Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835. Camille. Laßt ihn! Glaubt ihr: er könne die Finger da- von lassen, wenn es zum Handeln kömmt? Herault. Ja, aber bloß zum Zeitvertreib, wie man Schach spielt. Eine Gasse. Simon. Sein Weib. Simon (schlägt das Weib). Du Kuppelpelz, du runzliche Sublimatpille, du wurmstichiger Sündenapfel! Weib. Zu Hülfe! Hülfe! (Es kommen Leute gelaufen:) Reißt sie auseinander, reißt sie auseinander! Simon. Nein, laßt mich, Römer! Zerschellen will ich dies Geripp! Du Vestalin! Weib. Ich eine Vestalin? Das will ich sehen, ich? Simon. So reiß ich von den Schultern dein Gewand, Camille. Laßt ihn! Glaubt ihr: er könne die Finger da- von laſſen, wenn es zum Handeln kömmt? Hérault. Ja, aber bloß zum Zeitvertreib, wie man Schach ſpielt. Eine Gaſſe. Simon. Sein Weib. Simon (ſchlägt das Weib). Du Kuppelpelz, du runzliche Sublimatpille, du wurmſtichiger Sündenapfel! Weib. Zu Hülfe! Hülfe! (Es kommen Leute gelaufen:) Reißt ſie auseinander, reißt ſie auseinander! Simon. Nein, laßt mich, Römer! Zerſchellen will ich dies Geripp! Du Veſtalin! Weib. Ich eine Veſtalin? Das will ich ſehen, ich? Simon. So reiß ich von den Schultern dein Gewand, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0017" n="13"/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camille</hi>.</speaker><lb/> <p>Laßt ihn! Glaubt ihr: er könne die Finger da-<lb/> von laſſen, wenn es zum Handeln kömmt?</p> </sp><lb/> <sp who="#HERA"> <speaker><hi rendition="#g">H<hi rendition="#aq">é</hi>rault</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, aber bloß zum Zeitvertreib, wie man<lb/> Schach ſpielt.</p> </sp><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Eine Gaſſe</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Simon</hi>. Sein <hi rendition="#g">Weib</hi>.</stage><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker> <hi rendition="#g">Simon</hi> </speaker> <stage>(ſchlägt das Weib).</stage><lb/> <p>Du Kuppelpelz, du runzliche Sublimatpille, du<lb/> wurmſtichiger Sündenapfel!</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Zu Hülfe! Hülfe!</p><lb/> <stage>(Es kommen <hi rendition="#g">Leute</hi> gelaufen:)</stage><lb/> <p>Reißt ſie auseinander, reißt ſie auseinander!</p> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, laßt mich, Römer! Zerſchellen will ich dies<lb/> Geripp! Du Veſtalin!</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIB"> <speaker><hi rendition="#g">Weib</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich eine Veſtalin? Das will ich ſehen, ich?</p> </sp><lb/> <sp who="#SIM"> <speaker><hi rendition="#g">Simon</hi>.</speaker><lb/> <p>So reiß ich von den Schultern dein Gewand,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0017]
Camille.
Laßt ihn! Glaubt ihr: er könne die Finger da-
von laſſen, wenn es zum Handeln kömmt?
Hérault.
Ja, aber bloß zum Zeitvertreib, wie man
Schach ſpielt.
Eine Gaſſe.
Simon. Sein Weib.
Simon (ſchlägt das Weib).
Du Kuppelpelz, du runzliche Sublimatpille, du
wurmſtichiger Sündenapfel!
Weib.
Zu Hülfe! Hülfe!
(Es kommen Leute gelaufen:)
Reißt ſie auseinander, reißt ſie auseinander!
Simon.
Nein, laßt mich, Römer! Zerſchellen will ich dies
Geripp! Du Veſtalin!
Weib.
Ich eine Veſtalin? Das will ich ſehen, ich?
Simon.
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Zitationshilfe: | Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/17>, abgerufen am 16.07.2024. |