Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

zem Firniss ohne Figuren ist, von einem Henkel zum andern
laufend, folgende Inschrift gravirt: [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt] (der letzte Buchstabe wegen Mangels an
Raum über dem vorletzten): Bull. Nap. 1846. IV, p. 104;
Arch. Zeit. 1847, p. 190; Jahn Einl. S. 129; C. I. gr. 8493.
Die von der gewöhnlichen abweichende Fassung der In-
schrift, so wie das Vorkommen italischer Namen wie Statius
und Clovatus werden ihre Erklärung in der Besonderheit pro-
vincieller, übrigens sehr roher Fabrikation zu finden haben.

Taleides.

Schon im Anfange dieses Jahrhunderts ward eine Vase die-
ses Künstlers bekannt, eine bei Agrigent entdeckte, später
in der Hope'chen Sammlung befindliche Amphora mit schwar-
zen Figuren von sehr archaischem Aussehen. A. Theseus
mit kurzem Chiton und Thierfell bekleidet, im Begriffe mit
dem Schwerte den auf das Knie sinkenden Minotauros zu
durchbohren; als Zuschauer sind auf jeder Seite eine Frau
und ein nackter Jüngling mit Speer gegenwärtig. Ueber der
Hauptgruppe [fremdsprachliches Material - fehlt]. B. Zwei sitzende Jüng-
linge halten die schon mit einem Gewicht belasteten Schalen
einer grossen in der Mitte aufgehängten Waage, während
zwischen diesen ein dritter bärtiger Mann, wie sie, mit einem
engen langen Rocke bekleidet, auf die eine Schale eine zweite
Last zu legen im Begriff ist. Darüber [fremdsprachliches Material - fehlt]
und [fremdsprachliches Material - fehlt]: [Lanzi Vasi etruschi t. 3];
Millin, Mon. ined. II, 2--4; Gal. myth. 131, n. 490; vgl. Luy-
nes bei de Witte p. 500. Die Darstellung der Rückseite fin-
det sich ziemlich genau wiederholt und mit den gleichen In-
schriften versehen auf einer kleinen gravirten Silberplatte,
die in einem grossgriechischen Grabe gefunden sein soll:
Bull. Nap. I, 109; Bull. dell' Inst. 1843, p. 52. Irre ich indes-
sen nicht, so äusserte Braun, in dessen Besitz sie gelangt
war, mir gegenüber einmal einen Zweifel an der Echtheit.

Die zwei folgenden Vasen des Taleides, ebenfalls mit schwar-
zen Figuren, stammen aus Vulci: 2) ein bauchiges Giessgefäss,
welches ich kürzlich bei L. Valeri in Toscanella sah: Dionysos,
[fremdsprachliches Material - fehlt] (r.), bärtig und epheubekränzt und ganz unbekleidet,
sitzt auf einem viereckigen Sitze, einen grossen Becher mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] ... auf seinem Schoosse haltend; vor
ihm [fremdsprachliches Material - fehlt]. (r.); hinter ihm [fremdsprachliches Material - fehlt] (r.);

zem Firniss ohne Figuren ist, von einem Henkel zum andern
laufend, folgende Inschrift gravirt: [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt] (der letzte Buchstabe wegen Mangels an
Raum über dem vorletzten): Bull. Nap. 1846. IV, p. 104;
Arch. Zeit. 1847, p. 190; Jahn Einl. S. 129; C. I. gr. 8493.
Die von der gewöhnlichen abweichende Fassung der In-
schrift, so wie das Vorkommen italischer Namen wie Statius
und Clovatus werden ihre Erklärung in der Besonderheit pro-
vincieller, übrigens sehr roher Fabrikation zu finden haben.

Taleides.

Schon im Anfange dieses Jahrhunderts ward eine Vase die-
ses Künstlers bekannt, eine bei Agrigent entdeckte, später
in der Hope’chen Sammlung befindliche Amphora mit schwar-
zen Figuren von sehr archaischem Aussehen. A. Theseus
mit kurzem Chiton und Thierfell bekleidet, im Begriffe mit
dem Schwerte den auf das Knie sinkenden Minotauros zu
durchbohren; als Zuschauer sind auf jeder Seite eine Frau
und ein nackter Jüngling mit Speer gegenwärtig. Ueber der
Hauptgruppe [fremdsprachliches Material – fehlt]. B. Zwei sitzende Jüng-
linge halten die schon mit einem Gewicht belasteten Schalen
einer grossen in der Mitte aufgehängten Waage, während
zwischen diesen ein dritter bärtiger Mann, wie sie, mit einem
engen langen Rocke bekleidet, auf die eine Schale eine zweite
Last zu legen im Begriff ist. Darüber [fremdsprachliches Material – fehlt]
und [fremdsprachliches Material – fehlt]: [Lanzi Vasi etruschi t. 3];
Millin, Mon. inéd. II, 2—4; Gal. myth. 131, n. 490; vgl. Luy-
nes bei de Witte p. 500. Die Darstellung der Rückseite fin-
det sich ziemlich genau wiederholt und mit den gleichen In-
schriften versehen auf einer kleinen gravirten Silberplatte,
die in einem grossgriechischen Grabe gefunden sein soll:
Bull. Nap. I, 109; Bull. dell’ Inst. 1843, p. 52. Irre ich indes-
sen nicht, so äusserte Braun, in dessen Besitz sie gelangt
war, mir gegenüber einmal einen Zweifel an der Echtheit.

Die zwei folgenden Vasen des Taleides, ebenfalls mit schwar-
zen Figuren, stammen aus Vulci: 2) ein bauchiges Giessgefäss,
welches ich kürzlich bei L. Valeri in Toscanella sah: Dionysos,
[fremdsprachliches Material – fehlt] (r.), bärtig und epheubekränzt und ganz unbekleidet,
sitzt auf einem viereckigen Sitze, einen grossen Becher mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] … auf seinem Schoosse haltend; vor
ihm [fremdsprachliches Material – fehlt]. (r.); hinter ihm [fremdsprachliches Material – fehlt] (r.);

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0752" n="735"/>
zem Firniss ohne Figuren ist, von einem Henkel zum andern<lb/>
laufend, folgende Inschrift gravirt: <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>-<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> (der letzte Buchstabe wegen Mangels an<lb/>
Raum über dem vorletzten): Bull. Nap. 1846. IV, p. 104;<lb/>
Arch. Zeit. 1847, p. 190; Jahn Einl. S. 129; C. I. gr. 8493.<lb/>
Die von der gewöhnlichen abweichende Fassung der In-<lb/>
schrift, so wie das Vorkommen italischer Namen wie Statius<lb/>
und Clovatus werden ihre Erklärung in der Besonderheit pro-<lb/>
vincieller, übrigens sehr roher Fabrikation zu finden haben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Taleides</hi>.</p><lb/>
          <p>Schon im Anfange dieses Jahrhunderts ward eine Vase die-<lb/>
ses Künstlers bekannt, eine bei Agrigent entdeckte, später<lb/>
in der Hope&#x2019;chen Sammlung befindliche Amphora mit schwar-<lb/>
zen Figuren von sehr archaischem Aussehen. <hi rendition="#i">A.</hi> Theseus<lb/>
mit kurzem Chiton und Thierfell bekleidet, im Begriffe mit<lb/>
dem Schwerte den auf das Knie sinkenden Minotauros zu<lb/>
durchbohren; als Zuschauer sind auf jeder Seite eine Frau<lb/>
und ein nackter Jüngling mit Speer gegenwärtig. Ueber der<lb/>
Hauptgruppe <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>. <hi rendition="#i">B.</hi> Zwei sitzende Jüng-<lb/>
linge halten die schon mit einem Gewicht belasteten Schalen<lb/>
einer grossen in der Mitte aufgehängten Waage, während<lb/>
zwischen diesen ein dritter bärtiger Mann, wie sie, mit einem<lb/>
engen langen Rocke bekleidet, auf die eine Schale eine zweite<lb/>
Last zu legen im Begriff ist. Darüber <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign><lb/>
und <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>: [Lanzi Vasi etruschi t. 3];<lb/>
Millin, Mon. inéd. II, 2&#x2014;4; Gal. myth. 131, n. 490; vgl. Luy-<lb/>
nes bei de Witte p. 500. Die Darstellung der Rückseite fin-<lb/>
det sich ziemlich genau wiederholt und mit den gleichen In-<lb/>
schriften versehen auf einer kleinen gravirten Silberplatte,<lb/>
die in einem grossgriechischen Grabe gefunden sein soll:<lb/>
Bull. Nap. I, 109; Bull. dell&#x2019; Inst. 1843, p. 52. Irre ich indes-<lb/>
sen nicht, so äusserte Braun, in dessen Besitz sie gelangt<lb/>
war, mir gegenüber einmal einen Zweifel an der Echtheit.</p><lb/>
          <p>Die zwei folgenden Vasen des Taleides, ebenfalls mit schwar-<lb/>
zen Figuren, stammen aus Vulci: 2) ein bauchiges Giessgefäss,<lb/>
welches ich kürzlich bei L. Valeri in Toscanella sah: Dionysos,<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> (<hi rendition="#i">r.</hi>), bärtig und epheubekränzt und ganz unbekleidet,<lb/>
sitzt auf einem viereckigen Sitze, einen grossen Becher mit<lb/>
der Inschrift <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> &#x2026; auf seinem Schoosse haltend; vor<lb/>
ihm <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>. (<hi rendition="#i">r.</hi>); hinter ihm <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> (<hi rendition="#i">r.</hi>);<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[735/0752] zem Firniss ohne Figuren ist, von einem Henkel zum andern laufend, folgende Inschrift gravirt: _ - _ (der letzte Buchstabe wegen Mangels an Raum über dem vorletzten): Bull. Nap. 1846. IV, p. 104; Arch. Zeit. 1847, p. 190; Jahn Einl. S. 129; C. I. gr. 8493. Die von der gewöhnlichen abweichende Fassung der In- schrift, so wie das Vorkommen italischer Namen wie Statius und Clovatus werden ihre Erklärung in der Besonderheit pro- vincieller, übrigens sehr roher Fabrikation zu finden haben. Taleides. Schon im Anfange dieses Jahrhunderts ward eine Vase die- ses Künstlers bekannt, eine bei Agrigent entdeckte, später in der Hope’chen Sammlung befindliche Amphora mit schwar- zen Figuren von sehr archaischem Aussehen. A. Theseus mit kurzem Chiton und Thierfell bekleidet, im Begriffe mit dem Schwerte den auf das Knie sinkenden Minotauros zu durchbohren; als Zuschauer sind auf jeder Seite eine Frau und ein nackter Jüngling mit Speer gegenwärtig. Ueber der Hauptgruppe _ . B. Zwei sitzende Jüng- linge halten die schon mit einem Gewicht belasteten Schalen einer grossen in der Mitte aufgehängten Waage, während zwischen diesen ein dritter bärtiger Mann, wie sie, mit einem engen langen Rocke bekleidet, auf die eine Schale eine zweite Last zu legen im Begriff ist. Darüber _ und _ : [Lanzi Vasi etruschi t. 3]; Millin, Mon. inéd. II, 2—4; Gal. myth. 131, n. 490; vgl. Luy- nes bei de Witte p. 500. Die Darstellung der Rückseite fin- det sich ziemlich genau wiederholt und mit den gleichen In- schriften versehen auf einer kleinen gravirten Silberplatte, die in einem grossgriechischen Grabe gefunden sein soll: Bull. Nap. I, 109; Bull. dell’ Inst. 1843, p. 52. Irre ich indes- sen nicht, so äusserte Braun, in dessen Besitz sie gelangt war, mir gegenüber einmal einen Zweifel an der Echtheit. Die zwei folgenden Vasen des Taleides, ebenfalls mit schwar- zen Figuren, stammen aus Vulci: 2) ein bauchiges Giessgefäss, welches ich kürzlich bei L. Valeri in Toscanella sah: Dionysos, _ (r.), bärtig und epheubekränzt und ganz unbekleidet, sitzt auf einem viereckigen Sitze, einen grossen Becher mit der Inschrift _ … auf seinem Schoosse haltend; vor ihm _ . (r.); hinter ihm _ (r.);

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/752
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/752>, abgerufen am 24.11.2024.