichen Größen-
und Formverhältnisse erreichen. Unter den Thieren selbst
sind uns diejenigen mit der stärksten Gehirn-Entwicklung
von je als die klügsten und geistig hochstehendsten bekannt
(Elephant, Delphin, Affe, Hund etc.). Durch die ganze
Thierreihe finden wir eine stufenweise und jedesmal mit
der geistigen Entwicklung genau correspondirende Ent-
wicklung des Hirns bezüglich Größe und Form. Bibra,
einer der neuesten und gewissenhafter Forscher, stellte
genaue Gewichtsmessungen des Gehirns bei Thieren und
Menschen an. Als allgemeines unzweifelhaftes Resultat
dieser Messungen bezeichnet er: daß der Mensch an der
Spitze steht, und daß die Thiere in abwärts steigender
Folge weniger Gehirn besitzen, und die am niedersten

Weſen, abſolut und relativ das größte Gehirn. Wenn
die Geſammthirnmaſſe bei einigen wenigen Thieren, welche
als die größten der gegenwärtigen Schöpfung gelten,
diejenige des Menſchengehirns an Maſſe übertrifft, ſo
beruht dieſe ſcheinbare Anomalie nur auf einem Ueber-
wiegen derjenigen Gehirntheile, welche dem Körper-
Nervenſyſtem als Centralorgane der Bewegung und
Empfindung vorſtehen und welche wegen der größeren
Menge und Dicke der in ihnen zuſammenlaufenden Ner-
venſtränge natürlich eine größere Maſſen-Entwicklung
darbieten müſſen, wogegen die großen Hemiſphären als
die der Denkfunktion hauptſächlich vorſtehenden Theile
des Hirns bei keinem Thiere die menſchlichen Größen-
und Formverhältniſſe erreichen. Unter den Thieren ſelbſt
ſind uns diejenigen mit der ſtärkſten Gehirn-Entwicklung
von je als die klügſten und geiſtig hochſtehendſten bekannt
(Elephant, Delphin, Affe, Hund ꝛc.). Durch die ganze
Thierreihe finden wir eine ſtufenweiſe und jedesmal mit
der geiſtigen Entwicklung genau correſpondirende Ent-
wicklung des Hirns bezüglich Größe und Form. Bibra,
einer der neueſten und gewiſſenhafter Forſcher, ſtellte
genaue Gewichtsmeſſungen des Gehirns bei Thieren und
Menſchen an. Als allgemeines unzweifelhaftes Reſultat
dieſer Meſſungen bezeichnet er: daß der Menſch an der
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[120/0140] Weſen, abſolut und relativ das größte Gehirn. Wenn die Geſammthirnmaſſe bei einigen wenigen Thieren, welche als die größten der gegenwärtigen Schöpfung gelten, diejenige des Menſchengehirns an Maſſe übertrifft, ſo beruht dieſe ſcheinbare Anomalie nur auf einem Ueber- wiegen derjenigen Gehirntheile, welche dem Körper- Nervenſyſtem als Centralorgane der Bewegung und Empfindung vorſtehen und welche wegen der größeren Menge und Dicke der in ihnen zuſammenlaufenden Ner- venſtränge natürlich eine größere Maſſen-Entwicklung darbieten müſſen, wogegen die großen Hemiſphären als die der Denkfunktion hauptſächlich vorſtehenden Theile des Hirns bei keinem Thiere die menſchlichen Größen- und Formverhältniſſe erreichen. Unter den Thieren ſelbſt ſind uns diejenigen mit der ſtärkſten Gehirn-Entwicklung von je als die klügſten und geiſtig hochſtehendſten bekannt (Elephant, Delphin, Affe, Hund ꝛc.). Durch die ganze Thierreihe finden wir eine ſtufenweiſe und jedesmal mit der geiſtigen Entwicklung genau correſpondirende Ent- wicklung des Hirns bezüglich Größe und Form. Bibra, einer der neueſten und gewiſſenhafter Forſcher, ſtellte genaue Gewichtsmeſſungen des Gehirns bei Thieren und Menſchen an. Als allgemeines unzweifelhaftes Reſultat dieſer Meſſungen bezeichnet er: daß der Menſch an der Spitze ſteht, und daß die Thiere in abwärts ſteigender Folge weniger Gehirn beſitzen, und die am niederſten

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Zitationshilfe: Büchner, Ludwig: Kraft und Stoff. Frankfurt (Main), 1855, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_kraft_1855/140>, abgerufen am 24.11.2024.