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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Bezeichnung als genügend betrachtet werden mochte, und
dass also die öftere Wiederkehr des Namens Aulus als des
Besitzers einfach durch den häufigen Gebrauch desselben als
Vorname erklärt wird.

Axeochos.

"Ex Musei Strozziani ectypis Romae" publicirte Stosch (t. 20)
die Darstellung eines im streng gemessenen Tanzschritt da-
herschreitenden leierspielenden Satyrs, der ganz in der Weise
des Herakles das Haupt mit dem Kopfe des Löwenfelles be-
deckt hat, welches um den Hals geknüpft leicht über den
Rücken herabhängt. Vor ihm steht auf niedriger Basis ein
nacktes Knäbchen (Bacchus?) mit dem Thyrsus in der einen
Hand, während er die andere mit lebendiger Geberde nach
oben dem Satyr entgegenstreckt; im Felde zwischen beiden
ist ein Halbmond sichtbar; im untern Abschnitt steht [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt]: Bracci I, t. 43; Winck. Descr. II, 1513; C. I. 7154.
Die Angabe R. Rochette's (Lettre p. 126), dass "der Stein"
sich jetzt in der Blacas'schen Sammlung befinde, beruht
wahrscheinlich auf einem Irrthum, veranlasst dadurch, dass
der Rest der Strozzi'schen Steine in dieselbe gelangte, wäh-
rend der Stein, oder wie es scheint, die Paste mit des Axeo-
chos Namen zu den schon im vorigen Jahrhundert gestohle-
nen Stücken gehört. -- "Ob die Arbeit alt oder neu
sei," sagt Köhler (S. 181), "kann nur die Ansicht des Ab-
druckes entscheiden." Dagegen soll die Inschrift "ohne al-
len Zweifel neuen Ursprungs" sein. Gründe für diese Be-
hauptung werden nicht angegeben; einer derselben ist wahr-
scheinlich der von Stephani (angebl. Steinschn. S. 190)
beigebrachte, der in der Abkürzung [fremdsprachliches Material - fehlt] liegen soll, welche
allerdings hier durch nichts motivirt erscheint. Weiter be-
rechtigt der Punkt hinter dem Namen zu einigem Zweifel;
und noch gewichtiger erscheint, dass die Form [fremdsprachliches Material - fehlt]
statt [fremdsprachliches Material - fehlt] nach der Bemerkung Letronne's (Ann. dell' Inst.
XVII, p. 271) schwerlich der Hand eines antiken Künstlers
entstammen kann; und wenn dieselbe auch, wie der Heraus-
geber des C. I. will, aus schlechter Aussprache in die Schrift
übergegangen sein könnte, so ist sie doch immerhin verdäch-
tig. Ein auf diese Weise mistrauisch gemachtes Auge aber
wird nun auch in der bildlichen Darstellung leicht einiges
Auffällige auffinden: so hat namentlich die Stellung und Hal-

Bezeichnung als genügend betrachtet werden mochte, und
dass also die öftere Wiederkehr des Namens Aulus als des
Besitzers einfach durch den häufigen Gebrauch desselben als
Vorname erklärt wird.

Axeochos.

„Ex Musei Strozziani ectypis Romae‟ publicirte Stosch (t. 20)
die Darstellung eines im streng gemessenen Tanzschritt da-
herschreitenden leierspielenden Satyrs, der ganz in der Weise
des Herakles das Haupt mit dem Kopfe des Löwenfelles be-
deckt hat, welches um den Hals geknüpft leicht über den
Rücken herabhängt. Vor ihm steht auf niedriger Basis ein
nacktes Knäbchen (Bacchus?) mit dem Thyrsus in der einen
Hand, während er die andere mit lebendiger Geberde nach
oben dem Satyr entgegenstreckt; im Felde zwischen beiden
ist ein Halbmond sichtbar; im untern Abschnitt steht [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt]: Bracci I, t. 43; Winck. Descr. II, 1513; C. I. 7154.
Die Angabe R. Rochette’s (Lettre p. 126), dass „der Stein‟
sich jetzt in der Blacas’schen Sammlung befinde, beruht
wahrscheinlich auf einem Irrthum, veranlasst dadurch, dass
der Rest der Strozzi’schen Steine in dieselbe gelangte, wäh-
rend der Stein, oder wie es scheint, die Paste mit des Axeo-
chos Namen zu den schon im vorigen Jahrhundert gestohle-
nen Stücken gehört. — „Ob die Arbeit alt oder neu
sei,‟ sagt Köhler (S. 181), „kann nur die Ansicht des Ab-
druckes entscheiden.‟ Dagegen soll die Inschrift „ohne al-
len Zweifel neuen Ursprungs‟ sein. Gründe für diese Be-
hauptung werden nicht angegeben; einer derselben ist wahr-
scheinlich der von Stephani (angebl. Steinschn. S. 190)
beigebrachte, der in der Abkürzung [fremdsprachliches Material – fehlt] liegen soll, welche
allerdings hier durch nichts motivirt erscheint. Weiter be-
rechtigt der Punkt hinter dem Namen zu einigem Zweifel;
und noch gewichtiger erscheint, dass die Form [fremdsprachliches Material – fehlt]
statt [fremdsprachliches Material – fehlt] nach der Bemerkung Letronne’s (Ann. dell’ Inst.
XVII, p. 271) schwerlich der Hand eines antiken Künstlers
entstammen kann; und wenn dieselbe auch, wie der Heraus-
geber des C. I. will, aus schlechter Aussprache in die Schrift
übergegangen sein könnte, so ist sie doch immerhin verdäch-
tig. Ein auf diese Weise mistrauisch gemachtes Auge aber
wird nun auch in der bildlichen Darstellung leicht einiges
Auffällige auffinden: so hat namentlich die Stellung und Hal-

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[556/0573] Bezeichnung als genügend betrachtet werden mochte, und dass also die öftere Wiederkehr des Namens Aulus als des Besitzers einfach durch den häufigen Gebrauch desselben als Vorname erklärt wird. Axeochos. „Ex Musei Strozziani ectypis Romae‟ publicirte Stosch (t. 20) die Darstellung eines im streng gemessenen Tanzschritt da- herschreitenden leierspielenden Satyrs, der ganz in der Weise des Herakles das Haupt mit dem Kopfe des Löwenfelles be- deckt hat, welches um den Hals geknüpft leicht über den Rücken herabhängt. Vor ihm steht auf niedriger Basis ein nacktes Knäbchen (Bacchus?) mit dem Thyrsus in der einen Hand, während er die andere mit lebendiger Geberde nach oben dem Satyr entgegenstreckt; im Felde zwischen beiden ist ein Halbmond sichtbar; im untern Abschnitt steht _ - _ : Bracci I, t. 43; Winck. Descr. II, 1513; C. I. 7154. Die Angabe R. Rochette’s (Lettre p. 126), dass „der Stein‟ sich jetzt in der Blacas’schen Sammlung befinde, beruht wahrscheinlich auf einem Irrthum, veranlasst dadurch, dass der Rest der Strozzi’schen Steine in dieselbe gelangte, wäh- rend der Stein, oder wie es scheint, die Paste mit des Axeo- chos Namen zu den schon im vorigen Jahrhundert gestohle- nen Stücken gehört. — „Ob die Arbeit alt oder neu sei,‟ sagt Köhler (S. 181), „kann nur die Ansicht des Ab- druckes entscheiden.‟ Dagegen soll die Inschrift „ohne al- len Zweifel neuen Ursprungs‟ sein. Gründe für diese Be- hauptung werden nicht angegeben; einer derselben ist wahr- scheinlich der von Stephani (angebl. Steinschn. S. 190) beigebrachte, der in der Abkürzung _ liegen soll, welche allerdings hier durch nichts motivirt erscheint. Weiter be- rechtigt der Punkt hinter dem Namen zu einigem Zweifel; und noch gewichtiger erscheint, dass die Form _ statt _ nach der Bemerkung Letronne’s (Ann. dell’ Inst. XVII, p. 271) schwerlich der Hand eines antiken Künstlers entstammen kann; und wenn dieselbe auch, wie der Heraus- geber des C. I. will, aus schlechter Aussprache in die Schrift übergegangen sein könnte, so ist sie doch immerhin verdäch- tig. Ein auf diese Weise mistrauisch gemachtes Auge aber wird nun auch in der bildlichen Darstellung leicht einiges Auffällige auffinden: so hat namentlich die Stellung und Hal-

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/573>, abgerufen am 28.11.2024.