Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

raum zusammengedrängt, dass wir dadurch nur wieder neuen,
schwer zu lösenden Schwierigkeiten entgegengehen. Endlich
findet dabei die Erscheinung, von welcher wir ausgegangen
sind, das Imperfectum, in keiner Weise eine Erklärung.

Die Consequenzen dieser ganzen Erörterung scheinen
mir einfach und klar, sind aber so umfassender und durch-
greifender Natur, dass ich es vorziehe, sie jetzt noch nicht
auszusprechen. Sie bedürfen der Unterstützung durch That-
sachen, von denen einzelne bereits vorliegen, andere noch
eine Begründung durch weitere Beobachtungen und Untersu-
chungen nöthig haben, welche auszuführen die Grenzen mei-
ner jetzigen Aufgabe weit überschreiten würde. Unterdes-
sen mag das Aufstellen des Problems die Kundigen zu selb-
ständigem Nachdenken anregen. Vielleicht geschieht es dann,
dass, was im Augenblick als ein gewaltsames, nur zum Wi-
derspruch reizendes Auskunftsmittel erscheinen würde, später
als eine einfache und naturgemässe Lösung ohne Bedenken
und allgemein anerkannt werden wird.

Alphabetisches Verzeichniss.

Aeneades.

Schale aus Vulci stammend, einst bei Durand (n. 1002), jetzt
im berliner Museum (N. 1663), nur mit schwarz gemalten
Palmetten an den Henkeln verziert; zwischen ihnen befindet
sich auf der einen Seite die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt];
auf der andern XLEOIE SOISNON, worin de Witte (p. 389)
die Elemente einer Künstlerinschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] er-
kennen möchte.

Aesimos oder Alsimos s. Lasimos.

Alides s. Euergides.

Amasis.

Die Vasen mit seinem Namen, abgesehen von einer, so-
fern sie ihm überhaupt beizulegen ist, sind mit schwarzen
Figuren geziert und zeigen in ihrer ganzen Durchführung
den sorgfältigsten und saubersten Archaismus fast bis zum
Uebermaass. -- 1) Vulcentische Amphora, früher bei Durand
(n. 33), jetzt im Besitz des Herzogs von Luynes: Athene,
[fremdsprachliches Material - fehlt], gerüstet mit Aegis, Helm und Speer, steht mit

raum zusammengedrängt, dass wir dadurch nur wieder neuen,
schwer zu lösenden Schwierigkeiten entgegengehen. Endlich
findet dabei die Erscheinung, von welcher wir ausgegangen
sind, das Imperfectum, in keiner Weise eine Erklärung.

Die Consequenzen dieser ganzen Erörterung scheinen
mir einfach und klar, sind aber so umfassender und durch-
greifender Natur, dass ich es vorziehe, sie jetzt noch nicht
auszusprechen. Sie bedürfen der Unterstützung durch That-
sachen, von denen einzelne bereits vorliegen, andere noch
eine Begründung durch weitere Beobachtungen und Untersu-
chungen nöthig haben, welche auszuführen die Grenzen mei-
ner jetzigen Aufgabe weit überschreiten würde. Unterdes-
sen mag das Aufstellen des Problems die Kundigen zu selb-
ständigem Nachdenken anregen. Vielleicht geschieht es dann,
dass, was im Augenblick als ein gewaltsames, nur zum Wi-
derspruch reizendes Auskunftsmittel erscheinen würde, später
als eine einfache und naturgemässe Lösung ohne Bedenken
und allgemein anerkannt werden wird.

Alphabetisches Verzeichniss.

Aeneades.

Schale aus Vulci stammend, einst bei Durand (n. 1002), jetzt
im berliner Museum (N. 1663), nur mit schwarz gemalten
Palmetten an den Henkeln verziert; zwischen ihnen befindet
sich auf der einen Seite die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt];
auf der andern XLEOIE SOISNON, worin de Witte (p. 389)
die Elemente einer Künstlerinschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] er-
kennen möchte.

Aesimos oder Alsimos s. Lasimos.

Alides s. Euergides.

Amasis.

Die Vasen mit seinem Namen, abgesehen von einer, so-
fern sie ihm überhaupt beizulegen ist, sind mit schwarzen
Figuren geziert und zeigen in ihrer ganzen Durchführung
den sorgfältigsten und saubersten Archaismus fast bis zum
Uebermaass. — 1) Vulcentische Amphora, früher bei Durand
(n. 33), jetzt im Besitz des Herzogs von Luynes: Athene,
[fremdsprachliches Material – fehlt], gerüstet mit Aegis, Helm und Speer, steht mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0671" n="654"/>
raum zusammengedrängt, dass wir dadurch nur wieder neuen,<lb/>
schwer zu lösenden Schwierigkeiten entgegengehen. Endlich<lb/>
findet dabei die Erscheinung, von welcher wir ausgegangen<lb/>
sind, das Imperfectum, in keiner Weise eine Erklärung.</p><lb/>
          <p>Die Consequenzen dieser ganzen Erörterung scheinen<lb/>
mir einfach und klar, sind aber so umfassender und durch-<lb/>
greifender Natur, dass ich es vorziehe, sie jetzt noch nicht<lb/>
auszusprechen. Sie bedürfen der Unterstützung durch That-<lb/>
sachen, von denen einzelne bereits vorliegen, andere noch<lb/>
eine Begründung durch weitere Beobachtungen und Untersu-<lb/>
chungen nöthig haben, welche auszuführen die Grenzen mei-<lb/>
ner jetzigen Aufgabe weit überschreiten würde. Unterdes-<lb/>
sen mag das Aufstellen des Problems die Kundigen zu selb-<lb/>
ständigem Nachdenken anregen. Vielleicht geschieht es dann,<lb/>
dass, was im Augenblick als ein gewaltsames, nur zum Wi-<lb/>
derspruch reizendes Auskunftsmittel erscheinen würde, später<lb/>
als eine einfache und naturgemässe Lösung ohne Bedenken<lb/>
und allgemein anerkannt werden wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Alphabetisches Verzeichniss</hi>.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aeneades</hi>.</p><lb/>
          <p>Schale aus Vulci stammend, einst bei Durand (n. 1002), jetzt<lb/>
im berliner Museum (N. 1663), nur mit schwarz gemalten<lb/>
Palmetten an den Henkeln verziert; zwischen ihnen befindet<lb/>
sich auf der einen Seite die Inschrift <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>;<lb/>
auf der andern <hi rendition="#i">XLEOIE SOISNON</hi>, worin de Witte (p. 389)<lb/>
die Elemente einer Künstlerinschrift <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> er-<lb/>
kennen möchte.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aesimos</hi> oder <hi rendition="#g">Alsimos</hi> s. Lasimos.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Alides</hi> s. Euergides.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Amasis</hi>.</p><lb/>
          <p>Die Vasen mit seinem Namen, abgesehen von einer, so-<lb/>
fern sie ihm überhaupt beizulegen ist, sind mit schwarzen<lb/>
Figuren geziert und zeigen in ihrer ganzen Durchführung<lb/>
den sorgfältigsten und saubersten Archaismus fast bis zum<lb/>
Uebermaass. &#x2014; 1) Vulcentische Amphora, früher bei Durand<lb/>
(n. 33), jetzt im Besitz des Herzogs von Luynes: Athene,<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>, gerüstet mit Aegis, Helm und Speer, steht mit<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[654/0671] raum zusammengedrängt, dass wir dadurch nur wieder neuen, schwer zu lösenden Schwierigkeiten entgegengehen. Endlich findet dabei die Erscheinung, von welcher wir ausgegangen sind, das Imperfectum, in keiner Weise eine Erklärung. Die Consequenzen dieser ganzen Erörterung scheinen mir einfach und klar, sind aber so umfassender und durch- greifender Natur, dass ich es vorziehe, sie jetzt noch nicht auszusprechen. Sie bedürfen der Unterstützung durch That- sachen, von denen einzelne bereits vorliegen, andere noch eine Begründung durch weitere Beobachtungen und Untersu- chungen nöthig haben, welche auszuführen die Grenzen mei- ner jetzigen Aufgabe weit überschreiten würde. Unterdes- sen mag das Aufstellen des Problems die Kundigen zu selb- ständigem Nachdenken anregen. Vielleicht geschieht es dann, dass, was im Augenblick als ein gewaltsames, nur zum Wi- derspruch reizendes Auskunftsmittel erscheinen würde, später als eine einfache und naturgemässe Lösung ohne Bedenken und allgemein anerkannt werden wird. Alphabetisches Verzeichniss. Aeneades. Schale aus Vulci stammend, einst bei Durand (n. 1002), jetzt im berliner Museum (N. 1663), nur mit schwarz gemalten Palmetten an den Henkeln verziert; zwischen ihnen befindet sich auf der einen Seite die Inschrift _ ; auf der andern XLEOIE SOISNON, worin de Witte (p. 389) die Elemente einer Künstlerinschrift _ er- kennen möchte. Aesimos oder Alsimos s. Lasimos. Alides s. Euergides. Amasis. Die Vasen mit seinem Namen, abgesehen von einer, so- fern sie ihm überhaupt beizulegen ist, sind mit schwarzen Figuren geziert und zeigen in ihrer ganzen Durchführung den sorgfältigsten und saubersten Archaismus fast bis zum Uebermaass. — 1) Vulcentische Amphora, früher bei Durand (n. 33), jetzt im Besitz des Herzogs von Luynes: Athene, _ , gerüstet mit Aegis, Helm und Speer, steht mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/671
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/671>, abgerufen am 24.11.2024.