werden: Winck. Mon. in. t. 58; Bracci I, t. 36; Raspe 4505; Cades II, A, 95. -- Der Kopf eines jugendlichen Herakles, darunter [fremdsprachliches Material - fehlt], auf einem Carneol des Lords Algernon- Percy, jetzt in der Beverley'schen Sammlung: Bracci I, t. 35; Raspe 5467; Cades III, A, 19, ist wahrscheinlich derselbe, den nach Bracci's Angabe (p. 171) Pichler für ein Werk des Costanzi hielt. Arbeit und Ausdruck erscheinen durchaus modern.
Von Bildnissen ist zuerst das eines Mannes mit in die Höhe gerichtetem Blicke auf einem Sard der pariser Samm- lung zu nennen, in welchem Stosch den Ptolemaeus Philo- pator, Bracci den von Alexander zum Könige von Sidon er- hobenen Abdalonymos erkennen wollte: eine willkürliche Be- nennung, die veranlasst ist durch die zu beiden Seiten des Kopfes roh eingeschnittenen kleinen Figuren eines Hirten und eines Ochsen, durch welche seine Erhebung vom Landmann zum König bezeichnet sein sollte. Die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] fin- det sich in grossen Buchstaben unter dem Halse: Stosch t. 19; Bracci I, t. 40; Mariette II, pl. 87; Winck. Descr. IV, 31; Lippert II, 232; Raspe 9801; Cades IV, A, 82. Köhler (S. 193) nennt den Kopf eine gute alte Arbeit, dem aber in neuerer Zeit von ungeschickter Hand die beiden Figuren und vielleicht noch später die Inschrift hinzugefügt sei. Ich ver- mag dieses Urtheil nicht als richtig anzuerkennen. Der Styl des Kopfes erscheint vielmehr mir, wie Raspe, sehr mittel- mässig, indem bei einer grossen Verblasenheit in der Be- handlung des Fleisches die scharfen Bezeichnungen einzelner Umrisse, wie des Haares nur unangenehm wirken können. Die Nebenfiguren und die Inschrift würden aber gerade von einem modernen Fälscher nicht in so ungeschickter roher Weise behandelt worden sein, während sie sich von der Ar- beit des Kopfes wohl durch das Maass der Ausführung, nicht aber in der Behandlung des Schnittes unterscheiden. Wenn ich demnach nicht umhin kann, das Ganze für eine alte Ar- beit zu halten, so muss ich mich doch theils wegen des geringen Werthes der ganzen Arbeit, namentlich aber wegen der Grösse der Inschrift gegen die Annahme eines Künstler- namens erklären. Für nicht ursprünglich hält übrigens die Inschrift auch Dumersan: Hist. du cab. des med. p. 89, n. 422; und unmöglich scheint es allerdings nicht, dass sie, wenn
werden: Winck. Mon. in. t. 58; Bracci I, t. 36; Raspe 4505; Cades II, A, 95. — Der Kopf eines jugendlichen Herakles, darunter [fremdsprachliches Material – fehlt], auf einem Carneol des Lords Algernon- Percy, jetzt in der Beverley’schen Sammlung: Bracci I, t. 35; Raspe 5467; Cades III, A, 19, ist wahrscheinlich derselbe, den nach Bracci’s Angabe (p. 171) Pichler für ein Werk des Costanzi hielt. Arbeit und Ausdruck erscheinen durchaus modern.
Von Bildnissen ist zuerst das eines Mannes mit in die Höhe gerichtetem Blicke auf einem Sard der pariser Samm- lung zu nennen, in welchem Stosch den Ptolemaeus Philo- pator, Bracci den von Alexander zum Könige von Sidon er- hobenen Abdalonymos erkennen wollte: eine willkürliche Be- nennung, die veranlasst ist durch die zu beiden Seiten des Kopfes roh eingeschnittenen kleinen Figuren eines Hirten und eines Ochsen, durch welche seine Erhebung vom Landmann zum König bezeichnet sein sollte. Die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] fin- det sich in grossen Buchstaben unter dem Halse: Stosch t. 19; Bracci I, t. 40; Mariette II, pl. 87; Winck. Descr. IV, 31; Lippert II, 232; Raspe 9801; Cades IV, A, 82. Köhler (S. 193) nennt den Kopf eine gute alte Arbeit, dem aber in neuerer Zeit von ungeschickter Hand die beiden Figuren und vielleicht noch später die Inschrift hinzugefügt sei. Ich ver- mag dieses Urtheil nicht als richtig anzuerkennen. Der Styl des Kopfes erscheint vielmehr mir, wie Raspe, sehr mittel- mässig, indem bei einer grossen Verblasenheit in der Be- handlung des Fleisches die scharfen Bezeichnungen einzelner Umrisse, wie des Haares nur unangenehm wirken können. Die Nebenfiguren und die Inschrift würden aber gerade von einem modernen Fälscher nicht in so ungeschickter roher Weise behandelt worden sein, während sie sich von der Ar- beit des Kopfes wohl durch das Maass der Ausführung, nicht aber in der Behandlung des Schnittes unterscheiden. Wenn ich demnach nicht umhin kann, das Ganze für eine alte Ar- beit zu halten, so muss ich mich doch theils wegen des geringen Werthes der ganzen Arbeit, namentlich aber wegen der Grösse der Inschrift gegen die Annahme eines Künstler- namens erklären. Für nicht ursprünglich hält übrigens die Inschrift auch Dumersan: Hist. du cab. des méd. p. 89, n. 422; und unmöglich scheint es allerdings nicht, dass sie, wenn
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[552/0569]
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Raspe 5467; Cades III, A, 19, ist wahrscheinlich derselbe,
den nach Bracci’s Angabe (p. 171) Pichler für ein Werk des
Costanzi hielt. Arbeit und Ausdruck erscheinen durchaus
modern.
Von Bildnissen ist zuerst das eines Mannes mit in die
Höhe gerichtetem Blicke auf einem Sard der pariser Samm-
lung zu nennen, in welchem Stosch den Ptolemaeus Philo-
pator, Bracci den von Alexander zum Könige von Sidon er-
hobenen Abdalonymos erkennen wollte: eine willkürliche Be-
nennung, die veranlasst ist durch die zu beiden Seiten des
Kopfes roh eingeschnittenen kleinen Figuren eines Hirten und
eines Ochsen, durch welche seine Erhebung vom Landmann
zum König bezeichnet sein sollte. Die Inschrift _ fin-
det sich in grossen Buchstaben unter dem Halse: Stosch t. 19;
Bracci I, t. 40; Mariette II, pl. 87; Winck. Descr. IV, 31;
Lippert II, 232; Raspe 9801; Cades IV, A, 82. Köhler
(S. 193) nennt den Kopf eine gute alte Arbeit, dem aber in
neuerer Zeit von ungeschickter Hand die beiden Figuren und
vielleicht noch später die Inschrift hinzugefügt sei. Ich ver-
mag dieses Urtheil nicht als richtig anzuerkennen. Der Styl
des Kopfes erscheint vielmehr mir, wie Raspe, sehr mittel-
mässig, indem bei einer grossen Verblasenheit in der Be-
handlung des Fleisches die scharfen Bezeichnungen einzelner
Umrisse, wie des Haares nur unangenehm wirken können.
Die Nebenfiguren und die Inschrift würden aber gerade von
einem modernen Fälscher nicht in so ungeschickter roher
Weise behandelt worden sein, während sie sich von der Ar-
beit des Kopfes wohl durch das Maass der Ausführung, nicht
aber in der Behandlung des Schnittes unterscheiden. Wenn
ich demnach nicht umhin kann, das Ganze für eine alte Ar-
beit zu halten, so muss ich mich doch theils wegen des
geringen Werthes der ganzen Arbeit, namentlich aber wegen
der Grösse der Inschrift gegen die Annahme eines Künstler-
namens erklären. Für nicht ursprünglich hält übrigens die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/569>, abgerufen am 24.11.2024.
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