die Inschrift das Ganze für eine Arbeit des sechszehnten Jahrhunderts zu halten geneigt bin. Gerade damals hat der Mythus des Amor und der Psyche die bedeutendsten Künst- ler, wie Raphael und Giulio Romano, vielfältig beschäftigt; und wenn der Annahme nichts entgegensteht, dass von einem solchen unter Benutzung antiker Motive die Composition des Camee entworfen sei, so dürfte dadurch ihr sonstiges künst- lerisches Verdienst nach Gebühr gewürdigt erscheinen.
Eine Wiederholung in vertieftem Schnitt, in der Samm- lung zu Neapel (mit der Inschrift ... [fremdsprachliches Material - fehlt]?) ist nach Vis- conti eine Copie des Arundell'schen Steines: Op. var. II, p. 192; Clarac p. 220.
Nach obiger Darlegung wird der Name des Tryphon auch auf den folgenden Steinen für modern zu halten sein: Amor auf dem Löwen, im Felde [fremdsprachliches Material - fehlt] in der an untergescho- benen Arbeiten so reichen niederländischen Sammlung: de Jonge Notice p. 148, n. 16; Raspe 6686. Ebendaselbst: Dio- medes und Aeneas im Kampfe von Apollo getrennt. Der un- ten stehende Name [fremdsprachliches Material - fehlt] schien schon de Jonge p. 151, n. 12 ein moderner Zusatz. -- Eine grosse Triumphalproces- sion mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] erwähnt Raspe 15544 unter meistentheils modernen Steinen.
Ythilos.
[fremdsprachliches Material - fehlt], stehender Mars oder Krieger mit dem Speer in der Rechten: [Amaduzzi Saggi di Corton. IX, p. 153]. Anstatt die falsche Form des Namens, wie im C. I. 7197 geschieht, in [fremdsprachliches Material - fehlt] verbessern zu wollen, müssen wir es vorziehen, mit Bracci (II, p. 285) den angeblichen Steinschneider Ythilos in die Classe der gefälschten und verdächtigen Künstlerna- men zu verweisen.
Zeno.
[fremdsprachliches Material - fehlt], Kopf des Serapis mit dem Modius, auf einem Ni- colo der Beugnot'schen Sammlung: de Witte Cat. Beugn. p. 135, n. 405; C. I. 7191. Dass der angebliche Künstlername um die Darstellung herumläuft (autour on lit), zeigt, dass wir vielmehr an den Besitzer zu denken haben.
die Inschrift das Ganze für eine Arbeit des sechszehnten Jahrhunderts zu halten geneigt bin. Gerade damals hat der Mythus des Amor und der Psyche die bedeutendsten Künst- ler, wie Raphael und Giulio Romano, vielfältig beschäftigt; und wenn der Annahme nichts entgegensteht, dass von einem solchen unter Benutzung antiker Motive die Composition des Camee entworfen sei, so dürfte dadurch ihr sonstiges künst- lerisches Verdienst nach Gebühr gewürdigt erscheinen.
Eine Wiederholung in vertieftem Schnitt, in der Samm- lung zu Neapel (mit der Inschrift … [fremdsprachliches Material – fehlt]?) ist nach Vis- conti eine Copie des Arundell’schen Steines: Op. var. II, p. 192; Clarac p. 220.
Nach obiger Darlegung wird der Name des Tryphon auch auf den folgenden Steinen für modern zu halten sein: Amor auf dem Löwen, im Felde [fremdsprachliches Material – fehlt] in der an untergescho- benen Arbeiten so reichen niederländischen Sammlung: de Jonge Notice p. 148, n. 16; Raspe 6686. Ebendaselbst: Dio- medes und Aeneas im Kampfe von Apollo getrennt. Der un- ten stehende Name [fremdsprachliches Material – fehlt] schien schon de Jonge p. 151, n. 12 ein moderner Zusatz. — Eine grosse Triumphalproces- sion mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] erwähnt Raspe 15544 unter meistentheils modernen Steinen.
Ythilos.
[fremdsprachliches Material – fehlt], stehender Mars oder Krieger mit dem Speer in der Rechten: [Amaduzzi Saggi di Corton. IX, p. 153]. Anstatt die falsche Form des Namens, wie im C. I. 7197 geschieht, in [fremdsprachliches Material – fehlt] verbessern zu wollen, müssen wir es vorziehen, mit Bracci (II, p. 285) den angeblichen Steinschneider Ythilos in die Classe der gefälschten und verdächtigen Künstlerna- men zu verweisen.
Zeno.
[fremdsprachliches Material – fehlt], Kopf des Serapis mit dem Modius, auf einem Ni- colo der Beugnot’schen Sammlung: de Witte Cat. Beugn. p. 135, n. 405; C. I. 7191. Dass der angebliche Künstlername um die Darstellung herumläuft (autour on lit), zeigt, dass wir vielmehr an den Besitzer zu denken haben.
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Mythus des Amor und der Psyche die bedeutendsten Künst-
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und wenn der Annahme nichts entgegensteht, dass von einem
solchen unter Benutzung antiker Motive die Composition des
Camee entworfen sei, so dürfte dadurch ihr sonstiges künst-
lerisches Verdienst nach Gebühr gewürdigt erscheinen.
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lung zu Neapel (mit der Inschrift … _ ?) ist nach Vis-
conti eine Copie des Arundell’schen Steines: Op. var. II,
p. 192; Clarac p. 220.
Nach obiger Darlegung wird der Name des Tryphon auch
auf den folgenden Steinen für modern zu halten sein: Amor
auf dem Löwen, im Felde _ in der an untergescho-
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Jonge Notice p. 148, n. 16; Raspe 6686. Ebendaselbst: Dio-
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Ythilos.
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mit Bracci (II, p. 285) den angeblichen Steinschneider Ythilos
in die Classe der gefälschten und verdächtigen Künstlerna-
men zu verweisen.
Zeno.
_ , Kopf des Serapis mit dem Modius, auf einem Ni-
colo der Beugnot’schen Sammlung: de Witte Cat. Beugn. p. 135,
n. 405; C. I. 7191. Dass der angebliche Künstlername um
die Darstellung herumläuft (autour on lit), zeigt, dass wir
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 637. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/654>, abgerufen am 24.11.2024.
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