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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.

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Achtes Buch.

Wir sehen aus diesen und anderen dergleichen Gebehten/ welche an unterschiedlichen
Orten dieses Werks gelesen werden/ was vor inbrünstige Gottesfurcht unser Herkules
in seinem Herzen geführet/ und dadurch allen Rittersleuten sich als ein Beispiel und Vor-
bilde zur Christlichen Nachfolge vorgestellet hat/ welches sie wol beherzigen möchten/ da-
mit sie nicht nach Art der Boshaftigen/ an stat des Heiligen Gebehts nur ein stätes er-
schrekliches Fluchen/ Lästern und Schwören von sich hören lassen/ die gottlosen Marter-
hansen/ welche ihnen dadurch Gottes Ungnade und die hellische Verdamnis über den
Hals zihen/ auch aller redlichen Menschen Feindschafft damit verdienen.

Unser Schiff aber hat vor dißmahl/ ungeachtet der unaussprechlichen heftig-stür-
menden Wellen/ dannoch den gewünschten Hafen erreichet/ insonderheit/ wann der Uhr-
schreiber dieses Werks erfahren solte/ daß der Ehr- und Tugendliebende Leser durch diese
Geschichte Leib- und Geistlich erquicket währe/ als zu welchem Ende er die Mühe bey sei-
nen vielfältigen Geschäften auff sich nehmen/ und täglich etliche Schlafstunden seiner
nächtlichen Leibesruhe enttzihen wollen/ damit er diese Geschichte der Welt bekant machte/
welche über 1400 Jahr vergraben gelegen/ und durch den Krieg/ welcher des ganzen Teutsch-
landes unterstes zu oberst gekehret/ ohngefehr bey dem Weserstrohme unter einem hohlen
Steine hervor gezogen ist; wodurch die Versehung ausser allem zweisel hat wollen zuer-
kennen geben/ daß nicht allein tapffere Helden aus Frankreich/ Italien/ Spanien und
Griechenland/ sondern auch deren viel aus Teutschland/ und anderen Nordischen
Ländern entsprossen sind/ die über andere ihres gleichen sich der wah-
ren Tugend und ungefärbeten Gottesfurcht
gewidmet haben.

Ende des Christlichen Teutschen
Herkules.

[Abbildung]
Achtes Buch.

Wir ſehen aus dieſen und anderen dergleichen Gebehten/ welche an unterſchiedlichen
Orten dieſes Werks geleſen werden/ was vor inbruͤnſtige Gottesfurcht unſer Herkules
in ſeinem Herzen gefuͤhret/ und dadurch allen Rittersleuten ſich als ein Beiſpiel und Vor-
bilde zur Chriſtlichen Nachfolge vorgeſtellet hat/ welches ſie wol beherzigen moͤchten/ da-
mit ſie nicht nach Art der Boshaftigen/ an ſtat des Heiligen Gebehts nur ein ſtaͤtes er-
ſchrekliches Fluchen/ Laͤſtern und Schwoͤren von ſich hoͤren laſſen/ die gottloſen Marter-
hanſen/ welche ihnen dadurch Gottes Ungnade und die helliſche Verdamnis uͤber den
Hals zihen/ auch aller redlichen Menſchen Feindſchafft damit verdienen.

Unſer Schiff aber hat vor dißmahl/ ungeachtet der unausſprechlichen heftig-ſtuͤr-
menden Wellen/ dannoch den gewuͤnſchten Hafen erreichet/ inſonderheit/ wann der Uhr-
ſchreiber dieſes Werks erfahren ſolte/ daß der Ehr- und Tugendliebende Leſer durch dieſe
Geſchichte Leib- und Geiſtlich erquicket waͤhre/ als zu welchem Ende er die Muͤhe bey ſei-
nen vielfaͤltigen Geſchaͤften auff ſich nehmen/ und taͤglich etliche Schlafſtunden ſeiner
naͤchtlichen Leibesruhe enttzihen wollen/ damit er dieſe Geſchichte der Welt bekant machte/
welche uͤber 1400 Jahr vergrabẽ gelegen/ uñ durch den Krieg/ welcher des ganzen Teutſch-
landes unterſtes zu oberſt gekehret/ ohngefehr bey dem Weſerſtrohme unter einem hohlen
Steine hervor gezogen iſt; wodurch die Verſehung auſſer allem zweiſel hat wollen zuer-
kennen geben/ daß nicht allein tapffere Helden aus Frankreich/ Italien/ Spanien und
Griechenland/ ſondern auch deren viel aus Teutſchland/ uñ anderen Nordiſchẽ
Laͤndern entſproſſen ſind/ die uͤber andere ihres gleichẽ ſich der wah-
ren Tugend und ungefaͤrbeten Gottesfurcht
gewidmet haben.

Ende des Chriſtlichen Teutſchen
Herkules.

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[960/0966] Achtes Buch. Wir ſehen aus dieſen und anderen dergleichen Gebehten/ welche an unterſchiedlichen Orten dieſes Werks geleſen werden/ was vor inbruͤnſtige Gottesfurcht unſer Herkules in ſeinem Herzen gefuͤhret/ und dadurch allen Rittersleuten ſich als ein Beiſpiel und Vor- bilde zur Chriſtlichen Nachfolge vorgeſtellet hat/ welches ſie wol beherzigen moͤchten/ da- mit ſie nicht nach Art der Boshaftigen/ an ſtat des Heiligen Gebehts nur ein ſtaͤtes er- ſchrekliches Fluchen/ Laͤſtern und Schwoͤren von ſich hoͤren laſſen/ die gottloſen Marter- hanſen/ welche ihnen dadurch Gottes Ungnade und die helliſche Verdamnis uͤber den Hals zihen/ auch aller redlichen Menſchen Feindſchafft damit verdienen. Unſer Schiff aber hat vor dißmahl/ ungeachtet der unausſprechlichen heftig-ſtuͤr- menden Wellen/ dannoch den gewuͤnſchten Hafen erreichet/ inſonderheit/ wann der Uhr- ſchreiber dieſes Werks erfahren ſolte/ daß der Ehr- und Tugendliebende Leſer durch dieſe Geſchichte Leib- und Geiſtlich erquicket waͤhre/ als zu welchem Ende er die Muͤhe bey ſei- nen vielfaͤltigen Geſchaͤften auff ſich nehmen/ und taͤglich etliche Schlafſtunden ſeiner naͤchtlichen Leibesruhe enttzihen wollen/ damit er dieſe Geſchichte der Welt bekant machte/ welche uͤber 1400 Jahr vergrabẽ gelegen/ uñ durch den Krieg/ welcher des ganzen Teutſch- landes unterſtes zu oberſt gekehret/ ohngefehr bey dem Weſerſtrohme unter einem hohlen Steine hervor gezogen iſt; wodurch die Verſehung auſſer allem zweiſel hat wollen zuer- kennen geben/ daß nicht allein tapffere Helden aus Frankreich/ Italien/ Spanien und Griechenland/ ſondern auch deren viel aus Teutſchland/ uñ anderen Nordiſchẽ Laͤndern entſproſſen ſind/ die uͤber andere ihres gleichẽ ſich der wah- ren Tugend und ungefaͤrbeten Gottesfurcht gewidmet haben. Ende des Chriſtlichen Teutſchen Herkules. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 960. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/966>, abgerufen am 27.11.2024.