Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Anderes Buch. ge wider ihn mit einem öffentlichen Kampffe behäupten/ wie einem ehrlichen Ritter zuste-het und vergönnet ist. Volumnius hörete alles mit ertichteter Freidigkeit an/ rühmete sich glükselig/ daß dereins die mißgünstigen Weiber einen Abtrit genommen/ und die erlogene falsche Anklage von einem Ritter vorgetragen würde/ mit dem ers gebührlich ausfechten könte/ schob alle seine ausgegossene Schmach und Verleumdung in des unrechtmässigen verlogenen Klägers Busem/ und könte zwar mit leichter Mühe die an[gefü]hreten nichtigen Ursachen hintertreiben/ auch seine Unschuld zurecht dartuhn/ weil aber die Bezichtigung gar zu ehrenrürig währe/ könte er der Zeit des Rechtspruchs aus ritterlichem Eifer nicht erwarten/ noch so lange in der Hafftverbleiben/ sondern foderte hiemit den Kläger als einen Ehrendieb und Verleumder aus/ nicht zweifelnd/ die Götter würden in dieser sache Rich- ter seyn/ und durch seine gerechte Waffen den Lügener abstraffen/ damit die Welt erkenne- te/ daß der Himmel sich auch deren annähme/ welche auff der Erden belogen und unschul- dig verfolget würden. Klodius antwortete mit wenigem: Er hätte beydes das verstellen und schänden wol ausgelernet/ was seine Waffen vermöchten/ hoffete er zuersahren/ nach- dem sie nunmehr solten redlich und in offenem Kampff gebraucht werden; vor dem Him- mel fürchtete er sich sonst in seiner gerechten Sache ganz nicht; gingen also beyde hin/ sich fertig zumachen. Volumnius vergifftete Speer und Schwert/ und ritte hinaus auff den bestimten Platz/ nehmlich woselbst er Fr. Agathen Unehr angemuhtet hatte. Klodius fol- gete ihm bald/ und stelleten sich viel vornehme Leute als Zuseher ein/ unter denen Volum- nius nicht wenig Gönner hatte/ weil sie ihm verwand und verschwägert wahren. Erstes Anblickes renneten sie ganz eiferig auff einander loß/ da Volumnius das Speer zu tief sin- ken ließ/ und seines Feindes Pferd ein wenig an der Stirn verletzete/ er aber dagegen aus dem Sattel auff die Erde geworffen ward/ und wahr der Gifft so stränge/ daß ehe Klodius seinen Lauff vollführete/ sein Pferd rasend ward/ alles in die quere lief/ und sich weder an Sporn noch Zügel kehrete/ auch am Häupte dicke geschwal/ daß er grosse mühe hatte/ ohn Gefahr abzusteigen/ und nicht wuste/ wohin er diesen Unfall rechnen solte; doch ließ er sein Pferd lauffen/ und trat mit unerschrockenem Gemühte auff seinen Feind/ welcher seiner zwar mit entblössetem Schwert/ aber zuschlagenem Gewissen erwartete/ daß sichs gar zei- tig sehen ließ/ auff welche seite die überwindung fallen würde; gestaltsam Klodius in wenig Streichen ihn zur Erden fellete/ ihm den Helm abriß/ und dräuete/ dafern er seine Untah- ten nicht bekennen/ und Abbitte tuhn würde/ solte er durch Henkers Hand darzu genöhti- get werden. Aber der Bösewicht gab ihm keine Antwort/ sondern fassete sein eigen Schwert/ und schnitte ihm selbst damit die Kehle ab/ wovon er zur stunde geschwal/ und jederman der Vergifftung innen ward/ weil auch Klodius Pferd schon alle viere von sich streckete. Nach gehaltenem Kampfe/ ließ der Stathalter des Tähters Hauß fleissig durchsuchen/ da sich das blutige Kleid in einem Winkel fand/ und sein Hausgesinde bezeugete/ er hätte es des Tages/ als er mit dem Frauenzimmer zu hause kommen/ sehr spät angelegt; kam also sein mördliches Vornehmen an den Tag/ und ward sein Leichnam dem Henker übergeben/ ihn auff die Schindgrube zuschleppen; Klodius aber ward in alle seine Güter eigentühmlich eingesetzet/ weil er keine nahe Erben hinterließ/ wie dann der Käyser selbst eine solche Urtel vor rechtmässig hielt und erkennete. Ende des Andern Buchs. Anderes Buch. ge wider ihn mit einem oͤffentlichen Kampffe behaͤupten/ wie einem ehrlichen Ritter zuſte-het und vergoͤnnet iſt. Volumnius hoͤrete alles mit ertichteter Freidigkeit an/ ruͤhmete ſich gluͤkſelig/ daß dereins die mißguͤnſtigen Weiber einen Abtrit genommen/ und die erlogene falſche Anklage von einem Ritter vorgetragen wuͤrde/ mit dem ers gebuͤhrlich ausfechten koͤnte/ ſchob alle ſeine ausgegoſſene Schmach und Verleumdung in des unrechtmaͤſſigen verlogenen Klaͤgers Buſem/ und koͤnte zwar mit leichter Muͤhe die an[gefuͤ]hreten nichtigẽ Urſachen hintertreiben/ auch ſeine Unſchuld zurecht dartuhn/ weil aber die Bezichtigung gar zu ehrenruͤrig waͤhre/ koͤnte er der Zeit des Rechtſpruchs aus ritterlichem Eifer nicht erwarten/ noch ſo lange in der Hafftverbleiben/ ſondern foderte hiemit den Klaͤger als einẽ Ehrendieb und Verleumder aus/ nicht zweifelnd/ die Goͤtter wuͤrden in dieſer ſache Rich- ter ſeyn/ und durch ſeine gerechte Waffen den Luͤgener abſtraffen/ damit die Welt erkenne- te/ daß der Himmel ſich auch deren annaͤhme/ welche auff der Erden belogen und unſchul- dig verfolget wuͤrden. Klodius antwortete mit wenigem: Er haͤtte beydes das verſtellen und ſchaͤnden wol ausgelernet/ was ſeine Waffen vermoͤchten/ hoffete er zuerſahren/ nach- dem ſie nunmehr ſolten redlich und in offenem Kampff gebraucht werden; vor dem Him- mel fuͤrchtete er ſich ſonſt in ſeiner gerechten Sache ganz nicht; gingen alſo beyde hin/ ſich fertig zumachen. Volumnius vergifftete Speer und Schwert/ und ritte hinaus auff den beſtimten Platz/ nehmlich woſelbſt er Fr. Agathen Unehr angemuhtet hatte. Klodius fol- gete ihm bald/ und ſtelleten ſich viel vornehme Leute als Zuſeher ein/ unter denen Volum- nius nicht wenig Goͤnner hatte/ weil ſie ihm verwand und verſchwaͤgert wahren. Erſtes Anblickes renneten ſie ganz eiferig auff einander loß/ da Volumnius das Speer zu tief ſin- ken ließ/ und ſeines Feindes Pferd ein wenig an der Stirn verletzete/ er aber dagegen aus dem Sattel auff die Erde geworffen ward/ und wahr der Gifft ſo ſtraͤnge/ daß ehe Klodius ſeinen Lauff vollfuͤhrete/ ſein Pferd raſend ward/ alles in die quere lief/ und ſich weder an Sporn noch Zuͤgel kehrete/ auch am Haͤupte dicke geſchwal/ daß er groſſe muͤhe hatte/ ohn Gefahr abzuſteigen/ und nicht wuſte/ wohin er dieſen Unfall rechnen ſolte; doch ließ er ſein Pferd lauffen/ und trat mit unerſchrockenem Gemuͤhte auff ſeinen Feind/ welcher ſeiner zwar mit entbloͤſſetem Schwert/ aber zuſchlagenem Gewiſſen erwartete/ daß ſichs gar zei- tig ſehen ließ/ auff welche ſeite die uͤberwindung fallen wuͤrde; geſtaltſam Klodius in wenig Streichen ihn zur Erden fellete/ ihm den Helm abriß/ und draͤuete/ dafern er ſeine Untah- ten nicht bekennen/ und Abbitte tuhn wuͤrde/ ſolte er durch Henkers Hand darzu genoͤhti- get werdẽ. Aber der Boͤſewicht gab ihm keine Antwort/ ſondern faſſete ſein eigẽ Schwert/ und ſchnitte ihm ſelbſt damit die Kehle ab/ wovon er zur ſtunde geſchwal/ und jederman deꝛ Vergifftung innen ward/ weil auch Klodius Pferd ſchon alle viere von ſich ſtreckete. Nach gehaltenem Kampfe/ ließ der Stathalter des Taͤhters Hauß fleiſſig durchſuchen/ da ſich das blutige Kleid in einem Winkel fand/ und ſein Hausgeſinde bezeugete/ er haͤtte es des Tages/ als er mit dem Frauenzimmer zu hauſe kommen/ ſehr ſpaͤt angelegt; kam alſo ſein moͤrdliches Vornehmen an den Tag/ und ward ſein Leichnam dem Henker uͤbergeben/ ihn auff die Schindgrube zuſchleppen; Klodius aber ward in alle ſeine Guͤter eigentuͤhmlich eingeſetzet/ weil er keine nahe Erben hinterließ/ wie dann der Kaͤyſer ſelbſt eine ſolche Urtel vor rechtmaͤſſig hielt und erkennete. Ende des Andern Buchs. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0512" n="474"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi></fw><lb/> ge wider ihn mit einem oͤffentlichen Kampffe behaͤupten/ wie einem ehrlichen Ritter zuſte-<lb/> het und vergoͤnnet iſt. Volumnius hoͤrete alles mit ertichteter Freidigkeit an/ ruͤhmete ſich<lb/> gluͤkſelig/ daß dereins die mißguͤnſtigen Weiber einen Abtrit genommen/ und die erlogene<lb/> falſche Anklage von einem Ritter vorgetragen wuͤrde/ mit dem ers gebuͤhrlich ausfechten<lb/> koͤnte/ ſchob alle ſeine ausgegoſſene Schmach und Verleumdung in des unrechtmaͤſſigen<lb/> verlogenen Klaͤgers Buſem/ und koͤnte zwar mit leichter Muͤhe die an<supplied>gefuͤ</supplied>hreten nichtigẽ<lb/> Urſachen hintertreiben/ auch ſeine Unſchuld zurecht dartuhn/ weil aber die Bezichtigung<lb/> gar zu ehrenruͤrig waͤhre/ koͤnte er der Zeit des Rechtſpruchs aus ritterlichem Eifer nicht<lb/> erwarten/ noch ſo lange in der Hafftverbleiben/ ſondern foderte hiemit den Klaͤger als einẽ<lb/> Ehrendieb und Verleumder aus/ nicht zweifelnd/ die Goͤtter wuͤrden in dieſer ſache Rich-<lb/> ter ſeyn/ und durch ſeine gerechte Waffen den Luͤgener abſtraffen/ damit die Welt erkenne-<lb/> te/ daß der Himmel ſich auch deren annaͤhme/ welche auff der Erden belogen und unſchul-<lb/> dig verfolget wuͤrden. Klodius antwortete mit wenigem: Er haͤtte beydes das verſtellen<lb/> und ſchaͤnden wol ausgelernet/ was ſeine Waffen vermoͤchten/ hoffete er zuerſahren/ nach-<lb/> dem ſie nunmehr ſolten redlich und in offenem Kampff gebraucht werden; vor dem Him-<lb/> mel fuͤrchtete er ſich ſonſt in ſeiner gerechten Sache ganz nicht; gingen alſo beyde hin/ ſich<lb/> fertig zumachen. Volumnius vergifftete Speer und Schwert/ und ritte hinaus auff den<lb/> beſtimten Platz/ nehmlich woſelbſt er Fr. Agathen Unehr angemuhtet hatte. Klodius fol-<lb/> gete ihm bald/ und ſtelleten ſich viel vornehme Leute als Zuſeher ein/ unter denen Volum-<lb/> nius nicht wenig Goͤnner hatte/ weil ſie ihm verwand und verſchwaͤgert wahren. Erſtes<lb/> Anblickes renneten ſie ganz eiferig auff einander loß/ da Volumnius das Speer zu tief ſin-<lb/> ken ließ/ und ſeines Feindes Pferd ein wenig an der Stirn verletzete/ er aber dagegen aus<lb/> dem Sattel auff die Erde geworffen ward/ und wahr der Gifft ſo ſtraͤnge/ daß ehe Klodius<lb/> ſeinen Lauff vollfuͤhrete/ ſein Pferd raſend ward/ alles in die quere lief/ und ſich weder an<lb/> Sporn noch Zuͤgel kehrete/ auch am Haͤupte dicke geſchwal/ daß er groſſe muͤhe hatte/ ohn<lb/> Gefahr abzuſteigen/ und nicht wuſte/ wohin er dieſen Unfall rechnen ſolte; doch ließ er ſein<lb/> Pferd lauffen/ und trat mit unerſchrockenem Gemuͤhte auff ſeinen Feind/ welcher ſeiner<lb/> zwar mit entbloͤſſetem Schwert/ aber zuſchlagenem Gewiſſen erwartete/ daß ſichs gar zei-<lb/> tig ſehen ließ/ auff welche ſeite die uͤberwindung fallen wuͤrde; geſtaltſam Klodius in wenig<lb/> Streichen ihn zur Erden fellete/ ihm den Helm abriß/ und draͤuete/ dafern er ſeine Untah-<lb/> ten nicht bekennen/ und Abbitte tuhn wuͤrde/ ſolte er durch Henkers Hand darzu genoͤhti-<lb/> get werdẽ. Aber der Boͤſewicht gab ihm keine Antwort/ ſondern faſſete ſein eigẽ Schwert/<lb/> und ſchnitte ihm ſelbſt damit die Kehle ab/ wovon er zur ſtunde geſchwal/ und jederman deꝛ<lb/> Vergifftung innen ward/ weil auch Klodius Pferd ſchon alle viere von ſich ſtreckete. Nach<lb/> gehaltenem Kampfe/ ließ der Stathalter des Taͤhters Hauß fleiſſig durchſuchen/ da ſich<lb/> das blutige Kleid in einem Winkel fand/ und ſein Hausgeſinde bezeugete/ er haͤtte es des<lb/> Tages/ als er mit dem Frauenzimmer zu hauſe kommen/ ſehr ſpaͤt angelegt; kam alſo ſein<lb/> moͤrdliches Vornehmen an den Tag/ und ward ſein Leichnam dem Henker uͤbergeben/ ihn<lb/> auff die Schindgrube zuſchleppen; Klodius aber ward in alle ſeine Guͤter eigentuͤhmlich<lb/> eingeſetzet/ weil er keine nahe Erben hinterließ/ wie dann der Kaͤyſer ſelbſt eine ſolche Urtel<lb/> vor rechtmaͤſſig hielt und erkennete.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des Andern Buchs.</hi> </hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [474/0512]
Anderes Buch.
ge wider ihn mit einem oͤffentlichen Kampffe behaͤupten/ wie einem ehrlichen Ritter zuſte-
het und vergoͤnnet iſt. Volumnius hoͤrete alles mit ertichteter Freidigkeit an/ ruͤhmete ſich
gluͤkſelig/ daß dereins die mißguͤnſtigen Weiber einen Abtrit genommen/ und die erlogene
falſche Anklage von einem Ritter vorgetragen wuͤrde/ mit dem ers gebuͤhrlich ausfechten
koͤnte/ ſchob alle ſeine ausgegoſſene Schmach und Verleumdung in des unrechtmaͤſſigen
verlogenen Klaͤgers Buſem/ und koͤnte zwar mit leichter Muͤhe die angefuͤhreten nichtigẽ
Urſachen hintertreiben/ auch ſeine Unſchuld zurecht dartuhn/ weil aber die Bezichtigung
gar zu ehrenruͤrig waͤhre/ koͤnte er der Zeit des Rechtſpruchs aus ritterlichem Eifer nicht
erwarten/ noch ſo lange in der Hafftverbleiben/ ſondern foderte hiemit den Klaͤger als einẽ
Ehrendieb und Verleumder aus/ nicht zweifelnd/ die Goͤtter wuͤrden in dieſer ſache Rich-
ter ſeyn/ und durch ſeine gerechte Waffen den Luͤgener abſtraffen/ damit die Welt erkenne-
te/ daß der Himmel ſich auch deren annaͤhme/ welche auff der Erden belogen und unſchul-
dig verfolget wuͤrden. Klodius antwortete mit wenigem: Er haͤtte beydes das verſtellen
und ſchaͤnden wol ausgelernet/ was ſeine Waffen vermoͤchten/ hoffete er zuerſahren/ nach-
dem ſie nunmehr ſolten redlich und in offenem Kampff gebraucht werden; vor dem Him-
mel fuͤrchtete er ſich ſonſt in ſeiner gerechten Sache ganz nicht; gingen alſo beyde hin/ ſich
fertig zumachen. Volumnius vergifftete Speer und Schwert/ und ritte hinaus auff den
beſtimten Platz/ nehmlich woſelbſt er Fr. Agathen Unehr angemuhtet hatte. Klodius fol-
gete ihm bald/ und ſtelleten ſich viel vornehme Leute als Zuſeher ein/ unter denen Volum-
nius nicht wenig Goͤnner hatte/ weil ſie ihm verwand und verſchwaͤgert wahren. Erſtes
Anblickes renneten ſie ganz eiferig auff einander loß/ da Volumnius das Speer zu tief ſin-
ken ließ/ und ſeines Feindes Pferd ein wenig an der Stirn verletzete/ er aber dagegen aus
dem Sattel auff die Erde geworffen ward/ und wahr der Gifft ſo ſtraͤnge/ daß ehe Klodius
ſeinen Lauff vollfuͤhrete/ ſein Pferd raſend ward/ alles in die quere lief/ und ſich weder an
Sporn noch Zuͤgel kehrete/ auch am Haͤupte dicke geſchwal/ daß er groſſe muͤhe hatte/ ohn
Gefahr abzuſteigen/ und nicht wuſte/ wohin er dieſen Unfall rechnen ſolte; doch ließ er ſein
Pferd lauffen/ und trat mit unerſchrockenem Gemuͤhte auff ſeinen Feind/ welcher ſeiner
zwar mit entbloͤſſetem Schwert/ aber zuſchlagenem Gewiſſen erwartete/ daß ſichs gar zei-
tig ſehen ließ/ auff welche ſeite die uͤberwindung fallen wuͤrde; geſtaltſam Klodius in wenig
Streichen ihn zur Erden fellete/ ihm den Helm abriß/ und draͤuete/ dafern er ſeine Untah-
ten nicht bekennen/ und Abbitte tuhn wuͤrde/ ſolte er durch Henkers Hand darzu genoͤhti-
get werdẽ. Aber der Boͤſewicht gab ihm keine Antwort/ ſondern faſſete ſein eigẽ Schwert/
und ſchnitte ihm ſelbſt damit die Kehle ab/ wovon er zur ſtunde geſchwal/ und jederman deꝛ
Vergifftung innen ward/ weil auch Klodius Pferd ſchon alle viere von ſich ſtreckete. Nach
gehaltenem Kampfe/ ließ der Stathalter des Taͤhters Hauß fleiſſig durchſuchen/ da ſich
das blutige Kleid in einem Winkel fand/ und ſein Hausgeſinde bezeugete/ er haͤtte es des
Tages/ als er mit dem Frauenzimmer zu hauſe kommen/ ſehr ſpaͤt angelegt; kam alſo ſein
moͤrdliches Vornehmen an den Tag/ und ward ſein Leichnam dem Henker uͤbergeben/ ihn
auff die Schindgrube zuſchleppen; Klodius aber ward in alle ſeine Guͤter eigentuͤhmlich
eingeſetzet/ weil er keine nahe Erben hinterließ/ wie dann der Kaͤyſer ſelbſt eine ſolche Urtel
vor rechtmaͤſſig hielt und erkennete.
Ende des Andern Buchs.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |