Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Ein Deputirter. Wir sind hier im Namen des Volkes, man kann uns ohne den Willen unserer Wähler nicht von unseren Plätzen reißen. Ein Anderer. Eure Worte riechen nach Leichen, ihr habt sie den Girondisten aus dem Munde genommen. Wollt ihr Privilegien? Das Beil des Gesetzes schwebt über allen Häuptern. Ein Anderer. Wir können unsern Ausschüssen nicht erlauben, die Gesetzgeber aus dem Asyl des Gesetzes auf die Guillotine zu schicken. Ein Anderer. Das Verbrechen hat kein Asyl, nur gekrönte Verbrechen finden eins auf dem Thron. Ein Anderer. Nur Spitzbuben appelliren an das Asylrecht. Ein Anderer. Nur Mörder erkennen es nicht an. Robespierre. Die seit langer Zeit in dieser Versammlung un- bekannte Verwirrung beweiset, daß es sich um große Ein Deputirter. Wir ſind hier im Namen des Volkes, man kann uns ohne den Willen unſerer Wähler nicht von unſeren Plätzen reißen. Ein Anderer. Eure Worte riechen nach Leichen, ihr habt ſie den Girondiſten aus dem Munde genommen. Wollt ihr Privilegien? Das Beil des Geſetzes ſchwebt über allen Häuptern. Ein Anderer. Wir können unſern Ausſchüſſen nicht erlauben, die Geſetzgeber aus dem Aſyl des Geſetzes auf die Guillotine zu ſchicken. Ein Anderer. Das Verbrechen hat kein Aſyl, nur gekrönte Verbrechen finden eins auf dem Thron. Ein Anderer. Nur Spitzbuben appelliren an das Aſylrecht. Ein Anderer. Nur Mörder erkennen es nicht an. Robespierre. Die ſeit langer Zeit in dieſer Verſammlung un- bekannte Verwirrung beweiſet, daß es ſich um große <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0086" n="82"/> <sp who="#DEP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Deputirter.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir ſind hier im Namen des Volkes, man kann<lb/> uns ohne den Willen unſerer Wähler nicht von<lb/> unſeren Plätzen reißen.</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Anderer.</hi> </speaker><lb/> <p>Eure Worte riechen nach Leichen, ihr habt ſie<lb/> den Girondiſten aus dem Munde genommen. Wollt<lb/> ihr Privilegien? Das Beil des Geſetzes ſchwebt<lb/> über allen Häuptern.</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Anderer.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir können unſern Ausſchüſſen nicht erlauben,<lb/> die Geſetzgeber aus dem Aſyl des Geſetzes auf die<lb/> Guillotine zu ſchicken.</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Anderer.</hi> </speaker><lb/> <p>Das Verbrechen hat kein Aſyl, nur gekrönte<lb/> Verbrechen finden eins auf dem Thron.</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Anderer.</hi> </speaker><lb/> <p>Nur Spitzbuben appelliren an das Aſylrecht.</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Anderer.</hi> </speaker><lb/> <p>Nur Mörder erkennen es nicht an.</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#g">Robespierre.</hi> </speaker><lb/> <p>Die ſeit langer Zeit in dieſer Verſammlung un-<lb/> bekannte Verwirrung beweiſet, daß es ſich um große<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0086]
Ein Deputirter.
Wir ſind hier im Namen des Volkes, man kann
uns ohne den Willen unſerer Wähler nicht von
unſeren Plätzen reißen.
Ein Anderer.
Eure Worte riechen nach Leichen, ihr habt ſie
den Girondiſten aus dem Munde genommen. Wollt
ihr Privilegien? Das Beil des Geſetzes ſchwebt
über allen Häuptern.
Ein Anderer.
Wir können unſern Ausſchüſſen nicht erlauben,
die Geſetzgeber aus dem Aſyl des Geſetzes auf die
Guillotine zu ſchicken.
Ein Anderer.
Das Verbrechen hat kein Aſyl, nur gekrönte
Verbrechen finden eins auf dem Thron.
Ein Anderer.
Nur Spitzbuben appelliren an das Aſylrecht.
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Robespierre.
Die ſeit langer Zeit in dieſer Verſammlung un-
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Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/86>, abgerufen am 20.02.2025. |