Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Drittes Buch. Schluß trefflich getröstet befand/ daß obschon etliche vorwitzige sich bemüheten/ zuerfahren/worin eigentlich Gottes Wesen und Hocheit bestünde; was er getahn hätte/ und wo er ge- wesen währe/ ehe er die Welt erschaffen; so wolte er doch mit allen einfältig-Gläubigen in steter Verwunderung bleiben/ daß Gott so voll und reich von Barmherzigkeit und Gnade währe/ und seinem ungehorsamen mutwilligen Geschöpff diese Gnade und unaussprech- liche Liebe erzeiget/ daß er seinen ewigen einigen Sohn umb ihret willen mit Fleisch und Blut bekleidet/ und in den schmerzhafftesten Tod des Kreuzes dahin gegeben hätte. Leches wuste anfangs nicht/ was dieses bedeuten solte/ dann er wahr des Christentuhms im gering- sten nicht unterrichtet; nicht desto weniger lenkete ihn der Heilige Geist/ daß er sich bald schickete/ diesen Glauben anzunehmen. Nach geendigter Predigt/ da Herkules und Gallus mit etlichen andern anwesenden das Heilige Abendmahl empfangen wolten/ nam Ladisla mit etlichen anderen ungetaufften Christen einen Abtrit/ und ließ sich nachgehends unter- richten/ was dieses vor eine Speisung währe/ deren kein ander/ als nur die getauffte Chri- sten zugeniessen hätten/ daß nemlich alhier zwar nur Brod und Wein gesehen und geschmec- ket würde/ aber es hätte unser Heyland krafft seines Wortes es also geordnet/ daß wann ein Mensch das gesegnete Brod ässe/ und diesen gesegneten Wein trünke/ so ässe und trün- ke man zugleich auch seinen Leib und sein Blut/ wie es der Sohn Gottes selbst also hätte verordnet und eingesetzet/ welches uns dienete zu unsers Glaubens stärkung/ und zur Versi- cherung unser Seligkeit/ wann wirs in Christlicher Andacht und mit reinem Herzen empfin- gen; Weil es aber nur den getaufften Christen könte zuteil werden/ möchte er sich daran nicht ärgern/ und der Zeit seiner Tauffe abwarten. Was ärgern? sagete Ladisla; ich achte mich schon unwirdig/ den Trost Gottes aus seinem Wort anzuhören/ wie solte ich dann so verwägen seyn/ und solcher hochheiligen Speise begehren? Wendete sich hierauff zu dem Bischoff/ und sagete: Ehrwürdiger Vater/ vor die deutliche Unterrichtung in der heiligen Lehre/ und erteileten starken Seelentrost bedanke ich mich sehr/ und bitte/ mir ein Büchlein mitzuteilen/ in welchem dieser seligmachende Glaube kurz und einfältig verfasset ist; Der Bischoff wahr willig/ und ließ jedem ein kleines Büchlein reichen/ in welchem der kurze Glaubens-begriff enthalten wahr. Leches fragete/ womit das Büchlein bezahlet würde/ und vernam/ daß mans den armen gerne umsonst zukommen liesse/ die Haabseligen aber gäben davor nach ihrem belieben/ welches zur Unterhaltung der Knaben und Jünglinge ange- wendet würde/ die täglich gewisse Stunden in Abschreibung dieser und anderer Christli- chen Bücher zubringen müsten. Ladisla ließ dem Bischoff sein dankwilliges Gemüht sehen/ indem er ihm andeutete: Er wolte noch heut ihm 12000 Kronen lassen einreichen/ die auff Rente gelegt/ und in drey gleiche Teile/ zum Unterhalt der Lehrer; der Witwen und Wäy- sen/ und der Bücher-Abschreiber solten angewendet werden. Leches stellete ihm einen Ring von 200 Kronen zu/ und gleich so viel Baarschafft; Gallus 150 Kronen/ und Plautus 40 Kronen/ bekahmen jeder ein Büchlein/ und nahmen damit Abscheid/ nachdem Herkules 1000 Kronen versprochen/ und Ladisla der Kirchen Vorbitte sich befohlen hatte. Weil die unsern in dieser gottseligen übung wahren/ ging das Stechen wieder an/ und als der Groß- Fürst auff die unsern wartete/ zeigete ihm Mazeus an/ er hätte vernommen/ daß sie durch das gestrige Zauberwerk etwas entrüstet wären/ und nicht willens/ dem Stechen heut bey- zuwoh- S s s s ij
Drittes Buch. Schluß trefflich getroͤſtet befand/ daß obſchon etliche vorwitzige ſich bemuͤheten/ zuerfahrẽ/worin eigentlich Gottes Weſen und Hocheit beſtuͤnde; was er getahn haͤtte/ und wo er ge- weſen waͤhre/ ehe er die Welt erſchaffen; ſo wolte er doch mit allen einfaͤltig-Glaͤubigen in ſteter Verwunderung bleiben/ daß Gott ſo voll und reich von Barmherzigkeit und Gnade waͤhre/ und ſeinem ungehorſamen mutwilligen Geſchoͤpff dieſe Gnade und unausſprech- liche Liebe erzeiget/ daß er ſeinen ewigen einigen Sohn umb ihret willen mit Fleiſch und Blut bekleidet/ und in den ſchmerzhaffteſten Tod des Kreuzes dahin gegeben haͤtte. Leches wuſte anfangs nicht/ was dieſes bedeuten ſolte/ dann er wahr des Chriſtentuhms im geꝛing- ſten nicht unterrichtet; nicht deſto weniger lenkete ihn der Heilige Geiſt/ daß er ſich bald ſchickete/ dieſen Glauben anzunehmen. Nach geendigter Predigt/ da Herkules und Gallus mit etlichen andern anweſenden das Heilige Abendmahl empfangen woltẽ/ nam Ladiſla mit etlichen anderen ungetaufften Chriſten einen Abtrit/ und ließ ſich nachgehends unter- richten/ was dieſes vor eine Speiſung waͤhre/ deren kein ander/ als nur die getauffte Chri- ſten zugenieſſen haͤtten/ daß nemlich alhier zwar nur Brod uñ Wein geſehen und geſchmec- ket wuͤrde/ aber es haͤtte unſer Heyland krafft ſeines Wortes es alſo geordnet/ daß wann ein Menſch das geſegnete Brod aͤſſe/ und dieſen geſegneten Wein truͤnke/ ſo aͤſſe und truͤn- ke man zugleich auch ſeinen Leib und ſein Blut/ wie es der Sohn Gottes ſelbſt alſo haͤtte verordnet und eingeſetzet/ welches uns dienete zu unſers Glaubens ſtaͤrkung/ und zur Verſi- cherung unſer Seligkeit/ wañ wirs in Chriſtlicher Andacht und mit reinem Heꝛzen empfin- gen; Weil es aber nur den getaufften Chriſten koͤnte zuteil werden/ moͤchte er ſich daran nicht aͤrgern/ und der Zeit ſeiner Tauffe abwarten. Was aͤrgern? ſagete Ladiſla; ich achte mich ſchon unwirdig/ den Troſt Gottes aus ſeinem Wort anzuhoͤren/ wie ſolte ich dann ſo verwaͤgen ſeyn/ und ſolcher hochheiligen Speiſe begehren? Wendete ſich hierauff zu dem Biſchoff/ und ſagete: Ehrwuͤrdiger Vater/ vor die deutliche Unterrichtung in der heiligen Lehre/ und erteileten ſtarken Seelentroſt bedanke ich mich ſehr/ und bitte/ mir ein Buͤchlein mitzuteilen/ in welchem dieſer ſeligmachende Glaube kurz und einfaͤltig verfaſſet iſt; Der Biſchoff wahr willig/ und ließ jedem ein kleines Buͤchlein reichen/ in welchem der kurze Glaubens-begriff enthalten wahr. Leches fragete/ womit das Buͤchlein bezahlet wuͤrde/ uñ vernam/ daß mans den armen gerne umſonſt zukommen lieſſe/ die Haabſeligen aber gaͤben davor nach ihrem belieben/ welches zur Unterhaltung der Knaben und Juͤnglinge ange- wendet wuͤrde/ die taͤglich gewiſſe Stunden in Abſchreibung dieſer und anderer Chriſtli- chen Buͤcher zubringen muͤſten. Ladiſla ließ dem Biſchoff ſein dankwilliges Gemuͤht ſehẽ/ indem er ihm andeutete: Er wolte noch heut ihm 12000 Kronen laſſen einreichen/ die auff Rente gelegt/ und in drey gleiche Teile/ zum Unterhalt der Lehrer; deꝛ Witwen und Waͤy- ſen/ und der Buͤcher-Abſchreiber ſolten angewendet werden. Leches ſtellete ihm einen Ring von 200 Kronen zu/ und gleich ſo viel Baarſchafft; Gallus 150 Kronen/ und Plautus 40 Kronen/ bekahmen jeder ein Buͤchlein/ und nahmen damit Abſcheid/ nachdem Herkules 1000 Kronen verſprochen/ und Ladiſla der Kirchen Vorbitte ſich befohlen hatte. Weil die unſern in dieſer gottſeligen uͤbung wahren/ ging das Stechen wieder an/ und als der Groß- Fuͤrſt auff die unſern wartete/ zeigete ihm Mazeus an/ er haͤtte vernommen/ daß ſie durch das geſtrige Zauberwerk etwas entruͤſtet waͤren/ und nicht willens/ dem Stechen heut bey- zuwoh- S ſ ſ ſ ij
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Drittes Buch.
Schluß trefflich getroͤſtet befand/ daß obſchon etliche vorwitzige ſich bemuͤheten/ zuerfahrẽ/
worin eigentlich Gottes Weſen und Hocheit beſtuͤnde; was er getahn haͤtte/ und wo er ge-
weſen waͤhre/ ehe er die Welt erſchaffen; ſo wolte er doch mit allen einfaͤltig-Glaͤubigen in
ſteter Verwunderung bleiben/ daß Gott ſo voll und reich von Barmherzigkeit und Gnade
waͤhre/ und ſeinem ungehorſamen mutwilligen Geſchoͤpff dieſe Gnade und unausſprech-
liche Liebe erzeiget/ daß er ſeinen ewigen einigen Sohn umb ihret willen mit Fleiſch und
Blut bekleidet/ und in den ſchmerzhaffteſten Tod des Kreuzes dahin gegeben haͤtte. Leches
wuſte anfangs nicht/ was dieſes bedeuten ſolte/ dann er wahr des Chriſtentuhms im geꝛing-
ſten nicht unterrichtet; nicht deſto weniger lenkete ihn der Heilige Geiſt/ daß er ſich bald
ſchickete/ dieſen Glauben anzunehmen. Nach geendigter Predigt/ da Herkules und Gallus
mit etlichen andern anweſenden das Heilige Abendmahl empfangen woltẽ/ nam Ladiſla
mit etlichen anderen ungetaufften Chriſten einen Abtrit/ und ließ ſich nachgehends unter-
richten/ was dieſes vor eine Speiſung waͤhre/ deren kein ander/ als nur die getauffte Chri-
ſten zugenieſſen haͤtten/ daß nemlich alhier zwar nur Brod uñ Wein geſehen und geſchmec-
ket wuͤrde/ aber es haͤtte unſer Heyland krafft ſeines Wortes es alſo geordnet/ daß wann
ein Menſch das geſegnete Brod aͤſſe/ und dieſen geſegneten Wein truͤnke/ ſo aͤſſe und truͤn-
ke man zugleich auch ſeinen Leib und ſein Blut/ wie es der Sohn Gottes ſelbſt alſo haͤtte
verordnet und eingeſetzet/ welches uns dienete zu unſers Glaubens ſtaͤrkung/ und zur Verſi-
cherung unſer Seligkeit/ wañ wirs in Chriſtlicher Andacht und mit reinem Heꝛzen empfin-
gen; Weil es aber nur den getaufften Chriſten koͤnte zuteil werden/ moͤchte er ſich daran
nicht aͤrgern/ und der Zeit ſeiner Tauffe abwarten. Was aͤrgern? ſagete Ladiſla; ich achte
mich ſchon unwirdig/ den Troſt Gottes aus ſeinem Wort anzuhoͤren/ wie ſolte ich dann ſo
verwaͤgen ſeyn/ und ſolcher hochheiligen Speiſe begehren? Wendete ſich hierauff zu dem
Biſchoff/ und ſagete: Ehrwuͤrdiger Vater/ vor die deutliche Unterrichtung in der heiligen
Lehre/ und erteileten ſtarken Seelentroſt bedanke ich mich ſehr/ und bitte/ mir ein Buͤchlein
mitzuteilen/ in welchem dieſer ſeligmachende Glaube kurz und einfaͤltig verfaſſet iſt; Der
Biſchoff wahr willig/ und ließ jedem ein kleines Buͤchlein reichen/ in welchem der kurze
Glaubens-begriff enthalten wahr. Leches fragete/ womit das Buͤchlein bezahlet wuͤrde/ uñ
vernam/ daß mans den armen gerne umſonſt zukommen lieſſe/ die Haabſeligen aber gaͤben
davor nach ihrem belieben/ welches zur Unterhaltung der Knaben und Juͤnglinge ange-
wendet wuͤrde/ die taͤglich gewiſſe Stunden in Abſchreibung dieſer und anderer Chriſtli-
chen Buͤcher zubringen muͤſten. Ladiſla ließ dem Biſchoff ſein dankwilliges Gemuͤht ſehẽ/
indem er ihm andeutete: Er wolte noch heut ihm 12000 Kronen laſſen einreichen/ die auff
Rente gelegt/ und in drey gleiche Teile/ zum Unterhalt der Lehrer; deꝛ Witwen und Waͤy-
ſen/ und der Buͤcher-Abſchreiber ſolten angewendet werden. Leches ſtellete ihm einen Ring
von 200 Kronen zu/ und gleich ſo viel Baarſchafft; Gallus 150 Kronen/ und Plautus 40
Kronen/ bekahmen jeder ein Buͤchlein/ und nahmen damit Abſcheid/ nachdem Herkules
1000 Kronen verſprochen/ und Ladiſla der Kirchen Vorbitte ſich befohlen hatte. Weil die
unſern in dieſer gottſeligen uͤbung wahren/ ging das Stechen wieder an/ und als der Groß-
Fuͤrſt auff die unſern wartete/ zeigete ihm Mazeus an/ er haͤtte vernommen/ daß ſie durch
das geſtrige Zauberwerk etwas entruͤſtet waͤren/ und nicht willens/ dem Stechen heut bey-
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/729>, abgerufen am 29.06.2024. |