Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Sechstes Buch. den/ darumb/ daß er sich in die höchstverbohtene Räuber-Geselschaft begeben/ und sich de-nen zum Gehorsam verbunden hätte; jedoch würde ihm Krafft von Fr. Sophien getah- ner Versprechung/ Leben und Freiheit geschenket/ solte aber zwey Jahr lang auff der neu- erbaueten Burg Holz hacken/ und die Vorplätze sauber halten. Der Koch welcher gleich- wol schon eine und andere Untaht begangen/ solte mit dem Strange am Galgen getödtet werden. Der verrähterische Gutscher Genutius/ ob er zwar härtere Straffe verdienet hätte/ solte als ein Meinäidiger zween Finger/ und durchs Schwert den Kopf verlieren/ und solches auff Fr. Sophien Begnadigung. Die eilf Köpffe der erschlagenen Räuber solten auf Stangen gestekt; des ertödteten Furius Leichnam ans Kreuz geheftet; die bey- den im Steit gefangene Räuber gerädert/ und Fannius samt den andern dreyen Gewalt- tähtern/ gegeisselt und lebendig gekreuziget werden. Als die Verurteileten hinaus gefüh- ret wurden/ wolte die Fürstliche Geselschaft der Volstreckung beywohnen/ und ließ Frau Sophia unterschiedliche kleine Reit Gutschen mit zwey Pferden anspannen/ auff deren jedweder zween sitzen solten/ und musten auff ihre Anordnung Siegward Sibyllen/ Bal- drich aber Lukrezien Geselschaft leisten/ welches ihnen allerseits angenehme wahr. Auf der Gerichtsstat/ so bald die Köpffe aufgestekt/ und Furius Leichnam ans Kreuz geheftet wahr/ muste Appius hervortreten/ welcher durch einen demütigen Fußfal vor die ihm erteilete Gnade dankete/ und sich erboht/ die ganze Zeit seines Lebens in Fr. Sophien Diensten als ein Leibeigener zu verbleiben/ weil ohn das die Armut ihn in die Räuber-Höhle getrieben hätte. Der Koch und Genutius/ wurden von einem Richters Mann (dann so wahr es an- geleget) angemahnet/ ob ihnen irgend etwas Gnade begegnen könte/ solten sie es durch ei- nen Fußfal vor Fr. Sophien/ versuchen. Da dann der Koch der erste wahr/ und mit hef- tigen Trähnen umb Lebensfristung anhielt/ worauf sie durch Markus den Richtern an- sagen ließ/ was vor Gnade sie ihm zuerzeigen willens währe; welche ihn wieder vor sich treten liessen/ und anmeldeten/ es solte ihm das Leben geschenket seyn/ müste aber zwölff Ruhtenstreiche von dem Büttel über den Rücken annehmen/ und darauf Appius als ein Mitarbeiter zugegeben werden/ die Straffe aber solte er auf eine andere Zeit ausstehen. Der ernstlich büssende Genutius hatte alle seine Gedanken/ Herz und Sinne nach Gott hinge- richtet/ und hielt bey demselben umb die aller ersprießlichste Gnade an/ daß ihm seine eh- mahlige Verleugnung und andere begangene Ubeltahten möchten vergeben/ und die Se- ligkeit mitgeteilet werden/ so gar/ daß er nicht acht drauff gab/ als er von dem Richter zum Fußfall ermahnet ward. Herkules und Valiska sahen aus seinen Geberden/ daß er mit sol- chen Gedanken umginge/ und wurden dadurch zum mitleiden bewäget. Der Richter er- innerte ihn zum andern mal/ durch einen Fußfall umb Linderung der Straffe anzuhalten; worauff er vor Fr. Sophen Wagen niderfiel/ und diese Rede vorbrachte: Hochgebohrne Gnädigste Frau; die zwo schweresten übeltahten/ so unter allen meinen Sünden ich die ganze Zeit meines Lebens begangen habe/ sind diese/ daß vor drey Jahren ich meinen Gott und Heyland aus furcht des zeitlichen Todes verleugnet/ und vor vier Tagen Eure Gn. so schändlich verrahten/ und in der Räuber Hände eingeliefert. Die erstgedachte ist ohn zwei- fel eine ursach gewesen aller nachfolgenden/ weil ich dadurch des Heiligen Geistes Ein- wohnung verscherzet/ und der Gnade Gottes mich unwirdig gemacht habe. Ich danke aber
Sechſtes Buch. den/ darumb/ daß er ſich in die hoͤchſtverbohtene Raͤuber-Geſelſchaft begeben/ und ſich de-nen zum Gehorſam verbunden haͤtte; jedoch wuͤrde ihm Krafft von Fr. Sophien getah- ner Verſprechung/ Leben und Freiheit geſchenket/ ſolte aber zwey Jahr lang auff der neu- erbaueten Burg Holz hacken/ und die Vorplaͤtze ſauber halten. Der Koch welcher gleich- wol ſchon eine und andere Untaht begangen/ ſolte mit dem Strange am Galgen getoͤdtet werden. Der verraͤhteriſche Gutſcher Genutius/ ob er zwar haͤrtere Straffe verdienet haͤtte/ ſolte als ein Meinaͤidiger zween Finger/ und durchs Schwert den Kopf verlieren/ und ſolches auff Fr. Sophien Begnadigung. Die eilf Koͤpffe der erſchlagenen Raͤuber ſolten auf Stangen geſtekt; des ertoͤdteten Furius Leichnam ans Kreuz geheftet; die bey- den im Steit gefangene Raͤuber geraͤdert/ und Fannius ſamt den andern dreyen Gewalt- taͤhtern/ gegeiſſelt und lebendig gekreuziget werden. Als die Verurteileten hinaus gefuͤh- ret wurden/ wolte die Fürſtliche Geſelſchaft der Volſtreckung beywohnen/ und ließ Frau Sophia unterſchiedliche kleine Reit Gutſchen mit zwey Pferden anſpannen/ auff deren jedweder zween ſitzen ſolten/ und muſten auff ihre Anordnung Siegward Sibyllen/ Bal- drich aber Lukrezien Geſelſchaft leiſten/ welches ihnen allerſeits angenehme wahr. Auf der Gerichtsſtat/ ſo bald die Koͤpffe aufgeſtekt/ uñ Furius Leichnam ans Kreuz geheftet wahr/ muſte Appius hervortreten/ welcher durch einen demuͤtigen Fußfal vor die ihm erteilete Gnade dankete/ und ſich erboht/ die ganze Zeit ſeines Lebens in Fr. Sophien Dienſten als ein Leibeigener zu verbleiben/ weil ohn das die Armut ihn in die Raͤuber-Hoͤhle getrieben haͤtte. Der Koch und Genutius/ wurden von einem Richters Mann (dann ſo wahr es an- geleget) angemahnet/ ob ihnen irgend etwas Gnade begegnen koͤnte/ ſolten ſie es durch ei- nen Fußfal vor Fr. Sophien/ verſuchen. Da dann der Koch der erſte wahr/ und mit hef- tigen Traͤhnen umb Lebensfriſtung anhielt/ worauf ſie durch Markus den Richtern an- ſagen ließ/ was vor Gnade ſie ihm zuerzeigen willens waͤhre; welche ihn wieder vor ſich treten lieſſen/ und anmeldeten/ es ſolte ihm das Leben geſchenket ſeyn/ muͤſte aber zwoͤlff Ruhtenſtreiche von dem Buͤttel über den Ruͤcken annehmen/ und darauf Appius als ein Mitarbeiter zugegeben werdẽ/ die Straffe aber ſolte eꝛ auf eine andere Zeit ausſtehen. Deꝛ ernſtlich buͤſſende Genutius hatte alle ſeine Gedanken/ Herz und Sinne nach Gott hinge- richtet/ und hielt bey demſelben umb die aller erſprießlichſte Gnade an/ daß ihm ſeine eh- mahlige Verleugnung und andere begangene Ubeltahten moͤchten vergeben/ und die Se- ligkeit mitgeteilet werden/ ſo gar/ daß er nicht acht drauff gab/ als er von dem Richter zum Fußfall ermahnet ward. Herkules und Valiſka ſahẽ aus ſeinen Geberden/ daß er mit ſol- chen Gedanken umginge/ und wurden dadurch zum mitleiden bewaͤget. Der Richter er- innerte ihn zum andern mal/ durch einen Fußfall umb Linderung der Straffe anzuhalten; worauff er vor Fr. Sophen Wagen niderfiel/ und dieſe Rede vorbrachte: Hochgebohrne Gnaͤdigſte Frau; die zwo ſchwereſten uͤbeltahten/ ſo unter allen meinen Sünden ich die ganze Zeit meines Lebens begangen habe/ ſind dieſe/ daß vor drey Jahren ich meinen Gott und Heyland aus furcht des zeitlichen Todes verleugnet/ und vor vier Tagen Eure Gn. ſo ſchaͤndlich verrahten/ und in der Raͤuber Haͤnde eingeliefert. Die erſtgedachte iſt ohn zwei- fel eine urſach geweſen aller nachfolgenden/ weil ich dadurch des Heiligen Geiſtes Ein- wohnung verſcherzet/ und der Gnade Gottes mich unwirdig gemacht habe. Ich danke aber
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Sechſtes Buch.
den/ darumb/ daß er ſich in die hoͤchſtverbohtene Raͤuber-Geſelſchaft begeben/ und ſich de-
nen zum Gehorſam verbunden haͤtte; jedoch wuͤrde ihm Krafft von Fr. Sophien getah-
ner Verſprechung/ Leben und Freiheit geſchenket/ ſolte aber zwey Jahr lang auff der neu-
erbaueten Burg Holz hacken/ und die Vorplaͤtze ſauber halten. Der Koch welcher gleich-
wol ſchon eine und andere Untaht begangen/ ſolte mit dem Strange am Galgen getoͤdtet
werden. Der verraͤhteriſche Gutſcher Genutius/ ob er zwar haͤrtere Straffe verdienet
haͤtte/ ſolte als ein Meinaͤidiger zween Finger/ und durchs Schwert den Kopf verlieren/
und ſolches auff Fr. Sophien Begnadigung. Die eilf Koͤpffe der erſchlagenen Raͤuber
ſolten auf Stangen geſtekt; des ertoͤdteten Furius Leichnam ans Kreuz geheftet; die bey-
den im Steit gefangene Raͤuber geraͤdert/ und Fannius ſamt den andern dreyen Gewalt-
taͤhtern/ gegeiſſelt und lebendig gekreuziget werden. Als die Verurteileten hinaus gefuͤh-
ret wurden/ wolte die Fürſtliche Geſelſchaft der Volſtreckung beywohnen/ und ließ Frau
Sophia unterſchiedliche kleine Reit Gutſchen mit zwey Pferden anſpannen/ auff deren
jedweder zween ſitzen ſolten/ und muſten auff ihre Anordnung Siegward Sibyllen/ Bal-
drich aber Lukrezien Geſelſchaft leiſten/ welches ihnen allerſeits angenehme wahr. Auf der
Gerichtsſtat/ ſo bald die Koͤpffe aufgeſtekt/ uñ Furius Leichnam ans Kreuz geheftet wahr/
muſte Appius hervortreten/ welcher durch einen demuͤtigen Fußfal vor die ihm erteilete
Gnade dankete/ und ſich erboht/ die ganze Zeit ſeines Lebens in Fr. Sophien Dienſten als
ein Leibeigener zu verbleiben/ weil ohn das die Armut ihn in die Raͤuber-Hoͤhle getrieben
haͤtte. Der Koch und Genutius/ wurden von einem Richters Mann (dann ſo wahr es an-
geleget) angemahnet/ ob ihnen irgend etwas Gnade begegnen koͤnte/ ſolten ſie es durch ei-
nen Fußfal vor Fr. Sophien/ verſuchen. Da dann der Koch der erſte wahr/ und mit hef-
tigen Traͤhnen umb Lebensfriſtung anhielt/ worauf ſie durch Markus den Richtern an-
ſagen ließ/ was vor Gnade ſie ihm zuerzeigen willens waͤhre; welche ihn wieder vor ſich
treten lieſſen/ und anmeldeten/ es ſolte ihm das Leben geſchenket ſeyn/ muͤſte aber zwoͤlff
Ruhtenſtreiche von dem Buͤttel über den Ruͤcken annehmen/ und darauf Appius als ein
Mitarbeiter zugegeben werdẽ/ die Straffe aber ſolte eꝛ auf eine andere Zeit ausſtehen. Deꝛ
ernſtlich buͤſſende Genutius hatte alle ſeine Gedanken/ Herz und Sinne nach Gott hinge-
richtet/ und hielt bey demſelben umb die aller erſprießlichſte Gnade an/ daß ihm ſeine eh-
mahlige Verleugnung und andere begangene Ubeltahten moͤchten vergeben/ und die Se-
ligkeit mitgeteilet werden/ ſo gar/ daß er nicht acht drauff gab/ als er von dem Richter zum
Fußfall ermahnet ward. Herkules und Valiſka ſahẽ aus ſeinen Geberden/ daß er mit ſol-
chen Gedanken umginge/ und wurden dadurch zum mitleiden bewaͤget. Der Richter er-
innerte ihn zum andern mal/ durch einen Fußfall umb Linderung der Straffe anzuhalten;
worauff er vor Fr. Sophen Wagen niderfiel/ und dieſe Rede vorbrachte: Hochgebohrne
Gnaͤdigſte Frau; die zwo ſchwereſten uͤbeltahten/ ſo unter allen meinen Sünden ich die
ganze Zeit meines Lebens begangen habe/ ſind dieſe/ daß vor drey Jahren ich meinen Gott
und Heyland aus furcht des zeitlichen Todes verleugnet/ und vor vier Tagen Eure Gn. ſo
ſchaͤndlich verrahten/ und in der Raͤuber Haͤnde eingeliefert. Die erſtgedachte iſt ohn zwei-
fel eine urſach geweſen aller nachfolgenden/ weil ich dadurch des Heiligen Geiſtes Ein-
wohnung verſcherzet/ und der Gnade Gottes mich unwirdig gemacht habe. Ich danke
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/304>, abgerufen am 20.07.2024. |