Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Drittes Buch. ket/ und wie sie sich des ärgesten befürchtete/ ging sie sehr behutsam/ da sie anfangs zu ihmsagete: Mein Freund/ ich schätze euch über alle Aerzte/ die leben mögen/ inbetrachtung/ daß ihr nicht allein meines Leibes/ sondern auch des gemühts Gebrechen habt erkennen kön- nen; welches trauen eine anzeige ist ein es treflichen verstandes; und lobe ich meinen Kö- nig sehr/ daß er sich eures Rahts gebrauchet; ja ich schätze ihn vor glükselig/ daß ihm die Götter euch gegönnet und zugeführet haben. Die drey mir vorgestellete Fragen zubeant- worten/ bin ich nicht allein willig/ sondern auch schuldig/ meinem allergnädigsten Könige zugehorsamen; gebe euch demnach zuvernehmen/ daß es nicht allerdinge ohn ist/ das mein Gemüht etliche Tage her harte und schwere anfechtungen erlitten/ welche unleidlicher sind als der Tod; daß aber hierin die ganze Ursach meiner Leibesschwacheit bestehen solte/ kan ich mir nicht einbilden/ und doch euch nicht vor übel halten/ daß ihr solche nicht wisset. Betrachtet bitte ich/ daß ich dem Leibe nach ein junges/ zartes und schwaches Fräulein bin; dagegen haltet nicht allein/ daß ich zu dreyen unterschiedlichen mahlen in Räuber Hände gefallen/ sondern über Meer und Land in die 800 Meile geschleppet bin; wie manniches ungewöhnliches Gewitter habe ich erlitten; wie heftige Hitze hat mich gebrennet; wie mannichen ungesunden Trunk habe ich eingeschlukt; wie oft ist mir die nöhtige Ruhe ge- störet worden. Suchet nun/ mein Freund/ suchet meiner Krankheit Ursach; ihr werdet deren zehne vor eine finden. Jedoch leugne ich nicht/ daß meines gemühtes Leiden auch der Gesundheit meines Leibes abbruch tuhe; aber diß eine Pferd trecket den Unglükswa- gen nicht allein/ ihr werdet ein starkes Span davor gestricket sehen. So wil ich nun auff eure Rede kommen/ da mein König zu wissen begehret/ was meine Gedanken ängstige. Vermeldet seiner Hocheit den äussersten Gehorsam von seiner armen Magd/ die er an zeitli- chen Gütern in dieser kurzen Zeit reicher gemacht hat/ als alle ihre Vor Eltern nicht gewe- sen sind/ und versichert dieselbe wegen der ersten Frage/ daß ich nicht Ursach habe/ nach meiner Fr. Mutter oder nach meinem Vaterlande verlangen zutragen/ so lange derselbe nicht darinnen ist/ welchen ich mehr als mich selbst liebe/ wegen der Liebe die er mir träget. Auch suche ich nicht/ die vorige Armut mit dem jetzigen Reichtuhm wieder zuvertauschen. wolte aber ihre Hocheit meiner betrübten Fr. Mutter nach diesem meine Glükseligkeit zu- wissen tuhn/ wil ich nicht wiedersprechen. Auff die andere Frage antworte ich mit Be- stendigkeit/ daß diese meine Einsamkeit und Verwahrung mir die aller angenehmste Frey- heit sey/ die mir dieser Zeit Gelegenheit nach begegnen könte/ werde auch ohn zweiffel des todes seyn/ dafern man mich derselben bergubet. Wollet ihr nun euer äusserstes Unglük von euch abwenden/ und daß ich nicht dereins mich grausam an euch rächen sol/ so tichtet und erdenket Raht und Mittel/ daß weder ihr noch einiger Mensch meinen König dahin verleite/ mich von diesem Schlosse hinweg auff seines zunehmen/ wie ihr dann durch vor- wendung mannicher Ursachen es leicht hintertreiben könnet; und warumb ich dieses so hefftig begehre/ wird euch aus meiner Antwort auff die dritte Frage klar genug werden. Es ist wahr/ fuhr sie fort/ daß mich eine Furcht der künftigen Wiederwertigkeit drucket/ welche ich bißher keinem Menschen offen bahren dürffen/ stehe auch noch diese Stunde bey mir an/ ob ichs ohn Lebensgefahr werde tuhn können; dann es ist die grösseste Angst mei- ner Seele/ und bin entschlossen gewest/ es mit mir in die Grube zu nehmen; wiewol meinem Kö- T t t t
Drittes Buch. ket/ und wie ſie ſich des aͤrgeſten befuͤrchtete/ ging ſie ſehr behutſam/ da ſie anfangs zu ihmſagete: Mein Freund/ ich ſchaͤtze euch uͤber alle Aerzte/ die leben moͤgen/ inbetrachtung/ daß ihr nicht allein meines Leibes/ ſondern auch des gemuͤhts Gebrechen habt erkennen koͤn- nen; welches trauen eine anzeige iſt ein es treflichen verſtandes; und lobe ich meinen Koͤ- nig ſehr/ daß er ſich eures Rahts gebrauchet; ja ich ſchaͤtze ihn vor gluͤkſelig/ daß ihm die Goͤtter euch gegoͤnnet und zugefuͤhret haben. Die drey mir vorgeſtellete Fragen zubeant- worten/ bin ich nicht allein willig/ ſondern auch ſchuldig/ meinem allergnaͤdigſten Koͤnige zugehorſamen; gebe euch demnach zuvernehmen/ daß es nicht allerdinge ohn iſt/ das mein Gemuͤht etliche Tage her harte und ſchwere anfechtungen erlittẽ/ welche unleidlicher ſind als der Tod; daß aber hierin die ganze Urſach meiner Leibesſchwacheit beſtehen ſolte/ kan ich mir nicht einbilden/ und doch euch nicht vor uͤbel halten/ daß ihr ſolche nicht wiſſet. Betrachtet bitte ich/ daß ich dem Leibe nach ein junges/ zartes und ſchwaches Fraͤulein bin; dagegen haltet nicht allein/ daß ich zu dreyen unterſchiedlichen mahlen in Raͤuber Haͤnde gefallen/ ſondern uͤber Meer und Land in die 800 Meile geſchleppet bin; wie manniches ungewoͤhnliches Gewitter habe ich erlitten; wie heftige Hitze hat mich gebrennet; wie mannichen ungeſunden Trunk habe ich eingeſchlukt; wie oft iſt mir die noͤhtige Ruhe ge- ſtoͤret worden. Suchet nun/ mein Freund/ ſuchet meiner Krankheit Urſach; ihr werdet deren zehne vor eine finden. Jedoch leugne ich nicht/ daß meines gemuͤhtes Leiden auch der Geſundheit meines Leibes abbruch tuhe; aber diß eine Pferd trecket den Ungluͤkswa- gen nicht allein/ ihr werdet ein ſtarkes Span davor geſtricket ſehen. So wil ich nun auff eure Rede kommen/ da mein Koͤnig zu wiſſen begehret/ was meine Gedanken aͤngſtige. Vermeldet ſeineꝛ Hocheit dẽ aͤuſſerſten Gehorſam von ſeiner armẽ Magd/ die er an zeitli- chen Guͤtern in dieſer kurzen Zeit reicher gemacht hat/ als alle ihre Vor Eltern nicht gewe- ſen ſind/ und verſichert dieſelbe wegen der erſten Frage/ daß ich nicht Urſach habe/ nach meiner Fr. Mutter oder nach meinem Vaterlande verlangen zutragen/ ſo lange derſelbe nicht darinnen iſt/ welchen ich mehr als mich ſelbſt liebe/ wegen der Liebe die er mir traͤget. Auch ſuche ich nicht/ die vorige Armut mit dem jetzigen Reichtuhm wieder zuvertauſchen. wolte aber ihre Hocheit meiner betruͤbten Fr. Mutter nach dieſem meine Gluͤkſeligkeit zu- wiſſen tuhn/ wil ich nicht wiederſprechen. Auff die andere Frage antworte ich mit Be- ſtendigkeit/ daß dieſe meine Einſamkeit und Verwahrung mir die aller angenehmſte Frey- heit ſey/ die mir dieſer Zeit Gelegenheit nach begegnen koͤnte/ werde auch ohn zweiffel des todes ſeyn/ dafern man mich derſelben bergubet. Wollet ihr nun euer aͤuſſerſtes Ungluͤk von euch abwenden/ und daß ich nicht dereins mich grauſam an euch raͤchen ſol/ ſo tichtet und erdenket Raht und Mittel/ daß weder ihr noch einiger Menſch meinen Koͤnig dahin verleite/ mich von dieſem Schloſſe hinweg auff ſeines zunehmen/ wie ihr dann durch vor- wendung mannicher Urſachen es leicht hintertreiben koͤnnet; und warumb ich dieſes ſo hefftig begehre/ wird euch aus meiner Antwort auff die dritte Frage klar genug werden. Es iſt wahr/ fuhr ſie fort/ daß mich eine Furcht der kuͤnftigen Wiederwertigkeit drucket/ welche ich bißher keinem Menſchen offen bahren duͤrffen/ ſtehe auch noch dieſe Stunde bey mir an/ ob ichs ohn Lebensgefahr werde tuhn koͤnnen; dann es iſt die groͤſſeſte Angſt mei- ner Seele/ uñ bin entſchloſſen geweſt/ es mit mir in die Grube zu nehmen; wiewol meinem Koͤ- T t t t
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0735" n="697"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi></fw><lb/> ket/ und wie ſie ſich des aͤrgeſten befuͤrchtete/ ging ſie ſehr behutſam/ da ſie anfangs zu ihm<lb/> ſagete: Mein Freund/ ich ſchaͤtze euch uͤber alle Aerzte/ die leben moͤgen/ inbetrachtung/ daß<lb/> ihr nicht allein meines Leibes/ ſondern auch des gemuͤhts Gebrechen habt erkennen koͤn-<lb/> nen; welches trauen eine anzeige iſt ein es treflichen verſtandes; und lobe ich meinen Koͤ-<lb/> nig ſehr/ daß er ſich eures Rahts gebrauchet; ja ich ſchaͤtze ihn vor gluͤkſelig/ daß ihm die<lb/> Goͤtter euch gegoͤnnet und zugefuͤhret haben. Die drey mir vorgeſtellete Fragen zubeant-<lb/> worten/ bin ich nicht allein willig/ ſondern auch ſchuldig/ meinem allergnaͤdigſten Koͤnige<lb/> zugehorſamen; gebe euch demnach zuvernehmen/ daß es nicht allerdinge ohn iſt/ das mein<lb/> Gemuͤht etliche Tage her harte und ſchwere anfechtungen erlittẽ/ welche unleidlicher ſind<lb/> als der Tod; daß aber hierin die ganze Urſach meiner Leibesſchwacheit beſtehen ſolte/ kan<lb/> ich mir nicht einbilden/ und doch euch nicht vor uͤbel halten/ daß ihr ſolche nicht wiſſet.<lb/> Betrachtet bitte ich/ daß ich dem Leibe nach ein junges/ zartes und ſchwaches Fraͤulein bin;<lb/> dagegen haltet nicht allein/ daß ich zu dreyen unterſchiedlichen mahlen in Raͤuber Haͤnde<lb/> gefallen/ ſondern uͤber Meer und Land in die 800 Meile geſchleppet bin; wie manniches<lb/> ungewoͤhnliches Gewitter habe ich erlitten; wie heftige Hitze hat mich gebrennet; wie<lb/> mannichen ungeſunden Trunk habe ich eingeſchlukt; wie oft iſt mir die noͤhtige Ruhe ge-<lb/> ſtoͤret worden. Suchet nun/ mein Freund/ ſuchet meiner Krankheit Urſach; ihr werdet<lb/> deren zehne vor eine finden. Jedoch leugne ich nicht/ daß meines gemuͤhtes Leiden auch<lb/> der Geſundheit meines Leibes abbruch tuhe; aber diß eine Pferd trecket den Ungluͤkswa-<lb/> gen nicht allein/ ihr werdet ein ſtarkes Span davor geſtricket ſehen. So wil ich nun auff<lb/> eure Rede kommen/ da mein Koͤnig zu wiſſen begehret/ was meine Gedanken aͤngſtige.<lb/> Vermeldet ſeineꝛ Hocheit dẽ aͤuſſerſten Gehorſam von ſeiner armẽ Magd/ die er an zeitli-<lb/> chen Guͤtern in dieſer kurzen Zeit reicher gemacht hat/ als alle ihre Vor Eltern nicht gewe-<lb/> ſen ſind/ und verſichert dieſelbe wegen der erſten Frage/ daß ich nicht Urſach habe/ nach<lb/> meiner Fr. Mutter oder nach meinem Vaterlande verlangen zutragen/ ſo lange derſelbe<lb/> nicht darinnen iſt/ welchen ich mehr als mich ſelbſt liebe/ wegen der Liebe die er mir traͤget.<lb/> Auch ſuche ich nicht/ die vorige Armut mit dem jetzigen Reichtuhm wieder zuvertauſchen.<lb/> wolte aber ihre Hocheit meiner betruͤbten Fr. Mutter nach dieſem meine Gluͤkſeligkeit zu-<lb/> wiſſen tuhn/ wil ich nicht wiederſprechen. Auff die andere Frage antworte ich mit Be-<lb/> ſtendigkeit/ daß dieſe meine Einſamkeit und Verwahrung mir die aller angenehmſte Frey-<lb/> heit ſey/ die mir dieſer Zeit Gelegenheit nach begegnen koͤnte/ werde auch ohn zweiffel des<lb/> todes ſeyn/ dafern man mich derſelben bergubet. Wollet ihr nun euer aͤuſſerſtes Ungluͤk<lb/> von euch abwenden/ und daß ich nicht dereins mich grauſam an euch raͤchen ſol/ ſo tichtet<lb/> und erdenket Raht und Mittel/ daß weder ihr noch einiger Menſch meinen Koͤnig dahin<lb/> verleite/ mich von dieſem Schloſſe hinweg auff ſeines zunehmen/ wie ihr dann durch vor-<lb/> wendung mannicher Urſachen es leicht hintertreiben koͤnnet; und warumb ich dieſes ſo<lb/> hefftig begehre/ wird euch aus meiner Antwort auff die dritte Frage klar genug werden.<lb/> Es iſt wahr/ fuhr ſie fort/ daß mich eine Furcht der kuͤnftigen Wiederwertigkeit drucket/<lb/> welche ich bißher keinem Menſchen offen bahren duͤrffen/ ſtehe auch noch dieſe Stunde bey<lb/> mir an/ ob ichs ohn Lebensgefahr werde tuhn koͤnnen; dann es iſt die groͤſſeſte Angſt mei-<lb/> ner Seele/ uñ bin entſchloſſen geweſt/ es mit mir in die Grube zu nehmen; wiewol meinem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T t t t</fw><fw place="bottom" type="catch">Koͤ-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [697/0735]
Drittes Buch.
ket/ und wie ſie ſich des aͤrgeſten befuͤrchtete/ ging ſie ſehr behutſam/ da ſie anfangs zu ihm
ſagete: Mein Freund/ ich ſchaͤtze euch uͤber alle Aerzte/ die leben moͤgen/ inbetrachtung/ daß
ihr nicht allein meines Leibes/ ſondern auch des gemuͤhts Gebrechen habt erkennen koͤn-
nen; welches trauen eine anzeige iſt ein es treflichen verſtandes; und lobe ich meinen Koͤ-
nig ſehr/ daß er ſich eures Rahts gebrauchet; ja ich ſchaͤtze ihn vor gluͤkſelig/ daß ihm die
Goͤtter euch gegoͤnnet und zugefuͤhret haben. Die drey mir vorgeſtellete Fragen zubeant-
worten/ bin ich nicht allein willig/ ſondern auch ſchuldig/ meinem allergnaͤdigſten Koͤnige
zugehorſamen; gebe euch demnach zuvernehmen/ daß es nicht allerdinge ohn iſt/ das mein
Gemuͤht etliche Tage her harte und ſchwere anfechtungen erlittẽ/ welche unleidlicher ſind
als der Tod; daß aber hierin die ganze Urſach meiner Leibesſchwacheit beſtehen ſolte/ kan
ich mir nicht einbilden/ und doch euch nicht vor uͤbel halten/ daß ihr ſolche nicht wiſſet.
Betrachtet bitte ich/ daß ich dem Leibe nach ein junges/ zartes und ſchwaches Fraͤulein bin;
dagegen haltet nicht allein/ daß ich zu dreyen unterſchiedlichen mahlen in Raͤuber Haͤnde
gefallen/ ſondern uͤber Meer und Land in die 800 Meile geſchleppet bin; wie manniches
ungewoͤhnliches Gewitter habe ich erlitten; wie heftige Hitze hat mich gebrennet; wie
mannichen ungeſunden Trunk habe ich eingeſchlukt; wie oft iſt mir die noͤhtige Ruhe ge-
ſtoͤret worden. Suchet nun/ mein Freund/ ſuchet meiner Krankheit Urſach; ihr werdet
deren zehne vor eine finden. Jedoch leugne ich nicht/ daß meines gemuͤhtes Leiden auch
der Geſundheit meines Leibes abbruch tuhe; aber diß eine Pferd trecket den Ungluͤkswa-
gen nicht allein/ ihr werdet ein ſtarkes Span davor geſtricket ſehen. So wil ich nun auff
eure Rede kommen/ da mein Koͤnig zu wiſſen begehret/ was meine Gedanken aͤngſtige.
Vermeldet ſeineꝛ Hocheit dẽ aͤuſſerſten Gehorſam von ſeiner armẽ Magd/ die er an zeitli-
chen Guͤtern in dieſer kurzen Zeit reicher gemacht hat/ als alle ihre Vor Eltern nicht gewe-
ſen ſind/ und verſichert dieſelbe wegen der erſten Frage/ daß ich nicht Urſach habe/ nach
meiner Fr. Mutter oder nach meinem Vaterlande verlangen zutragen/ ſo lange derſelbe
nicht darinnen iſt/ welchen ich mehr als mich ſelbſt liebe/ wegen der Liebe die er mir traͤget.
Auch ſuche ich nicht/ die vorige Armut mit dem jetzigen Reichtuhm wieder zuvertauſchen.
wolte aber ihre Hocheit meiner betruͤbten Fr. Mutter nach dieſem meine Gluͤkſeligkeit zu-
wiſſen tuhn/ wil ich nicht wiederſprechen. Auff die andere Frage antworte ich mit Be-
ſtendigkeit/ daß dieſe meine Einſamkeit und Verwahrung mir die aller angenehmſte Frey-
heit ſey/ die mir dieſer Zeit Gelegenheit nach begegnen koͤnte/ werde auch ohn zweiffel des
todes ſeyn/ dafern man mich derſelben bergubet. Wollet ihr nun euer aͤuſſerſtes Ungluͤk
von euch abwenden/ und daß ich nicht dereins mich grauſam an euch raͤchen ſol/ ſo tichtet
und erdenket Raht und Mittel/ daß weder ihr noch einiger Menſch meinen Koͤnig dahin
verleite/ mich von dieſem Schloſſe hinweg auff ſeines zunehmen/ wie ihr dann durch vor-
wendung mannicher Urſachen es leicht hintertreiben koͤnnet; und warumb ich dieſes ſo
hefftig begehre/ wird euch aus meiner Antwort auff die dritte Frage klar genug werden.
Es iſt wahr/ fuhr ſie fort/ daß mich eine Furcht der kuͤnftigen Wiederwertigkeit drucket/
welche ich bißher keinem Menſchen offen bahren duͤrffen/ ſtehe auch noch dieſe Stunde bey
mir an/ ob ichs ohn Lebensgefahr werde tuhn koͤnnen; dann es iſt die groͤſſeſte Angſt mei-
ner Seele/ uñ bin entſchloſſen geweſt/ es mit mir in die Grube zu nehmen; wiewol meinem
Koͤ-
T t t t
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/735 |
Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 697. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/735>, abgerufen am 29.06.2024. |