Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite


Nimmt man zum Fünfften/ ein rund geschnitten in warm Wachs und Ter-
pentin geknetenes Stücke Zwillich/ legt es über die Pedarte und den bleyernen
Spiegel/ daß seitenwerts noch ein baar qner Finger vorgehen/ bindet solchen
mit Bindfaden/ um die Pedarte/ also an/ daß solches feste bleiben und nicht ab-
rütschen oder abweichen könne.

Zum sechsten/ die Pedarte in die Ausholung deß darzugehörigen Madrill-
Brets gesetzet/ die Schrauben/ so hier mit signirt/ unten durch das Matril-
Breth/ und zugleich durch die Ohren M. gestecket/ hernach auf jede ein eisern
Mütterlein mit bemerckt/ und mit dem eisern Schlüssel Sun feste angeschraubet.

Zum siebenden den Bindfaden abgenommen/ und den vorgehenden Zwil-
lich in die aufklaffende spacia feste eingestopffet/ und darüber warm Terpentin-
Wachs geschmieret/ so ist die Pedarte so weit verfertiget.

Wann man nun solche gebrauchen will/ wird der küpfferne Stifft heraus
gezogen und in das Röhrlein gantz subtil Lauff-pulver eingeröhret/ hernach ei-
nen aus ein gewiß tempo eingerichteten Brand h genommen/ solchen in eine
Blechene oder Küpfferne Tille (welche unten offen und nach dem Petarden-
Brandloche G. gemacht seyn muß) gestecket/ und mit samt der Tille/ mit kalter
Kütte/ oder zähen Terpentin-Wachse/ damit solcher recht feste stehen möge/ ver-
sehen; so ist die Pedarte biß zum anzünden parat und fertig.

Bey dem Gebrauch oder applicirung/ muß alles das jenige/ so oben er-
wehnt/ wol in acht genommen werden/ dann so ferne das Thor mit eifern Blech
beschlagen/ einen beyhanden habenden Spitzhammer/ welcher allhier mit signo
bemerckt/ genommen/ ein Loch darein gehauen/ ferner mit einem zweyschnei-
digen scharffen Bohre/ allhier mit signirt/ vorgebohret/ hernach einen
Schrauben-Haacken bezeichnet mit Jupiter durch den eisernen/ oder nur hölzernen
mit Leder überzogenen Poltzen/ feste eingeschraubet/ die Pedarte mit dem Ringe
daran gehenget/ und solche durch einfache oder doppelte starcke Spreitzen/ Ga-
beln/ oder Steiffen/ feste verspreizet und verstemmet/ Feuer gegeben/ und sich
an den vorhero ausgesehenen Ort reteriret.

Von dem Matril-Brete.

Das Matril-Breth wird ohngefehr einer Ellen oder 31/2 Viertel ins ge-
vierdte/ und 3. Zoll dicke/ von Eichenen oder andern harten Holze/ auch wo die
Pedarte darein zu stehen kömmt/ die Ausschweiffung 2/3 oder 3/4 Zoll tieff/ gemacht/
auf der andern Seiten lässet man ein Creutz von Eisen biß zu allen vier Ecken 1/3
oder 1/4 Zoll starck/ fein eben einlegen/ und mit starcken Nietnägeln verwahren.
Wo die Schraubenlöcher hinkommen/ werden selbige auf der Creutzseiten/ nach
den viereckigten Schrauben-Köpffen gleichfalls eingelassen/ und inwendig mit
Eisernen Bleche gefüttert/ damit/ wenn die Schrauben hindurch gestecket wer-
den/ sich selbige fein eben mit dem Brete schliessen/ auch nicht so leichte/ bey dem
effect hindurch reissen möge. Oben an das Matril-Bret befestiget man einen
eisernen starcken Ring/ woran man die Pedarte an den Haacken hänget/ wel-
ches zu ersehen in Fig. III. allwo das Matrilbreth/ nach vorig-getheilter Pedarte/
verjüngt aufgerissen/ und bey lit. A. die Ausschweffung/ worein die Pedarte zu
sitzen kömmt/ angedeutet ist. Bey Num. 1. 2. 3. und 4. sind die Schrauben-
Löcher zu ersehen/ welche mit Blech gefüttert und mit kleinen Nägeln fein eben
aufgenagelt seynd.

Auf der andern Seiten des Matrilbreths/ sind die eingelassenen Schrau-
benlöcher mit 5. 6. 7. und 8te bemerckt/ und das Eiserne Creutz/ nebst dem Eiser-
nen Ringe zu ersehen. Wornach sich dann leichtlich ferner zu richten.

Es
M ij


Nimmt man zum Fuͤnfften/ ein rund geſchnitten in warm Wachs und Ter-
pentin geknetenes Stuͤcke Zwillich/ legt es uͤber die Pedarte und den bleyernen
Spiegel/ daß ſeitenwerts noch ein baar qner Finger vorgehen/ bindet ſolchen
mit Bindfaden/ um die Pedarte/ alſo an/ daß ſolches feſte bleiben und nicht ab-
ruͤtſchen oder abweichen koͤnne.

Zum ſechſten/ die Pedarte in die Ausholung deß darzugehoͤrigen Madrill-
Brets geſetzet/ die Schrauben/ ſo hier mit ♀ ſignirt/ unten durch das Matril-
Breth/ und zugleich durch die Ohren M. geſtecket/ hernach auf jede ein eiſern
Muͤtterlein mit ♂ bemerckt/ und mit dem eiſern Schluͤſſel ☉ feſte angeſchraubet.

Zum ſiebenden den Bindfaden abgenommen/ und den vorgehenden Zwil-
lich in die aufklaffende ſpacia feſte eingeſtopffet/ und daruͤber warm Terpentin-
Wachs geſchmieret/ ſo iſt die Pedarte ſo weit verfertiget.

Wann man nun ſolche gebrauchen will/ wird der kuͤpfferne Stifft heraus
gezogen und in das Roͤhrlein gantz ſubtil Lauff-pulver eingeroͤhret/ hernach ei-
nen auſ ein gewiß tempo eingerichteten Brand ħ genommen/ ſolchen in eine
Blechene oder Kuͤpfferne Tille (welche unten offen und nach dem Petarden-
Brandloche G. gemacht ſeyn muß) geſtecket/ und mit ſamt der Tille/ mit kalter
Kuͤtte/ oder zaͤhen Terpentin-Wachſe/ damit ſolcher recht feſte ſtehen moͤge/ ver-
ſehen; ſo iſt die Pedarte biß zum anzuͤnden parat und fertig.

Bey dem Gebrauch oder applicirung/ muß alles das jenige/ ſo oben er-
wehnt/ wol in acht genommen werden/ dann ſo ferne das Thor mit eifern Blech
beſchlagen/ einen beyhanden habenden Spitzhammer/ welcher allhier mit ſigno
☽ bemerckt/ genommen/ ein Loch darein gehauen/ ferner mit einem zweyſchnei-
digen ſcharffen Bohre/ allhier mit ☿ ſignirt/ vorgebohret/ hernach einen
Schrauben-Haacken bezeichnet mit ♃ durch den eiſernen/ oder nur hoͤlzernen
mit Leder uͤberzogenen Poltzen/ feſte eingeſchraubet/ die Pedarte mit dem Ringe
daran gehenget/ und ſolche durch einfache oder doppelte ſtarcke Spreitzen/ Ga-
beln/ oder Steiffen/ feſte verſpreizet und verſtemmet/ Feuer gegeben/ und ſich
an den vorhero ausgeſehenen Ort reteriret.

Von dem Matril-Brete.

Das Matril-Breth wird ohngefehr einer Ellen oder 3½ Viertel ins ge-
vierdte/ und 3. Zoll dicke/ von Eichenen oder andern harten Holze/ auch wo die
Pedarte darein zu ſtehen koͤmmt/ die Ausſchweiffung ⅔ oder ¾ Zoll tieff/ gemacht/
auf der andern Seiten laͤſſet man ein Creutz von Eiſen biß zu allen vier Ecken ⅓
oder ¼ Zoll ſtarck/ fein eben einlegen/ und mit ſtarcken Nietnaͤgeln verwahren.
Wo die Schraubenloͤcher hinkommen/ werden ſelbige auf der Creutzſeiten/ nach
den viereckigten Schrauben-Koͤpffen gleichfalls eingelaſſen/ und inwendig mit
Eiſernen Bleche gefuͤttert/ damit/ wenn die Schrauben hindurch geſtecket wer-
den/ ſich ſelbige fein eben mit dem Brete ſchlieſſen/ auch nicht ſo leichte/ bey dem
effect hindurch reiſſen moͤge. Oben an das Matril-Bret befeſtiget man einen
eiſernen ſtarcken Ring/ woran man die Pedarte an den Haacken haͤnget/ wel-
ches zu erſehen in Fig. III. allwo das Matrilbreth/ nach vorig-getheilter Pedarte/
verjuͤngt aufgeriſſen/ und bey lit. A. die Ausſchweffung/ worein die Pedarte zu
ſitzen koͤmmt/ angedeutet iſt. Bey Num. 1. 2. 3. und 4. ſind die Schrauben-
Loͤcher zu erſehen/ welche mit Blech gefuͤttert und mit kleinen Naͤgeln fein eben
aufgenagelt ſeynd.

Auf der andern Seiten des Matrilbreths/ ſind die eingelaſſenen Schrau-
benloͤcher mit 5. 6. 7. und 8te bemerckt/ und das Eiſerne Creutz/ nebſt dem Eiſer-
nen Ringe zu erſehen. Wornach ſich dann leichtlich ferner zu richten.

Es
M ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0137" n="91"/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p>Nimmt man zum Fu&#x0364;nfften/ ein rund ge&#x017F;chnitten in warm Wachs und Ter-<lb/>
pentin geknetenes Stu&#x0364;cke Zwillich/ legt es u&#x0364;ber die Pedarte und den bleyernen<lb/>
Spiegel/ daß &#x017F;eitenwerts noch ein baar qner Finger vorgehen/ bindet &#x017F;olchen<lb/>
mit Bindfaden/ um die Pedarte/ al&#x017F;o an/ daß &#x017F;olches fe&#x017F;te bleiben und nicht ab-<lb/>
ru&#x0364;t&#x017F;chen oder abweichen ko&#x0364;nne.</p><lb/>
        <p>Zum &#x017F;ech&#x017F;ten/ die Pedarte in die Ausholung deß darzugeho&#x0364;rigen Madrill-<lb/>
Brets ge&#x017F;etzet/ die Schrauben/ &#x017F;o hier mit &#x2640; <hi rendition="#aq">&#x017F;igni</hi>rt/ unten durch das Matril-<lb/>
Breth/ und zugleich durch die Ohren <hi rendition="#aq">M.</hi> ge&#x017F;tecket/ hernach auf jede ein ei&#x017F;ern<lb/>
Mu&#x0364;tterlein mit &#x2642; bemerckt/ und mit dem ei&#x017F;ern Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el &#x2609; fe&#x017F;te ange&#x017F;chraubet.</p><lb/>
        <p>Zum &#x017F;iebenden den Bindfaden abgenommen/ und den vorgehenden Zwil-<lb/>
lich in die aufklaffende <hi rendition="#aq">&#x017F;pacia</hi> fe&#x017F;te einge&#x017F;topffet/ und daru&#x0364;ber warm Terpentin-<lb/>
Wachs ge&#x017F;chmieret/ &#x017F;o i&#x017F;t die Pedarte &#x017F;o weit verfertiget.</p><lb/>
        <p>Wann man nun &#x017F;olche gebrauchen will/ wird der ku&#x0364;pfferne Stifft heraus<lb/>
gezogen und in das Ro&#x0364;hrlein gantz &#x017F;ubtil Lauff-pulver eingero&#x0364;hret/ hernach ei-<lb/>
nen au&#x017F; ein gewiß <hi rendition="#aq">tempo</hi> eingerichteten Brand &#x0127; genommen/ &#x017F;olchen in eine<lb/>
Blechene oder Ku&#x0364;pfferne Tille (welche unten offen und nach dem Petarden-<lb/>
Brandloche <hi rendition="#aq">G.</hi> gemacht &#x017F;eyn muß) ge&#x017F;tecket/ und mit &#x017F;amt der Tille/ mit kalter<lb/>
Ku&#x0364;tte/ oder za&#x0364;hen Terpentin-Wach&#x017F;e/ damit &#x017F;olcher recht fe&#x017F;te &#x017F;tehen mo&#x0364;ge/ ver-<lb/>
&#x017F;ehen; &#x017F;o i&#x017F;t die Pedarte biß zum anzu&#x0364;nden parat und fertig.</p><lb/>
        <p>Bey dem Gebrauch oder <hi rendition="#aq">applici</hi>rung/ muß alles das jenige/ &#x017F;o oben er-<lb/>
wehnt/ wol in acht genommen werden/ dann &#x017F;o ferne das Thor mit eifern Blech<lb/>
be&#x017F;chlagen/ einen beyhanden habenden Spitzhammer/ welcher allhier mit <hi rendition="#aq">&#x017F;igno</hi><lb/>
&#x263D; bemerckt/ genommen/ ein Loch darein gehauen/ <choice><sic>&#x017F;erner</sic><corr>ferner</corr></choice> mit einem zwey&#x017F;chnei-<lb/>
digen &#x017F;charffen Bohre/ allhier mit &#x263F; <hi rendition="#aq">&#x017F;igni</hi>rt/ vorgebohret/ hernach einen<lb/>
Schrauben-Haacken bezeichnet mit &#x2643; durch den ei&#x017F;ernen/ oder nur ho&#x0364;lzernen<lb/>
mit Leder u&#x0364;berzogenen Poltzen/ fe&#x017F;te einge&#x017F;chraubet/ die Pedarte mit dem Ringe<lb/>
daran gehenget/ und &#x017F;olche durch einfache oder doppelte &#x017F;tarcke Spreitzen/ Ga-<lb/>
beln/ oder Steiffen/ fe&#x017F;te ver&#x017F;preizet und ver&#x017F;temmet/ Feuer gegeben/ und &#x017F;ich<lb/>
an den vorhero ausge&#x017F;ehenen Ort <hi rendition="#aq">reteri</hi>ret.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Von dem Matril-Brete.</hi> </head><lb/>
        <p>Das Matril-Breth wird ohngefehr einer Ellen oder 3½ Viertel ins ge-<lb/>
vierdte/ und 3. Zoll dicke/ von Eichenen oder andern harten Holze/ auch wo die<lb/>
Pedarte darein zu &#x017F;tehen ko&#x0364;mmt/ die Aus&#x017F;chweiffung &#x2154; oder ¾ Zoll tieff/ gemacht/<lb/>
auf der andern Seiten la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et man ein Creutz von Ei&#x017F;en biß zu allen vier Ecken &#x2153;<lb/>
oder ¼ Zoll &#x017F;tarck/ fein eben einlegen/ und mit &#x017F;tarcken Nietna&#x0364;geln verwahren.<lb/>
Wo die Schraubenlo&#x0364;cher hinkommen/ werden &#x017F;elbige auf der Creutz&#x017F;eiten/ nach<lb/>
den viereckigten Schrauben-Ko&#x0364;pffen gleichfalls eingela&#x017F;&#x017F;en/ und inwendig mit<lb/>
Ei&#x017F;ernen Bleche gefu&#x0364;ttert/ damit/ wenn die Schrauben hindurch ge&#x017F;tecket wer-<lb/>
den/ &#x017F;ich &#x017F;elbige fein eben mit dem Brete &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ auch nicht &#x017F;o leichte/ bey dem<lb/><hi rendition="#aq">effect</hi> hindurch rei&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;ge. Oben an das Matril-Bret befe&#x017F;tiget man einen<lb/>
ei&#x017F;ernen &#x017F;tarcken Ring/ woran man die Pedarte an den Haacken ha&#x0364;nget/ wel-<lb/>
ches zu er&#x017F;ehen in <hi rendition="#aq">Fig. III.</hi> allwo das Matrilbreth/ nach vorig-getheilter Pedarte/<lb/>
verju&#x0364;ngt aufgeri&#x017F;&#x017F;en/ und bey <hi rendition="#aq">lit. A.</hi> die Aus&#x017F;chweffung/ worein die Pedarte zu<lb/>
&#x017F;itzen ko&#x0364;mmt/ angedeutet i&#x017F;t. Bey Num. 1. 2. 3. und 4. &#x017F;ind die Schrauben-<lb/>
Lo&#x0364;cher zu er&#x017F;ehen/ welche mit Blech gefu&#x0364;ttert und mit kleinen Na&#x0364;geln fein eben<lb/>
aufgenagelt &#x017F;eynd.</p><lb/>
        <p>Auf der andern Seiten des Matrilbreths/ &#x017F;ind die eingela&#x017F;&#x017F;enen Schrau-<lb/>
benlo&#x0364;cher mit 5. 6. 7. und 8te bemerckt/ und das Ei&#x017F;erne Creutz/ neb&#x017F;t dem Ei&#x017F;er-<lb/>
nen Ringe zu er&#x017F;ehen. Wornach &#x017F;ich dann leichtlich ferner zu richten.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">M ij</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[91/0137] Nimmt man zum Fuͤnfften/ ein rund geſchnitten in warm Wachs und Ter- pentin geknetenes Stuͤcke Zwillich/ legt es uͤber die Pedarte und den bleyernen Spiegel/ daß ſeitenwerts noch ein baar qner Finger vorgehen/ bindet ſolchen mit Bindfaden/ um die Pedarte/ alſo an/ daß ſolches feſte bleiben und nicht ab- ruͤtſchen oder abweichen koͤnne. Zum ſechſten/ die Pedarte in die Ausholung deß darzugehoͤrigen Madrill- Brets geſetzet/ die Schrauben/ ſo hier mit ♀ ſignirt/ unten durch das Matril- Breth/ und zugleich durch die Ohren M. geſtecket/ hernach auf jede ein eiſern Muͤtterlein mit ♂ bemerckt/ und mit dem eiſern Schluͤſſel ☉ feſte angeſchraubet. Zum ſiebenden den Bindfaden abgenommen/ und den vorgehenden Zwil- lich in die aufklaffende ſpacia feſte eingeſtopffet/ und daruͤber warm Terpentin- Wachs geſchmieret/ ſo iſt die Pedarte ſo weit verfertiget. Wann man nun ſolche gebrauchen will/ wird der kuͤpfferne Stifft heraus gezogen und in das Roͤhrlein gantz ſubtil Lauff-pulver eingeroͤhret/ hernach ei- nen auſ ein gewiß tempo eingerichteten Brand ħ genommen/ ſolchen in eine Blechene oder Kuͤpfferne Tille (welche unten offen und nach dem Petarden- Brandloche G. gemacht ſeyn muß) geſtecket/ und mit ſamt der Tille/ mit kalter Kuͤtte/ oder zaͤhen Terpentin-Wachſe/ damit ſolcher recht feſte ſtehen moͤge/ ver- ſehen; ſo iſt die Pedarte biß zum anzuͤnden parat und fertig. Bey dem Gebrauch oder applicirung/ muß alles das jenige/ ſo oben er- wehnt/ wol in acht genommen werden/ dann ſo ferne das Thor mit eifern Blech beſchlagen/ einen beyhanden habenden Spitzhammer/ welcher allhier mit ſigno ☽ bemerckt/ genommen/ ein Loch darein gehauen/ ferner mit einem zweyſchnei- digen ſcharffen Bohre/ allhier mit ☿ ſignirt/ vorgebohret/ hernach einen Schrauben-Haacken bezeichnet mit ♃ durch den eiſernen/ oder nur hoͤlzernen mit Leder uͤberzogenen Poltzen/ feſte eingeſchraubet/ die Pedarte mit dem Ringe daran gehenget/ und ſolche durch einfache oder doppelte ſtarcke Spreitzen/ Ga- beln/ oder Steiffen/ feſte verſpreizet und verſtemmet/ Feuer gegeben/ und ſich an den vorhero ausgeſehenen Ort reteriret. Von dem Matril-Brete. Das Matril-Breth wird ohngefehr einer Ellen oder 3½ Viertel ins ge- vierdte/ und 3. Zoll dicke/ von Eichenen oder andern harten Holze/ auch wo die Pedarte darein zu ſtehen koͤmmt/ die Ausſchweiffung ⅔ oder ¾ Zoll tieff/ gemacht/ auf der andern Seiten laͤſſet man ein Creutz von Eiſen biß zu allen vier Ecken ⅓ oder ¼ Zoll ſtarck/ fein eben einlegen/ und mit ſtarcken Nietnaͤgeln verwahren. Wo die Schraubenloͤcher hinkommen/ werden ſelbige auf der Creutzſeiten/ nach den viereckigten Schrauben-Koͤpffen gleichfalls eingelaſſen/ und inwendig mit Eiſernen Bleche gefuͤttert/ damit/ wenn die Schrauben hindurch geſtecket wer- den/ ſich ſelbige fein eben mit dem Brete ſchlieſſen/ auch nicht ſo leichte/ bey dem effect hindurch reiſſen moͤge. Oben an das Matril-Bret befeſtiget man einen eiſernen ſtarcken Ring/ woran man die Pedarte an den Haacken haͤnget/ wel- ches zu erſehen in Fig. III. allwo das Matrilbreth/ nach vorig-getheilter Pedarte/ verjuͤngt aufgeriſſen/ und bey lit. A. die Ausſchweffung/ worein die Pedarte zu ſitzen koͤmmt/ angedeutet iſt. Bey Num. 1. 2. 3. und 4. ſind die Schrauben- Loͤcher zu erſehen/ welche mit Blech gefuͤttert und mit kleinen Naͤgeln fein eben aufgenagelt ſeynd. Auf der andern Seiten des Matrilbreths/ ſind die eingelaſſenen Schrau- benloͤcher mit 5. 6. 7. und 8te bemerckt/ und das Eiſerne Creutz/ nebſt dem Eiſer- nen Ringe zu erſehen. Wornach ſich dann leichtlich ferner zu richten. Es M ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683/137
Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 2. Nürnberg, 1683, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria02_1683/137>, abgerufen am 27.11.2024.