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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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darstellungen erwähne ich noch einen Löwen, der ein Pferd
niedergerissen hat, der Gruppe im Hofe des Conservatoren-
palastes auf dem Capitol einigermaassen entsprechend, auf
einem Jaspis im Besitz des Lord Meghan: Lippert II, 1014;
Raspe 12928; Bracci 1, tav. d'agg. X, 2; Cades XXII, P, 70.
Die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] zwischen den Beinen des Pferdes ist
jedoch nach dem ausdrücklichen Zeugnisse Bracci's (p. 99)
von neuerer Hand hinzugefügt und auch bei Cades findet sich
der Abdruck unter den modernen Arbeiten. -- Den würdi-
gen Schluss dieser Reihe mag eine geflügelte Sau bilden mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] im untern Abschnitt. Wo sich das Ori-
ginal, ein Carneol befindet, vermag ich nicht anzugeben. In
dem mir vorliegenden Abdrucke (Cades XVI, 5, 42) erscheint
die Arbeit recht sauber, ohne dass sich jedoch ihre Echtheit
sicher verbürgen liesse.

Wichtiger als diese Classe sind die Steine mit Brustbil-
dern und Köpfen, unter denen der Aesculap auf einem Car-
neol, welcher aus der Sammlung Strozzi in die des Herzogs
von Blacas gekommen ist, zuerst genannt werden mag. Es
ist nur das Gesicht ohne die Stirn mit Bart und Ansatz der
Brust erhalten, neben welcher der Stab mit der Schlange
hervorragt. Die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] findet sich in einer be-
sonderen Einfassung gerade vor der Nase: Stosch t. 18;
Gori Mus. flor. II, t. 7, 2; Bracci I, 34; Winck. Descr. II,
1409; Lippert I, 652; Raspe 4083; Cades II, D, 3. Köh-
ler, der S. 180 "wegen des mühsam Gesuchten" die ganze
Arbeit verdächtigen möchte, verwirft wenigstens die Inschrift
unbedingt, hauptsächlich wegen der Stelle, an welcher sie
sich findet, weil kein alter Künstler nach fleissiger Vollen-
dung des Kopfes so tölpisch und ungeschickt hätte sein kön-
nen, seinen Namen hart an die Nase des Gottes zu schnei-
den. Allein, wie mir scheint, mit Recht hat Stephani (bei
Köhler S. 342) darauf hingewiesen, dass in der auffälligen
Stelle der Inschrift vielmehr ein Beweis ihrer Echtheit zu fin-
den sei, aber freilich unter der Voraussetzung, dass sie sich
dann nicht auf den Künstler, sondern auf den Besitzer beziehe.
Dazu "enthält die Inschrift selbst noch ein doppeltes Element,
welches positiv für ihr Alterthum spricht, die Grösse und
der Schnitt der zwar hart, aber nicht ängstlich geschnittenen
Buchstaben einerseits und das Täfelchen, worauf sie angebracht

darstellungen erwähne ich noch einen Löwen, der ein Pferd
niedergerissen hat, der Gruppe im Hofe des Conservatoren-
palastes auf dem Capitol einigermaassen entsprechend, auf
einem Jaspis im Besitz des Lord Meghan: Lippert II, 1014;
Raspe 12928; Bracci 1, tav. d’agg. X, 2; Cades XXII, P, 70.
Die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] zwischen den Beinen des Pferdes ist
jedoch nach dem ausdrücklichen Zeugnisse Bracci’s (p. 99)
von neuerer Hand hinzugefügt und auch bei Cades findet sich
der Abdruck unter den modernen Arbeiten. — Den würdi-
gen Schluss dieser Reihe mag eine geflügelte Sau bilden mit
der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] im untern Abschnitt. Wo sich das Ori-
ginal, ein Carneol befindet, vermag ich nicht anzugeben. In
dem mir vorliegenden Abdrucke (Cades XVI, 5, 42) erscheint
die Arbeit recht sauber, ohne dass sich jedoch ihre Echtheit
sicher verbürgen liesse.

Wichtiger als diese Classe sind die Steine mit Brustbil-
dern und Köpfen, unter denen der Aesculap auf einem Car-
neol, welcher aus der Sammlung Strozzi in die des Herzogs
von Blacas gekommen ist, zuerst genannt werden mag. Es
ist nur das Gesicht ohne die Stirn mit Bart und Ansatz der
Brust erhalten, neben welcher der Stab mit der Schlange
hervorragt. Die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] findet sich in einer be-
sonderen Einfassung gerade vor der Nase: Stosch t. 18;
Gori Mus. flor. II, t. 7, 2; Bracci I, 34; Winck. Descr. II,
1409; Lippert I, 652; Raspe 4083; Cades II, D, 3. Köh-
ler, der S. 180 „wegen des mühsam Gesuchten‟ die ganze
Arbeit verdächtigen möchte, verwirft wenigstens die Inschrift
unbedingt, hauptsächlich wegen der Stelle, an welcher sie
sich findet, weil kein alter Künstler nach fleissiger Vollen-
dung des Kopfes so tölpisch und ungeschickt hätte sein kön-
nen, seinen Namen hart an die Nase des Gottes zu schnei-
den. Allein, wie mir scheint, mit Recht hat Stephani (bei
Köhler S. 342) darauf hingewiesen, dass in der auffälligen
Stelle der Inschrift vielmehr ein Beweis ihrer Echtheit zu fin-
den sei, aber freilich unter der Voraussetzung, dass sie sich
dann nicht auf den Künstler, sondern auf den Besitzer beziehe.
Dazu „enthält die Inschrift selbst noch ein doppeltes Element,
welches positiv für ihr Alterthum spricht, die Grösse und
der Schnitt der zwar hart, aber nicht ängstlich geschnittenen
Buchstaben einerseits und das Täfelchen, worauf sie angebracht

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[550/0567] darstellungen erwähne ich noch einen Löwen, der ein Pferd niedergerissen hat, der Gruppe im Hofe des Conservatoren- palastes auf dem Capitol einigermaassen entsprechend, auf einem Jaspis im Besitz des Lord Meghan: Lippert II, 1014; Raspe 12928; Bracci 1, tav. d’agg. X, 2; Cades XXII, P, 70. Die Inschrift _ zwischen den Beinen des Pferdes ist jedoch nach dem ausdrücklichen Zeugnisse Bracci’s (p. 99) von neuerer Hand hinzugefügt und auch bei Cades findet sich der Abdruck unter den modernen Arbeiten. — Den würdi- gen Schluss dieser Reihe mag eine geflügelte Sau bilden mit der Inschrift _ im untern Abschnitt. Wo sich das Ori- ginal, ein Carneol befindet, vermag ich nicht anzugeben. In dem mir vorliegenden Abdrucke (Cades XVI, 5, 42) erscheint die Arbeit recht sauber, ohne dass sich jedoch ihre Echtheit sicher verbürgen liesse. Wichtiger als diese Classe sind die Steine mit Brustbil- dern und Köpfen, unter denen der Aesculap auf einem Car- neol, welcher aus der Sammlung Strozzi in die des Herzogs von Blacas gekommen ist, zuerst genannt werden mag. Es ist nur das Gesicht ohne die Stirn mit Bart und Ansatz der Brust erhalten, neben welcher der Stab mit der Schlange hervorragt. Die Inschrift _ findet sich in einer be- sonderen Einfassung gerade vor der Nase: Stosch t. 18; Gori Mus. flor. II, t. 7, 2; Bracci I, 34; Winck. Descr. II, 1409; Lippert I, 652; Raspe 4083; Cades II, D, 3. Köh- ler, der S. 180 „wegen des mühsam Gesuchten‟ die ganze Arbeit verdächtigen möchte, verwirft wenigstens die Inschrift unbedingt, hauptsächlich wegen der Stelle, an welcher sie sich findet, weil kein alter Künstler nach fleissiger Vollen- dung des Kopfes so tölpisch und ungeschickt hätte sein kön- nen, seinen Namen hart an die Nase des Gottes zu schnei- den. Allein, wie mir scheint, mit Recht hat Stephani (bei Köhler S. 342) darauf hingewiesen, dass in der auffälligen Stelle der Inschrift vielmehr ein Beweis ihrer Echtheit zu fin- den sei, aber freilich unter der Voraussetzung, dass sie sich dann nicht auf den Künstler, sondern auf den Besitzer beziehe. Dazu „enthält die Inschrift selbst noch ein doppeltes Element, welches positiv für ihr Alterthum spricht, die Grösse und der Schnitt der zwar hart, aber nicht ängstlich geschnittenen Buchstaben einerseits und das Täfelchen, worauf sie angebracht

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/567>, abgerufen am 28.11.2024.