Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Zweiter Herr. Narr, um den Rock zu haben. Bettler. Ihr habt Euch gequält, um einen Genuß zu haben, denn so ein Rock ist ein Genuß, ein Lum- pen thut's auch. Zweiter Herr. Freilich, sonst geht's nicht. Bettler. Daß ich ein Narr wäre. Das hebt einander. Die Sonne scheint warm an das Eck und das geht ganz leicht. (Singt.) Eine Hand voll Erde und ein wenig Moos -- -- Rosalie (zu Adelaiden). Mach fort, da kommen Soldaten. Bettler. Ist auf dieser Erde einst mein letztes Loos! Meine Herren, meine Damen! Soldat. Halt! wo hinaus, meine Kinder? (Zu Rosalie.) Wie alt bist du? Rosalie. So alt wie mein kleiner Finger. Zweiter Herr. Narr, um den Rock zu haben. Bettler. Ihr habt Euch gequält, um einen Genuß zu haben, denn ſo ein Rock iſt ein Genuß, ein Lum- pen thut’s auch. Zweiter Herr. Freilich, ſonſt geht’s nicht. Bettler. Daß ich ein Narr wäre. Das hebt einander. Die Sonne ſcheint warm an das Eck und das geht ganz leicht. (Singt.) Eine Hand voll Erde und ein wenig Moos — — Roſalie (zu Adelaiden). Mach fort, da kommen Soldaten. Bettler. Iſt auf dieſer Erde einſt mein letztes Loos! Meine Herren, meine Damen! Soldat. Halt! wo hinaus, meine Kinder? (Zu Roſalie.) Wie alt biſt du? Roſalie. So alt wie mein kleiner Finger. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0067" n="63"/> <sp who="#ZWEHER"> <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Herr</hi>.</speaker><lb/> <p>Narr, um den Rock zu haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#BET"> <speaker><hi rendition="#g">Bettler</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihr habt Euch gequält, um einen Genuß zu<lb/> haben, denn ſo ein Rock iſt ein Genuß, ein Lum-<lb/> pen thut’s auch.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWEHER"> <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Herr</hi>.</speaker><lb/> <p>Freilich, ſonſt geht’s nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#BET"> <speaker><hi rendition="#g">Bettler</hi>.</speaker><lb/> <p>Daß ich ein Narr wäre. Das hebt einander.<lb/> Die Sonne ſcheint warm an das Eck und das geht<lb/> ganz leicht. <stage>(Singt.)</stage> Eine Hand voll Erde und ein<lb/> wenig Moos — —</p> </sp><lb/> <sp who="#ROS"> <speaker> <hi rendition="#g">Roſalie</hi> </speaker> <stage>(zu Adelaiden).</stage><lb/> <p>Mach fort, da kommen Soldaten.</p> </sp><lb/> <sp who="#BET"> <speaker><hi rendition="#g">Bettler</hi>.</speaker><lb/> <p>Iſt auf dieſer Erde einſt mein letztes Loos!<lb/> Meine Herren, meine Damen!</p> </sp><lb/> <sp who="#SOL"> <speaker><hi rendition="#g">Soldat</hi>.</speaker><lb/> <p>Halt! wo hinaus, meine Kinder? <stage>(Zu Roſalie.)</stage><lb/> Wie alt biſt du?</p> </sp><lb/> <sp who="#ROS"> <speaker><hi rendition="#g">Roſalie</hi>.</speaker><lb/> <p>So alt wie mein kleiner Finger.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0067]
Zweiter Herr.
Narr, um den Rock zu haben.
Bettler.
Ihr habt Euch gequält, um einen Genuß zu
haben, denn ſo ein Rock iſt ein Genuß, ein Lum-
pen thut’s auch.
Zweiter Herr.
Freilich, ſonſt geht’s nicht.
Bettler.
Daß ich ein Narr wäre. Das hebt einander.
Die Sonne ſcheint warm an das Eck und das geht
ganz leicht. (Singt.) Eine Hand voll Erde und ein
wenig Moos — —
Roſalie (zu Adelaiden).
Mach fort, da kommen Soldaten.
Bettler.
Iſt auf dieſer Erde einſt mein letztes Loos!
Meine Herren, meine Damen!
Soldat.
Halt! wo hinaus, meine Kinder? (Zu Roſalie.)
Wie alt biſt du?
Roſalie.
So alt wie mein kleiner Finger.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/67 |
Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/67>, abgerufen am 20.02.2025. |