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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.

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Felge mit Bindfaden aufgebunden/ nach dessen Gewichte wird Sand oder kleine
Steine jedes in ein klein Säck lein gethan/ und gleichfalls auf jede Felge mit Bind-
faden angebunden; wenn dieses geschehen/ wird das Rad an eine eiserne Schrau-
be Fig. 47. mit den runden Blechscheiben angestecket/ mit einem eisernen Splinte
oder Feder/ verschlossen/ alsdann den Brand angezündet. Wann nun der ein-
fache Brand das Rad mit dem beschwerten Sande wol treibet/ so wird es auch
hernachmals/ wenn es gar fertig ist/ gewiß und wol lauffen.

Ein solch Rad/ nachdem es groß ist/ kan auf den Seiten/ wenn es horizon-
tal
lauffen soll/ mit kleinen Patronen versetzet werden. Man machet auch die
Räder/ so selbige was klein seynd 2. oder 3 fach/ Als: wenn es erstlich einmal aus-
gelauffen/ daß dasselbe von sich selbst wieder umkehre/ und nachmals auslauffe/
welches zum drittenmahl ebenfalls geschiehet. Ein dergleichen Rad hat eine
lange Nabe/ daran zu den Feuer-Rädern Felgen und Speichen seynd/ wird sonst
wie das Einfache gemacht; nur ist bey der andern Umlauffung/ oder Wendung/
in acht zu nehmen/ daß wie die vorigen Brände/ rechts herum geleget/ die andern
lincks/ und die zum drittenmale wiederum rechts um/ aufgeleimet/ auch die An-
feuerungen oder Leitfeuer in der ersten und andern Umkehrung/ mit kleinen
küpffernen Röhrgen (welche mit kleinen Bindfaden zu verbinden/ und zu verküt-
ten) versehen werden. Fig. 48.

Noch eine andere Manier eines dreyfachen Feuer-Ra-
des/ mit einer kurzen Nabe.

Dieses Feuer-Rad ist einem einfachen im Ansehen fast gleich/ nur daß die
Felgen auf beyden Seiten auch hohl ausgestossen seyen/ worinn/ wie auf den
öbern/ gleichfalls treibende Brände eingeleimet/ mit Schlägen versehen/ und
die Leitfeuer füglich angemachet worden/ zu ersehen in der verjüngten Fig. 49.

Ein Feuer-Rad/ so wie ein Stern formiret.

Wie die Felgen in denen andern Feuer-Rädern oben/ und gleich auffliegen/
so sind solche allhier auf die Nabe aufrecht (wie die Speichen) gestellet/ und ein-
gezapffet/ worein die Brände (welche hinten zugezogen/ und die Anfeuerungen
oben zu stehen kommen) eingeleimt werden; bey jedem Brande ist unten ein Loch
eingebohret/ wordurch das Leitfeuer/ oder Feuerführung/ in einem Röhrgen/
hinauf zu den andern Brande geführet wird/ dergleichen mit den andern auch con-
tinui
ret/ wie zu ersehen in dem verjüngten Abrisse Fig. 50.

Nach den itztbeschriebenen und abgerissenen 4. Manieren Feuer-Räder/
kan leicht ein mehrers inventirt und beygethan werden. Derowegen ich hier-
von ablasse/ und nur noch etliche/ so wol zu den umlauffenden Stäben/ als
Feuer-Rädern/ offt probirte und gut befundene Sätze/ oder Compositiones,
anhero setzen will.

Sätze zu den umlauffenden Stäben und Feur-Rädern/
auf 8. 10. und 12 lötige Brände.

Fünff Pfund Salpeter 3/4 Pf. Schwefel/ 1. Pf. 8. Loth Kohlen/ nur ein we-
nig mit einem Pfriemen anzustechen.

Ein anders.

Zwey Pfund 16 Loth Mehlpulver/ 20 Loth Kohlen/ und ist dieser Satz auch
zu den dreyfachen Feuer-Rädern gebraucht worden.

Ein anders zu dreyfachen Feuer-Rädern.

Drey Pfund 18. Loth Mehlpulver/ 16. Loth Schwefel/ 20. Loth Kohlen/
und ist jeder Brand mit einem kleinen Pfriemen/ 1/3 tieff angebohret worden.

Feuer-
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Felge mit Bindfaden aufgebunden/ nach deſſen Gewichte wird Sand oder kleine
Steine jedes in ein klein Saͤck lein gethan/ und gleichfalls auf jede Felge mit Bind-
faden angebunden; wenn dieſes geſchehen/ wird das Rad an eine eiſerne Schrau-
be Fig. 47. mit den runden Blechſcheiben angeſtecket/ mit einem eiſernen Splinte
oder Feder/ verſchloſſen/ alsdann den Brand angezuͤndet. Wann nun der ein-
fache Brand das Rad mit dem beſchwerten Sande wol treibet/ ſo wird es auch
hernachmals/ wenn es gar fertig iſt/ gewiß und wol lauffen.

Ein ſolch Rad/ nachdem es groß iſt/ kan auf den Seiten/ wenn es horizon-
tal
lauffen ſoll/ mit kleinen Patronen verſetzet werden. Man machet auch die
Raͤder/ ſo ſelbige was klein ſeynd 2. oder 3 fach/ Als: wenn es erſtlich einmal aus-
gelauffen/ daß daſſelbe von ſich ſelbſt wieder umkehre/ und nachmals auslauffe/
welches zum drittenmahl ebenfalls geſchiehet. Ein dergleichen Rad hat eine
lange Nabe/ daran zu den Feuer-Raͤdern Felgen und Speichen ſeynd/ wird ſonſt
wie das Einfache gemacht; nur iſt bey der andern Umlauffung/ oder Wendung/
in acht zu nehmen/ daß wie die vorigen Braͤnde/ rechts herum geleget/ die andern
lincks/ und die zum drittenmale wiederum rechts um/ aufgeleimet/ auch die An-
feuerungen oder Leitfeuer in der erſten und andern Umkehrung/ mit kleinen
kuͤpffernen Roͤhrgen (welche mit kleinen Bindfaden zu verbinden/ und zu verkuͤt-
ten) verſehen werden. Fig. 48.

Noch eine andere Manier eines dreyfachen Feuer-Ra-
des/ mit einer kurzen Nabe.

Dieſes Feuer-Rad iſt einem einfachen im Anſehen faſt gleich/ nur daß die
Felgen auf beyden Seiten auch hohl ausgeſtoſſen ſeyen/ worinn/ wie auf den
oͤbern/ gleichfalls treibende Braͤnde eingeleimet/ mit Schlaͤgen verſehen/ und
die Leitfeuer fuͤglich angemachet worden/ zu erſehen in der verjuͤngten Fig. 49.

Ein Feuer-Rad/ ſo wie ein Stern formiret.

Wie die Felgen in denen andern Feuer-Raͤdern oben/ und gleich auffliegen/
ſo ſind ſolche allhier auf die Nabe aufrecht (wie die Speichen) geſtellet/ und ein-
gezapffet/ worein die Braͤnde (welche hinten zugezogen/ und die Anfeuerungen
oben zu ſtehen kommen) eingeleimt werden; bey jedem Brande iſt unten ein Loch
eingebohret/ wordurch das Leitfeuer/ oder Feuerfuͤhrung/ in einem Roͤhrgen/
hinauf zu den andern Brande gefuͤhret wiꝛd/ dergleichen mit den andern auch con-
tinui
ret/ wie zu erſehen in dem verjuͤngten Abriſſe Fig. 50.

Nach den itztbeſchriebenen und abgeriſſenen 4. Manieren Feuer-Raͤder/
kan leicht ein mehrers inventirt und beygethan werden. Derowegen ich hier-
von ablaſſe/ und nur noch etliche/ ſo wol zu den umlauffenden Staͤben/ als
Feuer-Raͤdern/ offt probirte und gut befundene Saͤtze/ oder Compoſitiones,
anhero ſetzen will.

Saͤtze zu den umlauffenden Staͤben und Feur-Raͤdern/
auf 8. 10. und 12 loͤtige Braͤnde.

Fuͤnff Pfund Salpeter ¾ Pf. Schwefel/ 1. Pf. 8. Loth Kohlen/ nur ein we-
nig mit einem Pfriemen anzuſtechen.

Ein anders.

Zwey Pfund 16 Loth Mehlpulver/ 20 Loth Kohlen/ und iſt dieſer Satz auch
zu den dreyfachen Feuer-Raͤdern gebraucht worden.

Ein anders zu dreyfachen Feuer-Raͤdern.

Drey Pfund 18. Loth Mehlpulver/ 16. Loth Schwefel/ 20. Loth Kohlen/
und iſt jeder Brand mit einem kleinen Pfriemen/ ⅓ tieff angebohret worden.

Feuer-
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[21/0043] Felge mit Bindfaden aufgebunden/ nach deſſen Gewichte wird Sand oder kleine Steine jedes in ein klein Saͤck lein gethan/ und gleichfalls auf jede Felge mit Bind- faden angebunden; wenn dieſes geſchehen/ wird das Rad an eine eiſerne Schrau- be Fig. 47. mit den runden Blechſcheiben angeſtecket/ mit einem eiſernen Splinte oder Feder/ verſchloſſen/ alsdann den Brand angezuͤndet. Wann nun der ein- fache Brand das Rad mit dem beſchwerten Sande wol treibet/ ſo wird es auch hernachmals/ wenn es gar fertig iſt/ gewiß und wol lauffen. Ein ſolch Rad/ nachdem es groß iſt/ kan auf den Seiten/ wenn es horizon- tal lauffen ſoll/ mit kleinen Patronen verſetzet werden. Man machet auch die Raͤder/ ſo ſelbige was klein ſeynd 2. oder 3 fach/ Als: wenn es erſtlich einmal aus- gelauffen/ daß daſſelbe von ſich ſelbſt wieder umkehre/ und nachmals auslauffe/ welches zum drittenmahl ebenfalls geſchiehet. Ein dergleichen Rad hat eine lange Nabe/ daran zu den Feuer-Raͤdern Felgen und Speichen ſeynd/ wird ſonſt wie das Einfache gemacht; nur iſt bey der andern Umlauffung/ oder Wendung/ in acht zu nehmen/ daß wie die vorigen Braͤnde/ rechts herum geleget/ die andern lincks/ und die zum drittenmale wiederum rechts um/ aufgeleimet/ auch die An- feuerungen oder Leitfeuer in der erſten und andern Umkehrung/ mit kleinen kuͤpffernen Roͤhrgen (welche mit kleinen Bindfaden zu verbinden/ und zu verkuͤt- ten) verſehen werden. Fig. 48. Noch eine andere Manier eines dreyfachen Feuer-Ra- des/ mit einer kurzen Nabe. Dieſes Feuer-Rad iſt einem einfachen im Anſehen faſt gleich/ nur daß die Felgen auf beyden Seiten auch hohl ausgeſtoſſen ſeyen/ worinn/ wie auf den oͤbern/ gleichfalls treibende Braͤnde eingeleimet/ mit Schlaͤgen verſehen/ und die Leitfeuer fuͤglich angemachet worden/ zu erſehen in der verjuͤngten Fig. 49. Ein Feuer-Rad/ ſo wie ein Stern formiret. Wie die Felgen in denen andern Feuer-Raͤdern oben/ und gleich auffliegen/ ſo ſind ſolche allhier auf die Nabe aufrecht (wie die Speichen) geſtellet/ und ein- gezapffet/ worein die Braͤnde (welche hinten zugezogen/ und die Anfeuerungen oben zu ſtehen kommen) eingeleimt werden; bey jedem Brande iſt unten ein Loch eingebohret/ wordurch das Leitfeuer/ oder Feuerfuͤhrung/ in einem Roͤhrgen/ hinauf zu den andern Brande gefuͤhret wiꝛd/ dergleichen mit den andern auch con- tinuiret/ wie zu erſehen in dem verjuͤngten Abriſſe Fig. 50. Nach den itztbeſchriebenen und abgeriſſenen 4. Manieren Feuer-Raͤder/ kan leicht ein mehrers inventirt und beygethan werden. Derowegen ich hier- von ablaſſe/ und nur noch etliche/ ſo wol zu den umlauffenden Staͤben/ als Feuer-Raͤdern/ offt probirte und gut befundene Saͤtze/ oder Compoſitiones, anhero ſetzen will. Saͤtze zu den umlauffenden Staͤben und Feur-Raͤdern/ auf 8. 10. und 12 loͤtige Braͤnde. Fuͤnff Pfund Salpeter ¾ Pf. Schwefel/ 1. Pf. 8. Loth Kohlen/ nur ein we- nig mit einem Pfriemen anzuſtechen. Ein anders. Zwey Pfund 16 Loth Mehlpulver/ 20 Loth Kohlen/ und iſt dieſer Satz auch zu den dreyfachen Feuer-Raͤdern gebraucht worden. Ein anders zu dreyfachen Feuer-Raͤdern. Drey Pfund 18. Loth Mehlpulver/ 16. Loth Schwefel/ 20. Loth Kohlen/ und iſt jeder Brand mit einem kleinen Pfriemen/ ⅓ tieff angebohret worden. Feuer- C iij

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683/43>, abgerufen am 23.11.2024.