Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

Frage führt uns sofort wieder auf das Gesammtgebiet der
Vasenkunde; die Fragen der Paläographie, der historischen
Entwickelung des Styls, die Frage nach der Herkunft und
Verbreitung der Vasen lassen sich nur im grössern Zusam-
menhange behandeln. Ueberall bieten die Künstlerinschriften
nur einzelne Thatsachen und Beiträge zur Lösung, deren
Werth sich erst dann genauer bestimmen lassen wird, wenn
auch von anderen Seiten festere Resultate gewonnen sind,
als es bis jetzt meiner Meinung nach der Fall ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit, der eine Behand-
lung des gesammten Gebietes der Vasenkunde fern liegen
muss, wird dadurch in ziemlich enge Grenzen eingeschränkt:
sie kann nur vorbereitender Art sein und ihr bei Weitem wich-
tigster Theil besteht in der Sammlung des Materials, in dem
Verzeichniss der Künstler und der Beschreibung ihrer Werke.
Eine systematische Behandlung dieses Stoffes aber wird hier
kaum in weiterem Umfange möglich sein, als sie bereits von
O. Jahn in der Einleitung zu dem münchener Vasencataloge
(S. CV ff.) versucht worden ist. Es handelt sich dabei zu-
nächst darum, gewisse Erscheinungen zu classificiren und auf
die übereinstimmenden Züge, so wie auf die Unterschiede
innerhalb derselben hinzuweisen, indem sich auf diesem Wege
eine Reihe von Thatsachen feststellen lässt, die theils an sich
schon ein Licht auf die Geschichte der Vasenmalerei werfen,
theils für eine spätere Ausführung derselben von Bedeutung
werden können.




Ich beginne, wie Jahn, mit einer tabellarischen Ueber-
sicht, welche unsere Aufmerksamkeit auf drei Hauptgesichts-
punkte lenkt. Zuerst scheiden sich die Namen in zwei Klas-
sen, je nachdem sie mit [fremdsprachliches Material - fehlt] oder [fremdsprachliches Material - fehlt]
verbunden sind. Eine zweite wichtige Unterscheidung ist die
nach der Stylart der Malereien im Allgemeinen, also ob die
Figuren schwarz auf gelbem oder rothem Grunde (s.) oder
roth auf schwarzem Grunde (r.) gezeichnet sind. Drittens
endlich ist von Wichtigkeit die Angabe der Orte, an denen
die Werke der einzelnen Künstler gefunden sind.


Frage führt uns sofort wieder auf das Gesammtgebiet der
Vasenkunde; die Fragen der Paläographie, der historischen
Entwickelung des Styls, die Frage nach der Herkunft und
Verbreitung der Vasen lassen sich nur im grössern Zusam-
menhange behandeln. Ueberall bieten die Künstlerinschriften
nur einzelne Thatsachen und Beiträge zur Lösung, deren
Werth sich erst dann genauer bestimmen lassen wird, wenn
auch von anderen Seiten festere Resultate gewonnen sind,
als es bis jetzt meiner Meinung nach der Fall ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit, der eine Behand-
lung des gesammten Gebietes der Vasenkunde fern liegen
muss, wird dadurch in ziemlich enge Grenzen eingeschränkt:
sie kann nur vorbereitender Art sein und ihr bei Weitem wich-
tigster Theil besteht in der Sammlung des Materials, in dem
Verzeichniss der Künstler und der Beschreibung ihrer Werke.
Eine systematische Behandlung dieses Stoffes aber wird hier
kaum in weiterem Umfange möglich sein, als sie bereits von
O. Jahn in der Einleitung zu dem münchener Vasencataloge
(S. CV ff.) versucht worden ist. Es handelt sich dabei zu-
nächst darum, gewisse Erscheinungen zu classificiren und auf
die übereinstimmenden Züge, so wie auf die Unterschiede
innerhalb derselben hinzuweisen, indem sich auf diesem Wege
eine Reihe von Thatsachen feststellen lässt, die theils an sich
schon ein Licht auf die Geschichte der Vasenmalerei werfen,
theils für eine spätere Ausführung derselben von Bedeutung
werden können.




Ich beginne, wie Jahn, mit einer tabellarischen Ueber-
sicht, welche unsere Aufmerksamkeit auf drei Hauptgesichts-
punkte lenkt. Zuerst scheiden sich die Namen in zwei Klas-
sen, je nachdem sie mit [fremdsprachliches Material – fehlt] oder [fremdsprachliches Material – fehlt]
verbunden sind. Eine zweite wichtige Unterscheidung ist die
nach der Stylart der Malereien im Allgemeinen, also ob die
Figuren schwarz auf gelbem oder rothem Grunde (s.) oder
roth auf schwarzem Grunde (r.) gezeichnet sind. Drittens
endlich ist von Wichtigkeit die Angabe der Orte, an denen
die Werke der einzelnen Künstler gefunden sind.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0660" n="643"/>
Frage führt uns sofort wieder auf das Gesammtgebiet der<lb/>
Vasenkunde; die Fragen der Paläographie, der historischen<lb/>
Entwickelung des Styls, die Frage nach der Herkunft und<lb/>
Verbreitung der Vasen lassen sich nur im grössern Zusam-<lb/>
menhange behandeln. Ueberall bieten die Künstlerinschriften<lb/>
nur einzelne Thatsachen und Beiträge zur Lösung, deren<lb/>
Werth sich erst dann genauer bestimmen lassen wird, wenn<lb/>
auch von anderen Seiten festere Resultate gewonnen sind,<lb/>
als es bis jetzt meiner Meinung nach der Fall ist.</p><lb/>
          <p>Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit, der eine Behand-<lb/>
lung des gesammten Gebietes der Vasenkunde fern liegen<lb/>
muss, wird dadurch in ziemlich enge Grenzen eingeschränkt:<lb/>
sie kann nur vorbereitender Art sein und ihr bei Weitem wich-<lb/>
tigster Theil besteht in der Sammlung des Materials, in dem<lb/>
Verzeichniss der Künstler und der Beschreibung ihrer Werke.<lb/>
Eine systematische Behandlung dieses Stoffes aber wird hier<lb/>
kaum in weiterem Umfange möglich sein, als sie bereits von<lb/>
O. Jahn in der Einleitung zu dem münchener Vasencataloge<lb/>
(S. CV ff.) versucht worden ist. Es handelt sich dabei zu-<lb/>
nächst darum, gewisse Erscheinungen zu classificiren und auf<lb/>
die übereinstimmenden Züge, so wie auf die Unterschiede<lb/>
innerhalb derselben hinzuweisen, indem sich auf diesem Wege<lb/>
eine Reihe von Thatsachen feststellen lässt, die theils an sich<lb/>
schon ein Licht auf die Geschichte der Vasenmalerei werfen,<lb/>
theils für eine spätere Ausführung derselben von Bedeutung<lb/>
werden können.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Ich beginne, wie Jahn, mit einer tabellarischen Ueber-<lb/>
sicht, welche unsere Aufmerksamkeit auf drei Hauptgesichts-<lb/>
punkte lenkt. Zuerst scheiden sich die Namen in zwei Klas-<lb/>
sen, je nachdem sie mit <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> oder <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign><lb/>
verbunden sind. Eine zweite wichtige Unterscheidung ist die<lb/>
nach der Stylart der Malereien im Allgemeinen, also ob die<lb/>
Figuren schwarz auf gelbem oder rothem Grunde (s.) oder<lb/>
roth auf schwarzem Grunde (r.) gezeichnet sind. Drittens<lb/>
endlich ist von Wichtigkeit die Angabe der Orte, an denen<lb/>
die Werke der einzelnen Künstler gefunden sind.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[643/0660] Frage führt uns sofort wieder auf das Gesammtgebiet der Vasenkunde; die Fragen der Paläographie, der historischen Entwickelung des Styls, die Frage nach der Herkunft und Verbreitung der Vasen lassen sich nur im grössern Zusam- menhange behandeln. Ueberall bieten die Künstlerinschriften nur einzelne Thatsachen und Beiträge zur Lösung, deren Werth sich erst dann genauer bestimmen lassen wird, wenn auch von anderen Seiten festere Resultate gewonnen sind, als es bis jetzt meiner Meinung nach der Fall ist. Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit, der eine Behand- lung des gesammten Gebietes der Vasenkunde fern liegen muss, wird dadurch in ziemlich enge Grenzen eingeschränkt: sie kann nur vorbereitender Art sein und ihr bei Weitem wich- tigster Theil besteht in der Sammlung des Materials, in dem Verzeichniss der Künstler und der Beschreibung ihrer Werke. Eine systematische Behandlung dieses Stoffes aber wird hier kaum in weiterem Umfange möglich sein, als sie bereits von O. Jahn in der Einleitung zu dem münchener Vasencataloge (S. CV ff.) versucht worden ist. Es handelt sich dabei zu- nächst darum, gewisse Erscheinungen zu classificiren und auf die übereinstimmenden Züge, so wie auf die Unterschiede innerhalb derselben hinzuweisen, indem sich auf diesem Wege eine Reihe von Thatsachen feststellen lässt, die theils an sich schon ein Licht auf die Geschichte der Vasenmalerei werfen, theils für eine spätere Ausführung derselben von Bedeutung werden können. Ich beginne, wie Jahn, mit einer tabellarischen Ueber- sicht, welche unsere Aufmerksamkeit auf drei Hauptgesichts- punkte lenkt. Zuerst scheiden sich die Namen in zwei Klas- sen, je nachdem sie mit _ oder _ verbunden sind. Eine zweite wichtige Unterscheidung ist die nach der Stylart der Malereien im Allgemeinen, also ob die Figuren schwarz auf gelbem oder rothem Grunde (s.) oder roth auf schwarzem Grunde (r.) gezeichnet sind. Drittens endlich ist von Wichtigkeit die Angabe der Orte, an denen die Werke der einzelnen Künstler gefunden sind.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/660
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/660>, abgerufen am 28.11.2024.