Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835.
groß. Du offenbarst dich unter Blitzstrahlen und Donnerschlägen. Aber, Volk, deine Streiche dür- fen deinen eignen Leib nicht verwunden; du mor- dest dich selbst in deinem Grimm. Du kannst nur durch deine eigne Kraft fallen, das wissen deine Feinde. Deine Gesetzgeber wachen, sie werden deine Hände führen, ihre Augen sind untrügbar, deine Hände sind unentrinnbar. Kommt mit zu den Ja- cobinern. Eure Brüder werden euch ihre Arme öffnen, wir werden ein Blutgericht über unsere Feinde halten. Viele der Stimmen. Zu den Jacobinern! Es lebe Robespierre! (Alle ab.) Simon. Weh mir, verlassen! (Er versucht, sich aufzurichten. Weib. Da! (Sie unterstützt ihn.) Simon. Ach meine Baucis, du sammelst Kohlen auf mein Haupt. Weib. Da steh! Simon. Du wendest dich ab? Ha, kannst du mir ver-
groß. Du offenbarſt dich unter Blitzſtrahlen und Donnerſchlägen. Aber, Volk, deine Streiche dür- fen deinen eignen Leib nicht verwunden; du mor- deſt dich ſelbſt in deinem Grimm. Du kannſt nur durch deine eigne Kraft fallen, das wiſſen deine Feinde. Deine Geſetzgeber wachen, ſie werden deine Hände führen, ihre Augen ſind untrügbar, deine Hände ſind unentrinnbar. Kommt mit zu den Ja- cobinern. Eure Brüder werden euch ihre Arme öffnen, wir werden ein Blutgericht über unſere Feinde halten. Viele der Stimmen. Zu den Jacobinern! Es lebe Robespierre! (Alle ab.) Simon. Weh mir, verlaſſen! (Er verſucht, ſich aufzurichten. Weib. Da! (Sie unterſtützt ihn.) Simon. Ach meine Baucis, du ſammelſt Kohlen auf mein Haupt. Weib. Da ſteh! Simon. Du wendeſt dich ab? Ha, kannſt du mir ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ROB"> <p><pb facs="#f0025" n="21"/> groß. Du offenbarſt dich unter Blitzſtrahlen und<lb/> Donnerſchlägen. Aber, Volk, deine Streiche dür-<lb/> fen deinen eignen Leib nicht verwunden; du mor-<lb/> deſt dich ſelbſt in deinem Grimm. Du kannſt nur<lb/> durch deine eigne Kraft fallen, das wiſſen deine<lb/> Feinde. Deine Geſetzgeber wachen, ſie werden deine<lb/> Hände führen, ihre Augen ſind untrügbar, deine<lb/> Hände ſind unentrinnbar. Kommt mit zu den Ja-<lb/> cobinern. Eure Brüder werden euch ihre Arme<lb/> öffnen, wir werden ein Blutgericht über unſere<lb/> Feinde halten.</p> </sp><lb/> <sp who="#VIE"> <speaker><hi rendition="#g">Viele der Stimmen</hi>.</speaker><lb/> <p>Zu den Jacobinern! Es lebe Robespierre!</p><lb/> <stage>(Alle ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Weh mir, verlaſſen!</p> <stage>(Er verſucht, ſich aufzurichten.</stage> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Da!</p> <stage>(Sie unterſtützt ihn.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Ach meine Baucis, du ſammelſt Kohlen auf<lb/> mein Haupt.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Da ſteh!</p> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Du wendeſt dich ab? Ha, kannſt du mir ver-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0025]
groß. Du offenbarſt dich unter Blitzſtrahlen und
Donnerſchlägen. Aber, Volk, deine Streiche dür-
fen deinen eignen Leib nicht verwunden; du mor-
deſt dich ſelbſt in deinem Grimm. Du kannſt nur
durch deine eigne Kraft fallen, das wiſſen deine
Feinde. Deine Geſetzgeber wachen, ſie werden deine
Hände führen, ihre Augen ſind untrügbar, deine
Hände ſind unentrinnbar. Kommt mit zu den Ja-
cobinern. Eure Brüder werden euch ihre Arme
öffnen, wir werden ein Blutgericht über unſere
Feinde halten.
Viele der Stimmen.
Zu den Jacobinern! Es lebe Robespierre!
(Alle ab.)
Simon.
Weh mir, verlaſſen!(Er verſucht, ſich aufzurichten.
Weib.
Da!(Sie unterſtützt ihn.)
Simon.
Ach meine Baucis, du ſammelſt Kohlen auf
mein Haupt.
Weib.
Da ſteh!
Simon.
Du wendeſt dich ab? Ha, kannſt du mir ver-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/25 |
Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/25>, abgerufen am 16.07.2024. |