Boten) die Verbindung zwischen Ober- und Niederdeutsch- land unterhielten, eine wirksame Unterstützung.
Gegen Ende des XV. Jahrhunderts finden wir einen ähnlichen brieflichen Austausch von Nachrichten zwischen hochgestellten Personen, Fürsten, Staatsmännern, Pofessoren an Universitäten, der namentlich in der Reformationszeit den größten Aufschwung nimmt. Wir bemerken bereits, wie man einander nicht mehr bloß bei zufälligen Anlässen über die Not und Bedrängnis der Zeit unterrichtet, sondern wie man auf planmäßiges Sammeln von Nachrichten aus- geht. Besonders waren es die großen Verkehrsmittelpunkte und Handelsstädte, die Knotenpunkte des Botenlaufs und die Sitze der gelehrten Bildung, an welchen Nachrichten aus aller Welt zusammenströmten, um von da zusammen- gestellt und redigiert in Briefen und Briefbeilagen nach allen Richtungen hin auseinander zu fließen. Durchweg führen diese geschriebenen Nachrichten den Namen Zeitungen oder neue Zeitungen.
Der größte Teil dieser Korrespondenz ist privaten Charakters. Männer im Mittelpunkt der politischen und kirchlichen Ereignisse schrieben einander die bei ihnen ein- gelaufenen Nachrichten zu. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen, was nicht ausschloß, daß Leute mit sehr lebhafter Korrespondenz ihre neuen Zeitungen vervielfältigen ließen, um sie mehreren Briefen an Verschiedene beizulegen und daß die Empfänger sie in Abschriften weiter beförderten oder unter ihren Bekannten zirkulieren ließen. Fürsten
Boten) die Verbindung zwiſchen Ober- und Niederdeutſch- land unterhielten, eine wirkſame Unterſtützung.
Gegen Ende des XV. Jahrhunderts finden wir einen ähnlichen brieflichen Austauſch von Nachrichten zwiſchen hochgeſtellten Perſonen, Fürſten, Staatsmännern, Pofeſſoren an Univerſitäten, der namentlich in der Reformationszeit den größten Aufſchwung nimmt. Wir bemerken bereits, wie man einander nicht mehr bloß bei zufälligen Anläſſen über die Not und Bedrängnis der Zeit unterrichtet, ſondern wie man auf planmäßiges Sammeln von Nachrichten aus- geht. Beſonders waren es die großen Verkehrsmittelpunkte und Handelsſtädte, die Knotenpunkte des Botenlaufs und die Sitze der gelehrten Bildung, an welchen Nachrichten aus aller Welt zuſammenſtrömten, um von da zuſammen- geſtellt und redigiert in Briefen und Briefbeilagen nach allen Richtungen hin auseinander zu fließen. Durchweg führen dieſe geſchriebenen Nachrichten den Namen Zeitungen oder neue Zeitungen.
Der größte Teil dieſer Korreſpondenz iſt privaten Charakters. Männer im Mittelpunkt der politiſchen und kirchlichen Ereigniſſe ſchrieben einander die bei ihnen ein- gelaufenen Nachrichten zu. Es war ein gegenſeitiges Geben und Nehmen, was nicht ausſchloß, daß Leute mit ſehr lebhafter Korreſpondenz ihre neuen Zeitungen vervielfältigen ließen, um ſie mehreren Briefen an Verſchiedene beizulegen und daß die Empfänger ſie in Abſchriften weiter beförderten oder unter ihren Bekannten zirkulieren ließen. Fürſten
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Boten) die Verbindung zwiſchen Ober- und Niederdeutſch-
land unterhielten, eine wirkſame Unterſtützung.
Gegen Ende des XV. Jahrhunderts finden wir einen
ähnlichen brieflichen Austauſch von Nachrichten zwiſchen
hochgeſtellten Perſonen, Fürſten, Staatsmännern, Pofeſſoren
an Univerſitäten, der namentlich in der Reformationszeit
den größten Aufſchwung nimmt. Wir bemerken bereits,
wie man einander nicht mehr bloß bei zufälligen Anläſſen
über die Not und Bedrängnis der Zeit unterrichtet, ſondern
wie man auf planmäßiges Sammeln von Nachrichten aus-
geht. Beſonders waren es die großen Verkehrsmittelpunkte
und Handelsſtädte, die Knotenpunkte des Botenlaufs und
die Sitze der gelehrten Bildung, an welchen Nachrichten
aus aller Welt zuſammenſtrömten, um von da zuſammen-
geſtellt und redigiert in Briefen und Briefbeilagen nach
allen Richtungen hin auseinander zu fließen. Durchweg
führen dieſe geſchriebenen Nachrichten den Namen Zeitungen
oder neue Zeitungen.
Der größte Teil dieſer Korreſpondenz iſt privaten
Charakters. Männer im Mittelpunkt der politiſchen und
kirchlichen Ereigniſſe ſchrieben einander die bei ihnen ein-
gelaufenen Nachrichten zu. Es war ein gegenſeitiges Geben
und Nehmen, was nicht ausſchloß, daß Leute mit ſehr
lebhafter Korreſpondenz ihre neuen Zeitungen vervielfältigen
ließen, um ſie mehreren Briefen an Verſchiedene beizulegen
und daß die Empfänger ſie in Abſchriften weiter beförderten
oder unter ihren Bekannten zirkulieren ließen. Fürſten
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Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buecher_volkswirtschaft_1893/203>, abgerufen am 27.11.2024.
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