Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.
Und ähnlich wie im Mittelalter nimmt das städtische Es ist sehr zu bedauern, daß ähnliche statistische Un- nachlesen. Außerdem sei auf Hasse's "Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1885 in d. Stadt Leipzig," II. Teil, S. 7 ff. verwiesen. Die höhere Ziffer der ländlichen Zuwanderung für Basel erklärt sich daraus, daß bei der betr. Aufstellung die Grenze zwischen Stadt und Land erst bei 3000 Einwohnern gezogen worden ist. 1) Außer der vorhin erwähnten Arbeit für Leipzig liefert
eine soeben erschienene eingehende Darstellung der Zu- und Abwan- derung von Frankfurt a. M. i. J. 1891, welche Dr. Bleicher in den "Beitr. zur Statistik der St. Frkf." II, S. 29 ff. veröffentlicht hat, für diese Thatsache interessante Aufschlüsse.
Und ähnlich wie im Mittelalter nimmt das ſtädtiſche Es iſt ſehr zu bedauern, daß ähnliche ſtatiſtiſche Un- nachleſen. Außerdem ſei auf Haſſe’s „Ergebniſſe der Volkszählung vom 1. Dez. 1885 in d. Stadt Leipzig,“ II. Teil, S. 7 ff. verwieſen. Die höhere Ziffer der ländlichen Zuwanderung für Baſel erklärt ſich daraus, daß bei der betr. Aufſtellung die Grenze zwiſchen Stadt und Land erſt bei 3000 Einwohnern gezogen worden iſt. 1) Außer der vorhin erwähnten Arbeit für Leipzig liefert
eine ſoeben erſchienene eingehende Darſtellung der Zu- und Abwan- derung von Frankfurt a. M. i. J. 1891, welche Dr. Bleicher in den „Beitr. zur Statiſtik der St. Frkf.“ II, S. 29 ff. veröffentlicht hat, für dieſe Thatſache intereſſante Aufſchlüſſe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0316" n="294"/> <table> <row> <cell>Städte:</cell> <cell>Zählungsjahr</cell> <cell>ſtädtiſche<lb/> Geburtsorte:</cell> <cell>ländliche Geburtsorte:</cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#g">Leipzig</hi> </cell> <cell>1885</cell> <cell>50,6</cell> <cell>49,4</cell> </row><lb/> <row> <cell> <hi rendition="#g">Baſel</hi> </cell> <cell>1888</cell> <cell>23,5</cell> <cell>76,5</cell> </row><lb/> </table> <p>Und ähnlich wie im Mittelalter nimmt das ſtädtiſche<lb/> Element mit der Entfernung der Geburtsorte von dem Ziel<lb/> der Wanderung relativ zu und das ländliche in gleichem<lb/> Maße ab. Die verſchiedenen Bevölkerungsklaſſen weiſen<lb/> in dieſer Hinſicht nur geringe Unterſchiede auf. Im all-<lb/> gemeinen haben die Berufsarten, welche eine beſondere<lb/> Ausbildung erfordern, eine ſtärkere Beimiſchung ſtädtiſcher<lb/> Elemente als die Gebiete der gemeinen Handarbeit.</p><lb/> <p>Es iſt ſehr zu bedauern, daß ähnliche ſtatiſtiſche Un-<lb/> terſuchungen nicht für eine größere Zahl moderner Städte<lb/> durchgeführt worden ſind. Aus dem, was bis jetzt vor-<lb/> liegt, ſcheint der Schluß gezogen werden zu müſſen, daß<lb/> die Zahl der Zuwanderer ſtädtiſcher Herkunft in den Groß-<lb/> ſtädten relativ größer iſt als in den Mittel- und Klein-<lb/> ſtädten <note place="foot" n="1)">Außer der vorhin erwähnten Arbeit für <hi rendition="#g">Leipzig</hi> liefert<lb/> eine ſoeben erſchienene eingehende Darſtellung der Zu- und Abwan-<lb/> derung von <hi rendition="#g">Frankfurt</hi> a. M. i. J. 1891, welche <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Bleicher</hi><lb/> in den „Beitr. zur Statiſtik der St. Frkf.“ <hi rendition="#aq">II</hi>, S. 29 ff. veröffentlicht<lb/> hat, für dieſe Thatſache intereſſante Aufſchlüſſe.</note>. Die Erklärung dieſer Erſcheinung liegt nahe.<lb/><note xml:id="note-0316" prev="#note-0315" place="foot" n="1)">nachleſen. Außerdem ſei auf <hi rendition="#g">Haſſe</hi>’s „Ergebniſſe der Volkszählung<lb/> vom 1. Dez. 1885 in d. Stadt Leipzig,“ <hi rendition="#aq">II.</hi> Teil, S. 7 ff. verwieſen.<lb/> Die höhere Ziffer der ländlichen Zuwanderung für Baſel erklärt ſich<lb/> daraus, daß bei der betr. Aufſtellung die Grenze zwiſchen Stadt und<lb/> Land erſt bei 3000 Einwohnern gezogen worden iſt.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [294/0316]
Städte: Zählungsjahr ſtädtiſche
Geburtsorte: ländliche Geburtsorte:
Leipzig 1885 50,6 49,4
Baſel 1888 23,5 76,5
Und ähnlich wie im Mittelalter nimmt das ſtädtiſche
Element mit der Entfernung der Geburtsorte von dem Ziel
der Wanderung relativ zu und das ländliche in gleichem
Maße ab. Die verſchiedenen Bevölkerungsklaſſen weiſen
in dieſer Hinſicht nur geringe Unterſchiede auf. Im all-
gemeinen haben die Berufsarten, welche eine beſondere
Ausbildung erfordern, eine ſtärkere Beimiſchung ſtädtiſcher
Elemente als die Gebiete der gemeinen Handarbeit.
Es iſt ſehr zu bedauern, daß ähnliche ſtatiſtiſche Un-
terſuchungen nicht für eine größere Zahl moderner Städte
durchgeführt worden ſind. Aus dem, was bis jetzt vor-
liegt, ſcheint der Schluß gezogen werden zu müſſen, daß
die Zahl der Zuwanderer ſtädtiſcher Herkunft in den Groß-
ſtädten relativ größer iſt als in den Mittel- und Klein-
ſtädten 1). Die Erklärung dieſer Erſcheinung liegt nahe.
1)
1) Außer der vorhin erwähnten Arbeit für Leipzig liefert
eine ſoeben erſchienene eingehende Darſtellung der Zu- und Abwan-
derung von Frankfurt a. M. i. J. 1891, welche Dr. Bleicher
in den „Beitr. zur Statiſtik der St. Frkf.“ II, S. 29 ff. veröffentlicht
hat, für dieſe Thatſache intereſſante Aufſchlüſſe.
1) nachleſen. Außerdem ſei auf Haſſe’s „Ergebniſſe der Volkszählung
vom 1. Dez. 1885 in d. Stadt Leipzig,“ II. Teil, S. 7 ff. verwieſen.
Die höhere Ziffer der ländlichen Zuwanderung für Baſel erklärt ſich
daraus, daß bei der betr. Aufſtellung die Grenze zwiſchen Stadt und
Land erſt bei 3000 Einwohnern gezogen worden iſt.
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