Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
und die Fische sterben ewig und die Götter erfreuen
sich ewig am Farbenspiel des Todtenkampfes?
Danton.
Die Welt ist das Chaos. Das Nichts ist der
zu gebärende Weltgott.

(Der Schließer tritt ein.)
Schließer.
Meine Herren, Sie können abfahren, die Wagen
halten vor der Thür.
Philippeau.
Gute Nacht, meine Freunde, legen wir ruhig
die große Decke über uns, unter welcher alle Her-
zen ausglühen und alle Augen zufallen.

(Sie umarmen einander.)
Herault (nimmt Camille's Arm).
Freue dich, Camille, wir bekommen eine schöne
Nacht. Die Wolken hängen am stillen Abend-
himmel wie ein ausglühender Olymp mit verblei-
chenden, versinkenden Göttergestalten.


10
und die Fiſche ſterben ewig und die Götter erfreuen
ſich ewig am Farbenſpiel des Todtenkampfes?
Danton.
Die Welt iſt das Chaos. Das Nichts iſt der
zu gebärende Weltgott.

(Der Schließer tritt ein.)
Schließer.
Meine Herren, Sie können abfahren, die Wagen
halten vor der Thür.
Philippeau.
Gute Nacht, meine Freunde, legen wir ruhig
die große Decke über uns, unter welcher alle Her-
zen ausglühen und alle Augen zufallen.

(Sie umarmen einander.)
Hérault (nimmt Camille’s Arm).
Freue dich, Camille, wir bekommen eine ſchöne
Nacht. Die Wolken hängen am ſtillen Abend-
himmel wie ein ausglühender Olymp mit verblei-
chenden, verſinkenden Göttergeſtalten.


10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#CAM">
            <p><pb facs="#f0149" n="145"/>
und die Fi&#x017F;che &#x017F;terben ewig und die Götter erfreuen<lb/>
&#x017F;ich ewig am Farben&#x017F;piel des Todtenkampfes?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#DAN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Danton.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Welt i&#x017F;t das Chaos. Das Nichts i&#x017F;t der<lb/>
zu gebärende Weltgott.</p><lb/>
            <stage>(Der Schließer tritt ein.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCH">
            <speaker> <hi rendition="#g">Schließer.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Meine Herren, Sie können abfahren, die Wagen<lb/>
halten vor der Thür.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PHI">
            <speaker> <hi rendition="#g">Philippeau.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Gute Nacht, meine Freunde, legen wir ruhig<lb/>
die große Decke über uns, unter welcher alle Her-<lb/>
zen ausglühen und alle Augen zufallen.</p><lb/>
            <stage>(Sie umarmen einander.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HERA">
            <speaker> <hi rendition="#g">H<hi rendition="#aq">é</hi>rault</hi> </speaker>
            <stage>(nimmt Camille&#x2019;s Arm).</stage><lb/>
            <p>Freue dich, Camille, wir bekommen eine &#x017F;chöne<lb/>
Nacht. Die Wolken hängen am &#x017F;tillen Abend-<lb/>
himmel wie ein ausglühender Olymp mit verblei-<lb/>
chenden, ver&#x017F;inkenden Götterge&#x017F;talten.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig">10</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0149] und die Fiſche ſterben ewig und die Götter erfreuen ſich ewig am Farbenſpiel des Todtenkampfes? Danton. Die Welt iſt das Chaos. Das Nichts iſt der zu gebärende Weltgott. (Der Schließer tritt ein.) Schließer. Meine Herren, Sie können abfahren, die Wagen halten vor der Thür. Philippeau. Gute Nacht, meine Freunde, legen wir ruhig die große Decke über uns, unter welcher alle Her- zen ausglühen und alle Augen zufallen. (Sie umarmen einander.) Hérault (nimmt Camille’s Arm). Freue dich, Camille, wir bekommen eine ſchöne Nacht. Die Wolken hängen am ſtillen Abend- himmel wie ein ausglühender Olymp mit verblei- chenden, verſinkenden Göttergeſtalten. 10

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/149
Zitationshilfe: Büchner, Georg: Danton's Tod. Frankfurt (Main), 1835, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buechner_danton_1835/149>, abgerufen am 24.11.2024.