Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Achtes Buch. IV. Ein jeder Stecher solte gehalten seyn/ vor dem Stechen den Richtern seinen Nahmen/ Stand und Vaterland anzumelden. V. So aber jemand aus gewissen Ursachen solches vor dem Treffen gerne hinterhielte/ solte er entweder einen am Hofe bekanten Ritter zum Bürgen seiner Rittermässigkeit anmelden/ oder Köni- gin Valisken seinen Nahmen/ Stand und Vaterland auff einem Zettel einreichen lassen/ oder mit der rechten Hand die auffgehenkten Gesetze als äidlich berühren/ daß er hierzu Rittermässig währe/ und vor dem Außzuge aus den Schranken seinen Nahmen melden wolte. VI. Vor einer Fürstin oder Fürstlichen Fräulein (und geringer nit) ihre Schönheit/ möchte gestochen werden/ doch nur mit einem Speer/ so lange es unzubrochen bliebe. VII. Kein scharff Rennen/ noch Schwertschlag/ noch Ringen zu Fusse solte zugelassen seyn. IIX. Niemand solte alhie ichtwas aus Feindseligkeit beginnen/ wie es möchte Nahmen haben/ bey Lebens Straffe. IX. Keiner solte einigen Wiederwillen gegen den andern aus den Schranken mit sich nehmen. X. Ob zwischen zween Kämpffern einiger Span vorfiele/ solte derselbe alsbald den hochwei- sen Herren Richtern vorgetragen/ und durch dieselben entschieden werden. XI. Ein jeder Stecher möchte unter den Mitstechern außfodern/ welchen er wolte/ doch ohn Neid und Feindschafft/ auch nicht weiter als zu dreyen Ritten/ dann der vierde solte gänzlich verboh- ten seyn/ und durch kein anhalten gesucht werden. XII. Wer mit zwölff unterschiedlichen Rittern in diesem Spiel vor Wiederöffnung der Schranken getroffen hätte/ und ungefellet blieben währe/ solte seinen Nahmen den hochweisen Herren Richtern anmelden/ und solte kein Ritter bemächtiget seyn/ denselben außzufodern/ er hätte dann mit neun Rittern sich schon versuchet. XIII. Würden alle Ritter biß auff zehne gesellet/ solten diese zehne einer den andern weiters nicht außfodern/ es geschehe dann mit Königin Valisken vergünstigung/ welche in diesem Stük mas- se geben würde. XIV. Welcher abgestochen würde/ daß er zugleich sein Speer auff seinem Bestreiter ritter- lich gebrochen/ oder denselben herunter geworffen hätte/ solte weiter zustechen berechtiget seyn/ aber nicht mit diesem. XV. Wessen Pferd im Treffen fiele/ und er im Sattel bliebe/ solte vor ungefellet gehalten werden. XVI. Wer abfiele und bräche sein Speer nicht/ solte ferners ruhig seyn/ oder Vergünsti- gung/ weiter zustechen/ von Königin Valisken erwarten. XVII. Wer beide Stegreiffe und den Zaum verlieren würde/ solte vor gefellet geschätzet werden. XIIX. Wer zum andernmahl abgestochen würde (verstehe/ daß er schon einmahl abgestochen währe)/ so daß er beidesmahl sein Speer unzerbrochen behielte oder fallen liesse/ solte um weitere Ver- günstigung zustechen nicht anhalten. XIX. Ob etliche Ritter einer gewissen Landschaft Geselschafts Weise stechen/ und sich nicht sonderlich wol verhalten würden/ solte niemand der ganzen Landes Art ein solches ungleich oder schimp- flich auffrücken oder außlegen/ bey Ehr- und Lebens Straffe. XX. Dafern ganze Geselschafften groß oder klein/ wieder ganze Geselschaften stechen wür- den/ solte ihnen über zween gemeine Ritte nicht vergönnet/ auch der Fal im Geselschaft-Rennen nie- mande am absonderlichen stechen verhinderlich seyn/ doch solte des Obsiegers Wolverhalten gerech- net/ und wer beidesmahl ohn Zerbrechung seines Speers stürzete/ nach der 16den Satzung geurtei- let werden. Nach verlesung dieser zwanzig Bedingungen (welche schon vor fünff Tagen wahren ädel-
Achtes Buch. IV. Ein jeder Stecher ſolte gehalten ſeyn/ vor dem Stechen den Richtern ſeinen Nahmen/ Stand und Vaterland anzumelden. V. So aber jemand aus gewiſſen Urſachen ſolches vor dem Treffen gerne hinterhielte/ ſolte er entweder einen am Hofe bekanten Ritter zum Buͤrgen ſeiner Rittermaͤſſigkeit anmelden/ oder Koͤni- gin Valiſken ſeinen Nahmen/ Stand und Vaterland auff einem Zettel einreichen laſſen/ oder mit der rechten Hand die auffgehenkten Geſetze als aͤidlich beruͤhren/ daß er hierzu Rittermaͤſſig waͤhre/ und vor dem Außzuge aus den Schranken ſeinen Nahmen melden wolte. VI. Vor einer Fuͤrſtin oder Fuͤrſtlichen Fraͤulein (und geringer nit) ihre Schoͤnheit/ moͤchte geſtochen werden/ doch nur mit einem Speer/ ſo lange es unzubrochen bliebe. VII. Kein ſcharff Rennen/ noch Schwertſchlag/ noch Ringen zu Fuſſe ſolte zugelaſſen ſeyn. IIX. Niemand ſolte alhie ichtwas aus Feindſeligkeit begiñen/ wie es moͤchte Nahmen haben/ bey Lebens Straffe. IX. Keiner ſolte einigen Wiederwillen gegen den andern aus den Schꝛanken mit ſich nehmẽ. X. Ob zwiſchen zween Kaͤmpffern einiger Span vorfiele/ ſolte derſelbe alsbald den hochwei- ſen Herren Richtern vorgetragen/ und durch dieſelben entſchieden werden. XI. Ein jeder Stecher moͤchte unter den Mitſtechern außfodern/ welchen er wolte/ doch ohn Neid und Feindſchafft/ auch nicht weiter als zu dreyen Ritten/ dann der vierde ſolte gaͤnzlich verboh- ten ſeyn/ und durch kein anhalten geſucht werden. XII. Wer mit zwoͤlff unterſchiedlichen Rittern in dieſem Spiel vor Wiederoͤffnung der Schranken getroffen haͤtte/ und ungefellet blieben waͤhre/ ſolte ſeinen Nahmen den hochweiſen Herren Richtern anmelden/ und ſolte kein Ritter bemaͤchtiget ſeyn/ denſelben außzufodern/ er haͤtte dann mit neun Rittern ſich ſchon verſuchet. XIII. Wuͤrden alle Ritter biß auff zehne geſellet/ ſolten dieſe zehne einer den andern weiters nicht außfodern/ es geſchehe dann mit Koͤnigin Valiſken verguͤnſtigung/ welche in dieſem Stuͤk maſ- ſe geben wuͤrde. XIV. Welcher abgeſtochen wuͤrde/ daß er zugleich ſein Speer auff ſeinem Beſtreiter ritter- lich gebrochen/ oder denſelben herunter geworffen haͤtte/ ſolte weiter zuſtechen berechtiget ſeyn/ aber nicht mit dieſem. XV. Weſſen Pferd im Treffen fiele/ und er im Sattel bliebe/ ſolte vor ungefellet gehalten werden. XVI. Wer abfiele und braͤche ſein Speer nicht/ ſolte ferners ruhig ſeyn/ oder Verguͤnſti- gung/ weiter zuſtechen/ von Koͤnigin Valiſken erwarten. XVII. Wer beide Stegreiffe und den Zaum verlieren wuͤrde/ ſolte vor gefellet geſchaͤtzet werden. XIIX. Wer zum andernmahl abgeſtochen wuͤrde (verſtehe/ daß er ſchon einmahl abgeſtochen waͤhre)/ ſo daß er beidesmahl ſein Speer unzerbrochen behielte oder fallen lieſſe/ ſolte um weitere Ver- guͤnſtigung zuſtechen nicht anhalten. XIX. Ob etliche Ritter einer gewiſſen Landſchaft Geſelſchafts Weiſe ſtechen/ und ſich nicht ſonderlich wol veꝛhalten wuͤꝛden/ ſolte niemand der ganzen Landes Art ein ſolches ungleich oder ſchimp- flich auffruͤcken oder außlegen/ bey Ehr- und Lebens Straffe. XX. Dafern ganze Geſelſchafften groß oder klein/ wieder ganze Geſelſchaften ſtechen wuͤr- den/ ſolte ihnen uͤber zween gemeine Ritte nicht vergoͤnnet/ auch der Fal im Geſelſchaft-Rennen nie- mande am abſonderlichen ſtechen verhinderlich ſeyn/ doch ſolte des Obſiegers Wolverhalten gerech- net/ und wer beidesmahl ohn Zerbrechung ſeines Speers ſtuͤrzete/ nach der 16den Satzung geurtei- let werden. Nach verleſung dieſer zwanzig Bedingungen (welche ſchon vor fünff Tagen wahrẽ aͤdel-
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Achtes Buch.
IV. Ein jeder Stecher ſolte gehalten ſeyn/ vor dem Stechen den Richtern ſeinen Nahmen/
Stand und Vaterland anzumelden.
V. So aber jemand aus gewiſſen Urſachen ſolches vor dem Treffen gerne hinterhielte/ ſolte er
entweder einen am Hofe bekanten Ritter zum Buͤrgen ſeiner Rittermaͤſſigkeit anmelden/ oder Koͤni-
gin Valiſken ſeinen Nahmen/ Stand und Vaterland auff einem Zettel einreichen laſſen/ oder mit der
rechten Hand die auffgehenkten Geſetze als aͤidlich beruͤhren/ daß er hierzu Rittermaͤſſig waͤhre/ und
vor dem Außzuge aus den Schranken ſeinen Nahmen melden wolte.
VI. Vor einer Fuͤrſtin oder Fuͤrſtlichen Fraͤulein (und geringer nit) ihre Schoͤnheit/ moͤchte
geſtochen werden/ doch nur mit einem Speer/ ſo lange es unzubrochen bliebe.
VII. Kein ſcharff Rennen/ noch Schwertſchlag/ noch Ringen zu Fuſſe ſolte zugelaſſen ſeyn.
IIX. Niemand ſolte alhie ichtwas aus Feindſeligkeit begiñen/ wie es moͤchte Nahmen haben/
bey Lebens Straffe.
IX. Keiner ſolte einigen Wiederwillen gegen den andern aus den Schꝛanken mit ſich nehmẽ.
X. Ob zwiſchen zween Kaͤmpffern einiger Span vorfiele/ ſolte derſelbe alsbald den hochwei-
ſen Herren Richtern vorgetragen/ und durch dieſelben entſchieden werden.
XI. Ein jeder Stecher moͤchte unter den Mitſtechern außfodern/ welchen er wolte/ doch ohn
Neid und Feindſchafft/ auch nicht weiter als zu dreyen Ritten/ dann der vierde ſolte gaͤnzlich verboh-
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XII. Wer mit zwoͤlff unterſchiedlichen Rittern in dieſem Spiel vor Wiederoͤffnung der
Schranken getroffen haͤtte/ und ungefellet blieben waͤhre/ ſolte ſeinen Nahmen den hochweiſen Herren
Richtern anmelden/ und ſolte kein Ritter bemaͤchtiget ſeyn/ denſelben außzufodern/ er haͤtte dann mit
neun Rittern ſich ſchon verſuchet.
XIII. Wuͤrden alle Ritter biß auff zehne geſellet/ ſolten dieſe zehne einer den andern weiters
nicht außfodern/ es geſchehe dann mit Koͤnigin Valiſken verguͤnſtigung/ welche in dieſem Stuͤk maſ-
ſe geben wuͤrde.
XIV. Welcher abgeſtochen wuͤrde/ daß er zugleich ſein Speer auff ſeinem Beſtreiter ritter-
lich gebrochen/ oder denſelben herunter geworffen haͤtte/ ſolte weiter zuſtechen berechtiget ſeyn/ aber
nicht mit dieſem.
XV. Weſſen Pferd im Treffen fiele/ und er im Sattel bliebe/ ſolte vor ungefellet gehalten
werden.
XVI. Wer abfiele und braͤche ſein Speer nicht/ ſolte ferners ruhig ſeyn/ oder Verguͤnſti-
gung/ weiter zuſtechen/ von Koͤnigin Valiſken erwarten.
XVII. Wer beide Stegreiffe und den Zaum verlieren wuͤrde/ ſolte vor gefellet geſchaͤtzet
werden.
XIIX. Wer zum andernmahl abgeſtochen wuͤrde (verſtehe/ daß er ſchon einmahl abgeſtochen
waͤhre)/ ſo daß er beidesmahl ſein Speer unzerbrochen behielte oder fallen lieſſe/ ſolte um weitere Ver-
guͤnſtigung zuſtechen nicht anhalten.
XIX. Ob etliche Ritter einer gewiſſen Landſchaft Geſelſchafts Weiſe ſtechen/ und ſich nicht
ſonderlich wol veꝛhalten wuͤꝛden/ ſolte niemand der ganzen Landes Art ein ſolches ungleich oder ſchimp-
flich auffruͤcken oder außlegen/ bey Ehr- und Lebens Straffe.
XX. Dafern ganze Geſelſchafften groß oder klein/ wieder ganze Geſelſchaften ſtechen wuͤr-
den/ ſolte ihnen uͤber zween gemeine Ritte nicht vergoͤnnet/ auch der Fal im Geſelſchaft-Rennen nie-
mande am abſonderlichen ſtechen verhinderlich ſeyn/ doch ſolte des Obſiegers Wolverhalten gerech-
net/ und wer beidesmahl ohn Zerbrechung ſeines Speers ſtuͤrzete/ nach der 16den Satzung geurtei-
let werden.
Nach verleſung dieſer zwanzig Bedingungen (welche ſchon vor fünff Tagen wahrẽ
angeſchlagen) wurde ſie oͤffentlich in den Schranken aufgehenket/ da alsbald ein zierlicher
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 911. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/917>, abgerufen am 29.06.2024. |