Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660.Sechstes Buch. sie aber zogen mit ihrer Geselschaft fort/ biß sie auff den Markplaz kahmen/ da ihre gegosse-ne Bildnissen stunden/ und mit den ersten Merzenblümlein außgezieret wahren. Die klei- nen Kinder stunden umb denselben her/ sungen ihr gewöhnliches Liedlein (im ersten Bu- che am 211 Blade gemeldet) mit voller Stimme/ und drungen damit der Groß Fürstin die Trähnen aus den Augen/ welche hieselbst mit dem Frauenzimmer von dem Elefanten stieg/ und nach besichtigung der auffgerichteten Bilder von den Abgeordenten treflich em- pfangen/ hernach mit Ladisla und Herkules in den Vorderplaz der neuen Burg geführet ward/ denen die andern alle folgeten. Der Abend verhinderte es/ daß alle denkwirdige sa- chen von ihnen nicht kunten besichtiget werden/ gingen durch einen treflichen Schwiebo- gen in den innern Plaz/ der mit Marmel übersetzet und mit Blumen bestreuet wahr. Der grosse Gastsaal wahr gegen Mitternacht gebauet/ auff welchem 60 Tische kunten ange- richtet werden. An einer Seite stund die Stad Padua/ auff der andern die bestürmung des Raubnestes so artig abgemahlt/ daß Herkules sich darüber zum höchsten verwunderte. Der Stathalter und andere erbehtene Gäste kahmen bald herzu/ und nach bezeugung ih- res grossen mitleidens wegen der Groß Fürstin müheseliger/ nunmehr geendeter Unruhe/ empfingen sie dieselbe sehr freundlich/ wurden auch dergestalt von ihr hinwiederumb ge- ehret/ daß sie daher schon ihren hohen Verstand und Tugend erkenneten. Nicht weniger bedankete sich der Stathalter und sein Gemahl gegen Fürst Baldrich und Siegwa[r]d/ wegen geschehener erlösung/ und erbohten sich zu aller Freundschaft und Liebediensten. Bey anrichtung der Abendmahlzeit nahm Herr Antenor die W[i]rtschaft auff sich/ hatte drey lange Tische auff diesem Saal decken lassen/ und wurden an dem ersten/ der Stathal- ter nebest allen Fürsten/ auch seinem Sohn und dem jungen Sulpizius gesetzet/ da dann H. Antenor wieder seinen willen hieselbst die Stelle nehmen muste. Ein jeder hatte sein Ge- mahl neben sich sitzen/ und ward Baldrichen Frl. Lukrezie/ Stegwarden Frl. S[i]bylla/ Ar- bianes Frl. Helena/ und Sulpizius Frl. Luzilla Antenoria/ Herrn Antenors Tochter bey- gefüget. Die übrigen Anwesenden nahmen die andern Tische mit ihren Ehegemahlen ein. Die Trachten wahren sehr köstlich/ daß jeden wunder nam/ wie man in so kurzer Zeit darzu hätte raht schaffen können; so griffen auch die unsern frisch zu/ weil ihrer etliche die- sen Tag grosse mühe und wenig Speise genossen hatten. Nach geendeter Mahlzeit hiel- ten sie ein freundliches Gespräch/ und gab der Stathalter allemahl der Groß Fürstin an- laß zu reden/ weil jederman ihrer anmuhtigen vernünftigen Erzählung gerne zuhörete/ dz auch Frl. Helena in ihrem Herzen bekennen muste/ Herkules hätte inbetrachtung ihrer volkommenheit wenig Ursach gehabt/ sich einer andern zuergeben. Siegward hielt mit Frl. Sibyllen mancherley unterredung und mischete/ so oft sichs schicken wolte/ sein ansuchen/ umb geliebet zu werden/ mit ein/ worauff er zwar keine abschlägige/ aber doch so genügli- che Antwort nicht bekam/ als er wünschete. So empfand auch Baldrich nicht geringe nei- gung gegen Frl. Lukrezien/ dessen er sich doch nicht merken ließ/ weil er weder mit ihr be- kant wahr/ noch ihr einzige Dienste geleistet hatte; verdienete aber nicht desto weniger gu- te Gunst bey ihr durch sein ehrliebendes züchtiges Gespräch/ daß sie ihm diesen Abend sehr wol gewogen ward. Herkules und Ladisla redeten gar wenig mit der Geselschaft/ aber mehr mit ihrem Gott im herzen/ und danketen ihm vor seine gnädige hülffe/ die er ihnen bißher so
Sechſtes Buch. ſie aber zogen mit ihrer Geſelſchaft fort/ biß ſie auff den Markplaz kahmen/ da ihre gegoſſe-ne Bildniſſen ſtunden/ und mit den erſten Merzenblümlein außgezieret wahren. Die klei- nen Kinder ſtunden umb denſelben her/ ſungen ihr gewoͤhnliches Liedlein (im erſten Bu- che am 211 Blade gemeldet) mit voller Stimme/ und drungen damit der Groß Fuͤrſtin die Traͤhnen aus den Augen/ welche hieſelbſt mit dem Frauenzimmer von dem Elefanten ſtieg/ und nach beſichtigung der auffgerichteten Bilder von den Abgeordenten treflich em- pfangen/ hernach mit Ladiſla und Herkules in den Vorderplaz der neuen Burg gefuͤhret ward/ denen die andern alle folgeten. Der Abend verhinderte es/ daß alle denkwirdige ſa- chen von ihnen nicht kunten beſichtiget werden/ gingen durch einen treflichen Schwiebo- gen in den innern Plaz/ der mit Marmel uͤberſetzet und mit Blumen beſtreuet wahr. Der groſſe Gaſtſaal wahr gegen Mitternacht gebauet/ auff welchem 60 Tiſche kunten ange- richtet werden. An einer Seite ſtund die Stad Padua/ auff der andern die beſtuͤrmung des Raubneſtes ſo artig abgemahlt/ daß Herkules ſich daruͤber zum hoͤchſten verwunderte. Der Stathalter und andere erbehtene Gaͤſte kahmen bald herzu/ und nach bezeugung ih- res groſſen mitleidens wegen der Groß Fuͤrſtin muͤheſeliger/ nunmehr geendeter Unruhe/ empfingen ſie dieſelbe ſehr freundlich/ wurden auch dergeſtalt von ihr hinwiederumb ge- ehret/ daß ſie daher ſchon ihren hohen Verſtand und Tugend erkenneten. Nicht weniger bedankete ſich der Stathalter und ſein Gemahl gegen Fürſt Baldrich und Siegwa[r]d/ wegen geſchehener erloͤſung/ und erbohten ſich zu aller Freundſchaft und Liebedienſten. Bey anrichtung der Abendmahlzeit nahm Herr Antenor die W[i]rtſchaft auff ſich/ hatte drey lange Tiſche auff dieſem Saal decken laſſen/ und wurden an dem erſten/ der Stathal- ter nebeſt allen Fuͤrſten/ auch ſeinem Sohn und dem jungen Sulpizius geſetzet/ da dañ H. Antenor wieder ſeinen willen hieſelbſt die Stelle nehmen muſte. Ein jeder hatte ſein Ge- mahl neben ſich ſitzen/ und ward Baldrichen Frl. Lukrezie/ Stegwarden Frl. S[i]bylla/ Ar- bianes Frl. Helena/ und Sulpizius Frl. Luzilla Antenoria/ Herrn Antenors Tochter bey- gefuͤget. Die übrigen Anweſenden nahmen die andern Tiſche mit ihren Ehegemahlen ein. Die Trachten wahren ſehr koͤſtlich/ daß jeden wunder nam/ wie man in ſo kurzer Zeit darzu haͤtte raht ſchaffen koͤnnen; ſo griffen auch die unſern friſch zu/ weil ihrer etliche die- ſen Tag groſſe muͤhe und wenig Speiſe genoſſen hatten. Nach geendeter Mahlzeit hiel- ten ſie ein freundliches Geſpraͤch/ und gab der Stathalter allemahl der Groß Fürſtin an- laß zu reden/ weil jederman ihrer anmuhtigen vernuͤnftigen Erzaͤhlung gerne zuhoͤrete/ dz auch Frl. Helena in ihrem Herzen bekennen muſte/ Herkules haͤtte inbetrachtung ihrer volkom̃enheit wenig Urſach gehabt/ ſich einer andern zuergeben. Siegward hielt mit Frl. Sibyllen mancherley unterredung und miſchete/ ſo oft ſichs ſchicken wolte/ ſein anſuchen/ umb geliebet zu werden/ mit ein/ worauff er zwar keine abſchlaͤgige/ aber doch ſo genuͤgli- che Antwort nicht bekam/ als er wuͤnſchete. So empfand auch Baldrich nicht geringe nei- gung gegen Frl. Lukrezien/ deſſen er ſich doch nicht merken ließ/ weil er weder mit ihr be- kant wahr/ noch ihr einzige Dienſte geleiſtet hatte; verdienete aber nicht deſto weniger gu- te Gunſt bey ihr durch ſein ehrliebendes zuͤchtiges Geſpraͤch/ daß ſie ihm dieſen Abend ſehr wol gewogen ward. Herkules uñ Ladiſla redeten gar wenig mit der Geſelſchaft/ aber mehꝛ mit ihrem Gott im herzen/ und danketen ihm vor ſeine gnaͤdige huͤlffe/ die er ihnen bißher ſo
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Sechſtes Buch.
ſie aber zogen mit ihrer Geſelſchaft fort/ biß ſie auff den Markplaz kahmen/ da ihre gegoſſe-
ne Bildniſſen ſtunden/ und mit den erſten Merzenblümlein außgezieret wahren. Die klei-
nen Kinder ſtunden umb denſelben her/ ſungen ihr gewoͤhnliches Liedlein (im erſten Bu-
che am 211 Blade gemeldet) mit voller Stimme/ und drungen damit der Groß Fuͤrſtin
die Traͤhnen aus den Augen/ welche hieſelbſt mit dem Frauenzimmer von dem Elefanten
ſtieg/ und nach beſichtigung der auffgerichteten Bilder von den Abgeordenten treflich em-
pfangen/ hernach mit Ladiſla und Herkules in den Vorderplaz der neuen Burg gefuͤhret
ward/ denen die andern alle folgeten. Der Abend verhinderte es/ daß alle denkwirdige ſa-
chen von ihnen nicht kunten beſichtiget werden/ gingen durch einen treflichen Schwiebo-
gen in den innern Plaz/ der mit Marmel uͤberſetzet und mit Blumen beſtreuet wahr. Der
groſſe Gaſtſaal wahr gegen Mitternacht gebauet/ auff welchem 60 Tiſche kunten ange-
richtet werden. An einer Seite ſtund die Stad Padua/ auff der andern die beſtuͤrmung
des Raubneſtes ſo artig abgemahlt/ daß Herkules ſich daruͤber zum hoͤchſten verwunderte.
Der Stathalter und andere erbehtene Gaͤſte kahmen bald herzu/ und nach bezeugung ih-
res groſſen mitleidens wegen der Groß Fuͤrſtin muͤheſeliger/ nunmehr geendeter Unruhe/
empfingen ſie dieſelbe ſehr freundlich/ wurden auch dergeſtalt von ihr hinwiederumb ge-
ehret/ daß ſie daher ſchon ihren hohen Verſtand und Tugend erkenneten. Nicht weniger
bedankete ſich der Stathalter und ſein Gemahl gegen Fürſt Baldrich und Siegward/
wegen geſchehener erloͤſung/ und erbohten ſich zu aller Freundſchaft und Liebedienſten.
Bey anrichtung der Abendmahlzeit nahm Herr Antenor die Wirtſchaft auff ſich/ hatte
drey lange Tiſche auff dieſem Saal decken laſſen/ und wurden an dem erſten/ der Stathal-
ter nebeſt allen Fuͤrſten/ auch ſeinem Sohn und dem jungen Sulpizius geſetzet/ da dañ H.
Antenor wieder ſeinen willen hieſelbſt die Stelle nehmen muſte. Ein jeder hatte ſein Ge-
mahl neben ſich ſitzen/ und ward Baldrichen Frl. Lukrezie/ Stegwarden Frl. Sibylla/ Ar-
bianes Frl. Helena/ und Sulpizius Frl. Luzilla Antenoria/ Herrn Antenors Tochter bey-
gefuͤget. Die übrigen Anweſenden nahmen die andern Tiſche mit ihren Ehegemahlen
ein. Die Trachten wahren ſehr koͤſtlich/ daß jeden wunder nam/ wie man in ſo kurzer Zeit
darzu haͤtte raht ſchaffen koͤnnen; ſo griffen auch die unſern friſch zu/ weil ihrer etliche die-
ſen Tag groſſe muͤhe und wenig Speiſe genoſſen hatten. Nach geendeter Mahlzeit hiel-
ten ſie ein freundliches Geſpraͤch/ und gab der Stathalter allemahl der Groß Fürſtin an-
laß zu reden/ weil jederman ihrer anmuhtigen vernuͤnftigen Erzaͤhlung gerne zuhoͤrete/ dz
auch Frl. Helena in ihrem Herzen bekennen muſte/ Herkules haͤtte inbetrachtung ihrer
volkom̃enheit wenig Urſach gehabt/ ſich einer andern zuergeben. Siegward hielt mit Frl.
Sibyllen mancherley unterredung und miſchete/ ſo oft ſichs ſchicken wolte/ ſein anſuchen/
umb geliebet zu werden/ mit ein/ worauff er zwar keine abſchlaͤgige/ aber doch ſo genuͤgli-
che Antwort nicht bekam/ als er wuͤnſchete. So empfand auch Baldrich nicht geringe nei-
gung gegen Frl. Lukrezien/ deſſen er ſich doch nicht merken ließ/ weil er weder mit ihr be-
kant wahr/ noch ihr einzige Dienſte geleiſtet hatte; verdienete aber nicht deſto weniger gu-
te Gunſt bey ihr durch ſein ehrliebendes zuͤchtiges Geſpraͤch/ daß ſie ihm dieſen Abend ſehr
wol gewogen ward. Herkules uñ Ladiſla redeten gar wenig mit der Geſelſchaft/ aber mehꝛ
mit ihrem Gott im herzen/ und danketen ihm vor ſeine gnaͤdige huͤlffe/ die er ihnen bißher
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlich: Teutschen Königes Herkules und der Teutschen Königin Valiska Wunder-Geschicht. Bd. 2. Braunschweig, 1660, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules02_1660/294>, abgerufen am 16.02.2025. |