theilen. Ueber dem Drachen und auf die Höhle gelehnt er- scheint sitzend Thebe, [fremdsprachliches Material - fehlt], durch eine hohe Krone cha- rakterisirt, und halb verschleiert; ihr gegenüber die Quell- nymphe, KPHNAIH, mit breiter Stirnbinde, aber nur in hal- ber Gestalt, ebenso wie der hinter ihr sichtbare Flussgott Is- menos [fremdsprachliches Material - fehlt] (so) mit weissem Haar und Scepter. Zwi- schen diesen beiden Halbfiguren endlich ist ein Stück der Sonnenscheibe mit Strahlen sichtbar. Ueber der Darstellung zieht sich in einem abgesonderten Streifen ein Epheukranz hin, unter dem sich der Name des Künstlers befindet, [fremdsprachliches Material - fehlt]- [fremdsprachliches Material - fehlt]. Die Rückseite zeigt Dionysos und einige Figuren seiner Begleitung: Neap. ant. Bildw. 308, N. 404; Mil- lingen Anc. uned. mon. 27; Mus. borb. XIV, t. 28.
3) Kelchförmiges Gefäss, zu Anfange dieses Jahrhun- derts im Besitze des Bischofs von Nola, also wohl in der Nähe dieser Stadt gefunden: Komödienscene, etwa eine Pa- rodie des Mythos von Prokrustes: [fremdsprachliches Material - fehlt], wie ein Bauer mit einem Pedum, liegt auf einem Bette; an seinem Fusse zieht [fremdsprachliches Material - fehlt], während [fremdsprachliches Material - fehlt] ihn am Arme festhält und hinter diesem [fremdsprachliches Material - fehlt] wie ängstlich zuredend beide Hände vorstreckt. Zur Andeutung des Theaters dienen ausser dem Costüm der Figuren zwei Masken, ein Kranz über denselben und eine Thür zur Seite, so wie unter der Darstellung das Proscenium durch Pilaster bezeichnet ist. Die Künstlerinschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] findet sich wie- derum unter einem Epheukranze über dem Bilde: Millingen Vases grecs, t. 46; Wieseler Bühnenwesen IX, 15.
Endlich hat man im C. I. gr. n. 8483 dem Assteas einen nolanischen nach Paris verkauften zweihenkligen Becher bei- legen wollen, der auf jeder Seite mit einem Viergespanne nebst Lenker geschmückt ist: Gargiulo Racc. di mon. t. 100; In- ghirami Vasi III, 294. Aber wenn schon aus den flüchtigen Schriftzügen sich der Name nur mit Gewalt herauslesen lässt, so wird die Beziehung auf diesen Künstler noch da- durch erschwert, dass die Figuren schwarz auf rothem Grunde sind.
Brygos.
Dass der [fremdsprachliches Material - fehlt] geschriebene Name nicht Brylos, son- dern Brygos zu lesen sei, ist nach einer von Lebas gemach-
theilen. Ueber dem Drachen und auf die Höhle gelehnt er- scheint sitzend Thebe, [fremdsprachliches Material – fehlt], durch eine hohe Krone cha- rakterisirt, und halb verschleiert; ihr gegenüber die Quell- nymphe, KPHNAIH, mit breiter Stirnbinde, aber nur in hal- ber Gestalt, ebenso wie der hinter ihr sichtbare Flussgott Is- menos [fremdsprachliches Material – fehlt] (so) mit weissem Haar und Scepter. Zwi- schen diesen beiden Halbfiguren endlich ist ein Stück der Sonnenscheibe mit Strahlen sichtbar. Ueber der Darstellung zieht sich in einem abgesonderten Streifen ein Epheukranz hin, unter dem sich der Name des Künstlers befindet, [fremdsprachliches Material – fehlt]- [fremdsprachliches Material – fehlt]. Die Rückseite zeigt Dionysos und einige Figuren seiner Begleitung: Neap. ant. Bildw. 308, N. 404; Mil- lingen Anc. uned. mon. 27; Mus. borb. XIV, t. 28.
3) Kelchförmiges Gefäss, zu Anfange dieses Jahrhun- derts im Besitze des Bischofs von Nola, also wohl in der Nähe dieser Stadt gefunden: Komödienscene, etwa eine Pa- rodie des Mythos von Prokrustes: [fremdsprachliches Material – fehlt], wie ein Bauer mit einem Pedum, liegt auf einem Bette; an seinem Fusse zieht [fremdsprachliches Material – fehlt], während [fremdsprachliches Material – fehlt] ihn am Arme festhält und hinter diesem [fremdsprachliches Material – fehlt] wie ängstlich zuredend beide Hände vorstreckt. Zur Andeutung des Theaters dienen ausser dem Costüm der Figuren zwei Masken, ein Kranz über denselben und eine Thür zur Seite, so wie unter der Darstellung das Proscenium durch Pilaster bezeichnet ist. Die Künstlerinschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] findet sich wie- derum unter einem Epheukranze über dem Bilde: Millingen Vases grecs, t. 46; Wieseler Bühnenwesen IX, 15.
Endlich hat man im C. I. gr. n. 8483 dem Assteas einen nolanischen nach Paris verkauften zweihenkligen Becher bei- legen wollen, der auf jeder Seite mit einem Viergespanne nebst Lenker geschmückt ist: Gargiulo Racc. di mon. t. 100; In- ghirami Vasi III, 294. Aber wenn schon aus den flüchtigen Schriftzügen sich der Name nur mit Gewalt herauslesen lässt, so wird die Beziehung auf diesen Künstler noch da- durch erschwert, dass die Figuren schwarz auf rothem Grunde sind.
Brygos.
Dass der [fremdsprachliches Material – fehlt] geschriebene Name nicht Brylos, son- dern Brygos zu lesen sei, ist nach einer von Lebas gemach-
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[662/0679]
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nymphe, KPHNAIH, mit breiter Stirnbinde, aber nur in hal-
ber Gestalt, ebenso wie der hinter ihr sichtbare Flussgott Is-
menos _ (so) mit weissem Haar und Scepter. Zwi-
schen diesen beiden Halbfiguren endlich ist ein Stück der
Sonnenscheibe mit Strahlen sichtbar. Ueber der Darstellung
zieht sich in einem abgesonderten Streifen ein Epheukranz
hin, unter dem sich der Name des Künstlers befindet, _ -
_ . Die Rückseite zeigt Dionysos und einige
Figuren seiner Begleitung: Neap. ant. Bildw. 308, N. 404; Mil-
lingen Anc. uned. mon. 27; Mus. borb. XIV, t. 28.
3) Kelchförmiges Gefäss, zu Anfange dieses Jahrhun-
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Nähe dieser Stadt gefunden: Komödienscene, etwa eine Pa-
rodie des Mythos von Prokrustes: _ , wie ein Bauer
mit einem Pedum, liegt auf einem Bette; an seinem Fusse
zieht _ , während _ ihn am Arme festhält
und hinter diesem _ wie ängstlich zuredend beide
Hände vorstreckt. Zur Andeutung des Theaters dienen
ausser dem Costüm der Figuren zwei Masken, ein Kranz
über denselben und eine Thür zur Seite, so wie unter der
Darstellung das Proscenium durch Pilaster bezeichnet ist.
Die Künstlerinschrift _ findet sich wie-
derum unter einem Epheukranze über dem Bilde: Millingen
Vases grecs, t. 46; Wieseler Bühnenwesen IX, 15.
Endlich hat man im C. I. gr. n. 8483 dem Assteas einen
nolanischen nach Paris verkauften zweihenkligen Becher bei-
legen wollen, der auf jeder Seite mit einem Viergespanne nebst
Lenker geschmückt ist: Gargiulo Racc. di mon. t. 100; In-
ghirami Vasi III, 294. Aber wenn schon aus den flüchtigen
Schriftzügen sich der Name nur mit Gewalt herauslesen
lässt, so wird die Beziehung auf diesen Künstler noch da-
durch erschwert, dass die Figuren schwarz auf rothem
Grunde sind.
Brygos.
Dass der _ geschriebene Name nicht Brylos, son-
dern Brygos zu lesen sei, ist nach einer von Lebas gemach-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/679>, abgerufen am 24.11.2024.
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