Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Achtes Buch. der Hochfürstlichen Verbündniß Dienste sparen werden. Er aber gab zur Antwort; seineAnkunfft währe auß keiner andern Ursach/ als bloß aus Getrieb seiner herzlichen und un- tertähnigen Neigung geschehen/ mit welcher er ihrer Königl. Hocheit/ auch dero Herren Gemahl und Bruder zugetahn und verbunden währe. Die vermeinete Gefahr hätte nichts auff sich/ massen des Feindes Macht dergestalt geschwächet währe/ daß er sich in seinen Fe- stungen einschliessen müste/ wovon er zu gelegener Zeit Bericht tuhn wolte. Nun erblicke- te Fabius ohn gefehr dieses bekante Angesicht/ sprengete hin zu Arbianes/ und sagete; Herr Bruder sein Oheim Fürst Pharnabazus ist der fremde Herr mit Königin Valisken Bild- niß/ welchen ohn Zweiffel die hohe Begierde nach den beiden Helden hieher getrieben hat. Dieser wolte es vor Freuden kaum gläuben; weil aber Ladisla seinen geträuen Tyriotes/ Obristen Bubazes und den Teutschen Wedekind mit entblösseten Häuptern stehen sahe/ gedachte er alsobald/ Pharnabazus würde verhanden seyn/ daher er zu Herkules sagete; gilt Bruder/ du hast heut mit unserm Freunde Pharnabazus gestochen. Mit diesem Wor- te kam Fabius herzu/ und machte Leches/ was er gesehen hatte/ zuwissen; welches Herkules bewägete/ sich diesem nicht allein zuerkennen zugeben/ sondern ritte mit seiner ganzen Ge- selschafft hinzu/ fand die Warheit/ vergaß seiner Verstellung/ und nach abgezogenem Hel- me trat er hin/ und hieß ihn mit einem brüderlichen umfahen sehr wilkommen seyn; her- nach baht er umb Verzeihung/ daß er/ wiewol unwissend/ wider ihn gestochen hätte. Die- ser freuete sich von ganzem Herzen/ daß kein ander als Herkules sein Obsieger wahr/ er- zeigete ihm grosse Ehre/ und entschuldigte sich/ dz er ihn an seinem ritterlichen und unver- gleichlichen Verhalten nicht bald anfangs erkennet hätte/ welches nur die gemeine Sage verhindert/ daß die Könige Herkules und Ladisla auff ihrer Schau Bühne sich hielten; legete sichs hernach zum sonderlichen Glük aus/ daß er noch die Ehre gehabt/ mit dem trefflichsten Ritter der Welt ein Speer zubrechen/ von dem jederman überwunden zuwer- den/ sich fast schuldig erkennete. Herkules wolte seiner Höfligkeit länger nicht zuhören/ ließ Ladisla hinzu treten/ ihn zuempfahen/ und hieß inzwischen Bubazes und die übrigen/ un- ter dem Nahmen seiner Freunde und Spießgesellen sehr wilkommen seyn/ mit dem erbie- ten/ ihnen die Mühe ihrer getahnen Reise nach Vermögen zuersetzen; hernach begab er sich wieder zu Pferde/ ritten des Weges nach dem Schlosse zu/ und muste Pharnabazus wider seinen Willen zwischen Herkules und Ladisla reiten. Valiska folgete mit dem an- dern Frauenzimmer ihnen auff dem Fusse nach in ihrer schönen Gutsche/ welche sie zu Persepolis empfangen hatte/ und als sie nicht weit geritten wahren/ begegnete ihnen Ma- zeus mit 50 Reutern/ welchem Herkules entgegen sprengete/ ihn zu Pferde umfing/ und zu ihm sagete: Mein allerliebster Herr und wahrer Freund/ ich weiß fast nicht/ ob ich zu Prag oder zu Persepolis mich befinde/ so unvermuhtlich ist mir die Gegenwart meiner geliebten Herren und Freunde. Mazeus wolte mit vielen Umschweiffen/ seiner Wolberedsamkeit nach/ antworten/ aber Herkules sagete/ nach gehaltener Mahlzeit würde es gelegener seyn; ritten demnach mit einander fort/ und sahen zur Seiten einen treflichen ausgeputzeten E- lefanten/ dessen Valiska zu allererst gewahr wurde/ und leicht gedachte/ es würden etliche Morgenländische grosse Freundinnen sich darauff befinden/ daher sie ihre Gutsche dahin wendete/ und die Medische Großfürstin Saptina; Roxanen/ Mazeus Gemahl; Barse- nen/
Achtes Buch. der Hochfuͤrſtlichen Verbuͤndniß Dienſte ſparen werden. Er aber gab zur Antwort; ſeineAnkunfft waͤhre auß keiner andern Urſach/ als bloß aus Getrieb ſeiner herzlichen und un- tertaͤhnigen Neigung geſchehen/ mit welcher er ihrer Koͤnigl. Hocheit/ auch dero Herꝛen Gemahl und Bruder zugetahn uñ verbunden waͤhre. Die vermeinete Gefahr haͤtte nichts auff ſich/ maſſen des Feindes Macht dergeſtalt geſchwaͤchet waͤhre/ daß er ſich in ſeinen Fe- ſtungen einſchlieſſen muͤſte/ wovon er zu gelegener Zeit Bericht tuhn wolte. Nun erblicke- te Fabius ohn gefehr dieſes bekante Angeſicht/ ſprengete hin zu Arbianes/ und ſagete; Herꝛ Bruder ſein Oheim Fuͤrſt Pharnabazus iſt der fremde Herr mit Koͤnigin Valiſken Bild- niß/ welchen ohn Zweiffel die hohe Begierde nach den beiden Helden hieher getrieben hat. Dieſer wolte es vor Freuden kaum glaͤuben; weil aber Ladiſla ſeinen getraͤuen Tyriotes/ Obriſten Bubazes und den Teutſchen Wedekind mit entbloͤſſeten Haͤuptern ſtehen ſahe/ gedachte er alſobald/ Pharnabazus wuͤrde verhanden ſeyn/ daher er zu Herkules ſagete; gilt Bruder/ du haſt heut mit unſerm Freunde Pharnabazus geſtochen. Mit dieſem Wor- te kam Fabius herzu/ und machte Leches/ was er geſehen hatte/ zuwiſſen; welches Herkules bewaͤgete/ ſich dieſem nicht allein zuerkennen zugeben/ ſondern ritte mit ſeiner ganzen Ge- ſelſchafft hinzu/ fand die Warheit/ vergaß ſeiner Verſtellung/ und nach abgezogenem Hel- me trat er hin/ und hieß ihn mit einem bruͤderlichen umfahen ſehr wilkommen ſeyn; her- nach baht er umb Verzeihung/ daß er/ wiewol unwiſſend/ wider ihn geſtochen haͤtte. Die- ſer freuete ſich von ganzem Herzen/ daß kein ander als Herkules ſein Obſieger wahr/ er- zeigete ihm groſſe Ehre/ und entſchuldigte ſich/ dz er ihn an ſeinem ritterlichen und unver- gleichlichen Verhalten nicht bald anfangs erkennet haͤtte/ welches nur die gemeine Sage verhindert/ daß die Koͤnige Herkules und Ladiſla auff ihrer Schau Bühne ſich hielten; legete ſichs hernach zum ſonderlichen Gluͤk aus/ daß er noch die Ehre gehabt/ mit dem trefflichſten Ritter der Welt ein Speer zubrechen/ von dem jederman uͤberwunden zuwer- den/ ſich faſt ſchuldig erkennete. Herkules wolte ſeiner Hoͤfligkeit laͤnger nicht zuhoͤren/ ließ Ladiſla hinzu treten/ ihn zuempfahen/ und hieß inzwiſchen Bubazes und die uͤbrigen/ un- ter dem Nahmen ſeiner Freunde und Spießgeſellen ſehr wilkommen ſeyn/ mit dem erbie- ten/ ihnen die Muͤhe ihrer getahnen Reiſe nach Vermoͤgen zuerſetzen; hernach begab er ſich wieder zu Pferde/ ritten des Weges nach dem Schloſſe zu/ und muſte Pharnabazus wider ſeinen Willen zwiſchen Herkules und Ladiſla reiten. Valiſka folgete mit dem an- dern Frauenzimmer ihnen auff dem Fuſſe nach in ihrer ſchoͤnen Gutſche/ welche ſie zu Perſepolis empfangen hatte/ und als ſie nicht weit geritten wahren/ begegnete ihnen Ma- zeus mit 50 Reutern/ welchem Herkules entgegen ſprengete/ ihn zu Pferde umfing/ und zu ihm ſagete: Mein allerliebſter Herr und wahrer Freund/ ich weiß faſt nicht/ ob ich zu Prag oder zu Perſepolis mich befinde/ ſo unvermuhtlich iſt mir die Gegenwart meiner geliebten Herren und Freunde. Mazeus wolte mit vielen Umſchweiffen/ ſeiner Wolberedſamkeit nach/ antworten/ aber Herkules ſagete/ nach gehaltener Mahlzeit wuͤrde es gelegener ſeyn; ritten demnach mit einander fort/ und ſahen zur Seiten einen treflichen ausgeputzeten E- lefanten/ deſſen Valiſka zu allererſt gewahr wurde/ und leicht gedachte/ es wuͤrden etliche Morgenlaͤndiſche groſſe Freundinnen ſich darauff befinden/ daher ſie ihre Gutſche dahin wendete/ und die Mediſche Großfürſtin Saptina; Roxanen/ Mazeus Gemahl; Barſe- nen/
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Achtes Buch.
der Hochfuͤrſtlichen Verbuͤndniß Dienſte ſparen werden. Er aber gab zur Antwort; ſeine
Ankunfft waͤhre auß keiner andern Urſach/ als bloß aus Getrieb ſeiner herzlichen und un-
tertaͤhnigen Neigung geſchehen/ mit welcher er ihrer Koͤnigl. Hocheit/ auch dero Herꝛen
Gemahl und Bruder zugetahn uñ verbunden waͤhre. Die vermeinete Gefahr haͤtte nichts
auff ſich/ maſſen des Feindes Macht dergeſtalt geſchwaͤchet waͤhre/ daß er ſich in ſeinen Fe-
ſtungen einſchlieſſen muͤſte/ wovon er zu gelegener Zeit Bericht tuhn wolte. Nun erblicke-
te Fabius ohn gefehr dieſes bekante Angeſicht/ ſprengete hin zu Arbianes/ und ſagete; Herꝛ
Bruder ſein Oheim Fuͤrſt Pharnabazus iſt der fremde Herr mit Koͤnigin Valiſken Bild-
niß/ welchen ohn Zweiffel die hohe Begierde nach den beiden Helden hieher getrieben hat.
Dieſer wolte es vor Freuden kaum glaͤuben; weil aber Ladiſla ſeinen getraͤuen Tyriotes/
Obriſten Bubazes und den Teutſchen Wedekind mit entbloͤſſeten Haͤuptern ſtehen ſahe/
gedachte er alſobald/ Pharnabazus wuͤrde verhanden ſeyn/ daher er zu Herkules ſagete;
gilt Bruder/ du haſt heut mit unſerm Freunde Pharnabazus geſtochen. Mit dieſem Wor-
te kam Fabius herzu/ und machte Leches/ was er geſehen hatte/ zuwiſſen; welches Herkules
bewaͤgete/ ſich dieſem nicht allein zuerkennen zugeben/ ſondern ritte mit ſeiner ganzen Ge-
ſelſchafft hinzu/ fand die Warheit/ vergaß ſeiner Verſtellung/ und nach abgezogenem Hel-
me trat er hin/ und hieß ihn mit einem bruͤderlichen umfahen ſehr wilkommen ſeyn; her-
nach baht er umb Verzeihung/ daß er/ wiewol unwiſſend/ wider ihn geſtochen haͤtte. Die-
ſer freuete ſich von ganzem Herzen/ daß kein ander als Herkules ſein Obſieger wahr/ er-
zeigete ihm groſſe Ehre/ und entſchuldigte ſich/ dz er ihn an ſeinem ritterlichen und unver-
gleichlichen Verhalten nicht bald anfangs erkennet haͤtte/ welches nur die gemeine Sage
verhindert/ daß die Koͤnige Herkules und Ladiſla auff ihrer Schau Bühne ſich hielten;
legete ſichs hernach zum ſonderlichen Gluͤk aus/ daß er noch die Ehre gehabt/ mit dem
trefflichſten Ritter der Welt ein Speer zubrechen/ von dem jederman uͤberwunden zuwer-
den/ ſich faſt ſchuldig erkennete. Herkules wolte ſeiner Hoͤfligkeit laͤnger nicht zuhoͤren/ ließ
Ladiſla hinzu treten/ ihn zuempfahen/ und hieß inzwiſchen Bubazes und die uͤbrigen/ un-
ter dem Nahmen ſeiner Freunde und Spießgeſellen ſehr wilkommen ſeyn/ mit dem erbie-
ten/ ihnen die Muͤhe ihrer getahnen Reiſe nach Vermoͤgen zuerſetzen; hernach begab er
ſich wieder zu Pferde/ ritten des Weges nach dem Schloſſe zu/ und muſte Pharnabazus
wider ſeinen Willen zwiſchen Herkules und Ladiſla reiten. Valiſka folgete mit dem an-
dern Frauenzimmer ihnen auff dem Fuſſe nach in ihrer ſchoͤnen Gutſche/ welche ſie zu
Perſepolis empfangen hatte/ und als ſie nicht weit geritten wahren/ begegnete ihnen Ma-
zeus mit 50 Reutern/ welchem Herkules entgegen ſprengete/ ihn zu Pferde umfing/ und zu
ihm ſagete: Mein allerliebſter Herr und wahrer Freund/ ich weiß faſt nicht/ ob ich zu Prag
oder zu Perſepolis mich befinde/ ſo unvermuhtlich iſt mir die Gegenwart meiner geliebten
Herren und Freunde. Mazeus wolte mit vielen Umſchweiffen/ ſeiner Wolberedſamkeit
nach/ antworten/ aber Herkules ſagete/ nach gehaltener Mahlzeit wuͤrde es gelegener ſeyn;
ritten demnach mit einander fort/ und ſahen zur Seiten einen treflichen ausgeputzeten E-
lefanten/ deſſen Valiſka zu allererſt gewahr wurde/ und leicht gedachte/ es wuͤrden etliche
Morgenlaͤndiſche groſſe Freundinnen ſich darauff befinden/ daher ſie ihre Gutſche dahin
wendete/ und die Mediſche Großfürſtin Saptina; Roxanen/ Mazeus Gemahl; Barſe-
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 922. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/928>, abgerufen am 15.08.2024. |