schrift [fremdsprachliches Material - fehlt] bezogen: Lippert I, 418. -- An einem frag- mentirten Carneol mit dem Bilde der Venus Victrix und der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]: Cades I, K, 66, den R. Rochette (Lettre p. 145) fälschlich einen Camee nennt, verräth sich die Inschrift schon durch die falsche Schreibung des Namens als modern.
Pamphilos.
Sein Werk ist ein Amethyst der pariser Sammlung, auf dem ein jugendlicher Heros, Achilles, auf einem Felsen sitzend und die Leier spielend dargestellt ist. Sein Helm liegt neben ihm, das Schwert ist vor ihm an einem Baumstamme aufge- hängt, der Schild zu seinen Füssen ist mit dem Medusenhaupt und rennenden Viergespannen geziert. Neben der Leier läuft die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]: Stosch t. 47; Bracci II, t. 90; Mariette p. gr. du roi pl. 92; Mill. gal. myth. t. 153, n. 567; Winck. Descr. III, 216; Lippert II, 140; Raspe 9212; Cades III, E, 31; C. I. 7235. Köhler, der die Echtheit der Arbeit nicht zu bezweifeln wagt, bestrebt sich wenigstens ihren künst- lerischen Werth möglichst herabzusetzen; die Inschrift aber wird ohne Angabe irgend eines Grundes den verdächtigen beigezählt. Dieser subjectiven Laune lässt sich wieder ein- mal ein objectives Zeugniss für die Echtheit gegenüberstellen. Wie nämlich Mariette pierres gr. d. r. preface p. VIII und Dumersan (Hist. du cab. des med. p. 87) angeben, ward der Stein gegen das Jahr 1680, also vor der von Köhler selbst statuirten Periode der Fälschungen, von einem baseler Pro- fessor Fesch dem Könige von Frankreich geschenkt (vgl. Dubos: Reflex. crit. sur la poesie et la peinture, Dresd. 1760, t. 2, p. 218).
Ein Carneol im Besitz des Herzogs von Devonshire mit der gleichen Inschrift zeigt eine verwandte, nur in der Stel- lung des Achilles und in der Anordnung der Umgebung mo- dificirte Darstellung: Stosch t. 48; Worlidge Gems 151; Bracci II, t. 91; Lippert II, 141; Raspe 9216. In dem Werke von Stosch hat dieser Stein ohne Wissen des Verfassers Aufnahme gefunden; Lippert nennt ihn fast eine Carricatur ge- gen den pariser; und auch Joh. Pichler bei Bracci bezeich- net ihn als eine Copie. Eine solche ist wahrscheinlich auch eine dritte Wiederholung bei Raspe 9217; und sicher eine
schrift [fremdsprachliches Material – fehlt] bezogen: Lippert I, 418. — An einem frag- mentirten Carneol mit dem Bilde der Venus Victrix und der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]: Cades I, K, 66, den R. Rochette (Lettre p. 145) fälschlich einen Camee nennt, verräth sich die Inschrift schon durch die falsche Schreibung des Namens als modern.
Pamphilos.
Sein Werk ist ein Amethyst der pariser Sammlung, auf dem ein jugendlicher Heros, Achilles, auf einem Felsen sitzend und die Leier spielend dargestellt ist. Sein Helm liegt neben ihm, das Schwert ist vor ihm an einem Baumstamme aufge- hängt, der Schild zu seinen Füssen ist mit dem Medusenhaupt und rennenden Viergespannen geziert. Neben der Leier läuft die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]: Stosch t. 47; Bracci II, t. 90; Mariette p. gr. du roi pl. 92; Mill. gal. myth. t. 153, n. 567; Winck. Descr. III, 216; Lippert II, 140; Raspe 9212; Cades III, E, 31; C. I. 7235. Köhler, der die Echtheit der Arbeit nicht zu bezweifeln wagt, bestrebt sich wenigstens ihren künst- lerischen Werth möglichst herabzusetzen; die Inschrift aber wird ohne Angabe irgend eines Grundes den verdächtigen beigezählt. Dieser subjectiven Laune lässt sich wieder ein- mal ein objectives Zeugniss für die Echtheit gegenüberstellen. Wie nämlich Mariette pierres gr. d. r. preface p. VIII und Dumersan (Hist. du cab. des méd. p. 87) angeben, ward der Stein gegen das Jahr 1680, also vor der von Köhler selbst statuirten Periode der Fälschungen, von einem baseler Pro- fessor Fesch dem Könige von Frankreich geschenkt (vgl. Dubos: Réflex. crit. sur la poésie et la peinture, Dresd. 1760, t. 2, p. 218).
Ein Carneol im Besitz des Herzogs von Devonshire mit der gleichen Inschrift zeigt eine verwandte, nur in der Stel- lung des Achilles und in der Anordnung der Umgebung mo- dificirte Darstellung: Stosch t. 48; Worlidge Gems 151; Bracci II, t. 91; Lippert II, 141; Raspe 9216. In dem Werke von Stosch hat dieser Stein ohne Wissen des Verfassers Aufnahme gefunden; Lippert nennt ihn fast eine Carricatur ge- gen den pariser; und auch Joh. Pichler bei Bracci bezeich- net ihn als eine Copie. Eine solche ist wahrscheinlich auch eine dritte Wiederholung bei Raspe 9217; und sicher eine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0539"n="522"/>
schrift <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign> bezogen: Lippert I, 418. — An einem frag-<lb/>
mentirten Carneol mit dem Bilde der Venus Victrix und der<lb/>
Inschrift <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>: Cades I, K, 66, den R. Rochette<lb/>
(Lettre p. 145) fälschlich einen Camee nennt, verräth sich die<lb/>
Inschrift schon durch die falsche Schreibung des Namens als<lb/>
modern.</p><lb/><p><hirendition="#g">Pamphilos</hi>.</p><lb/><p>Sein Werk ist ein Amethyst der pariser Sammlung, auf dem<lb/>
ein jugendlicher Heros, Achilles, auf einem Felsen sitzend<lb/>
und die Leier spielend dargestellt ist. Sein Helm liegt neben<lb/>
ihm, das Schwert ist vor ihm an einem Baumstamme aufge-<lb/>
hängt, der Schild zu seinen Füssen ist mit dem Medusenhaupt<lb/>
und rennenden Viergespannen geziert. Neben der Leier läuft<lb/>
die Inschrift <foreignxml:lang="gre"><gapreason="fm"unit="words"/></foreign>: Stosch t. 47; Bracci II, t. 90;<lb/>
Mariette p. gr. du roi pl. 92; Mill. gal. myth. t. 153, n. 567;<lb/>
Winck. Descr. III, 216; Lippert II, 140; Raspe 9212; Cades<lb/>
III, E, 31; C. I. 7235. Köhler, der die Echtheit der Arbeit<lb/>
nicht zu bezweifeln wagt, bestrebt sich wenigstens ihren künst-<lb/>
lerischen Werth möglichst herabzusetzen; die Inschrift aber<lb/>
wird ohne Angabe irgend eines Grundes den verdächtigen<lb/>
beigezählt. Dieser subjectiven Laune lässt sich wieder ein-<lb/>
mal ein objectives Zeugniss für die Echtheit gegenüberstellen.<lb/>
Wie nämlich Mariette pierres gr. d. r. preface p. VIII und<lb/>
Dumersan (Hist. du cab. des méd. p. 87) angeben, ward der<lb/>
Stein gegen das Jahr 1680, also vor der von Köhler selbst<lb/>
statuirten Periode der Fälschungen, von einem baseler Pro-<lb/>
fessor Fesch dem Könige von Frankreich geschenkt (vgl.<lb/>
Dubos: Réflex. crit. sur la poésie et la peinture, Dresd. 1760,<lb/>
t. 2, p. 218).</p><lb/><p>Ein Carneol im Besitz des Herzogs von Devonshire mit<lb/>
der gleichen Inschrift zeigt eine verwandte, nur in der Stel-<lb/>
lung des Achilles und in der Anordnung der Umgebung mo-<lb/>
dificirte Darstellung: Stosch t. 48; Worlidge Gems 151;<lb/>
Bracci II, t. 91; Lippert II, 141; Raspe 9216. In dem Werke<lb/>
von Stosch hat dieser Stein ohne Wissen des Verfassers<lb/>
Aufnahme gefunden; Lippert nennt ihn fast eine Carricatur ge-<lb/>
gen den pariser; und auch Joh. Pichler bei Bracci bezeich-<lb/>
net ihn als eine Copie. Eine solche ist wahrscheinlich auch<lb/>
eine dritte Wiederholung bei Raspe 9217; und sicher eine<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[522/0539]
schrift _ bezogen: Lippert I, 418. — An einem frag-
mentirten Carneol mit dem Bilde der Venus Victrix und der
Inschrift _ : Cades I, K, 66, den R. Rochette
(Lettre p. 145) fälschlich einen Camee nennt, verräth sich die
Inschrift schon durch die falsche Schreibung des Namens als
modern.
Pamphilos.
Sein Werk ist ein Amethyst der pariser Sammlung, auf dem
ein jugendlicher Heros, Achilles, auf einem Felsen sitzend
und die Leier spielend dargestellt ist. Sein Helm liegt neben
ihm, das Schwert ist vor ihm an einem Baumstamme aufge-
hängt, der Schild zu seinen Füssen ist mit dem Medusenhaupt
und rennenden Viergespannen geziert. Neben der Leier läuft
die Inschrift _ : Stosch t. 47; Bracci II, t. 90;
Mariette p. gr. du roi pl. 92; Mill. gal. myth. t. 153, n. 567;
Winck. Descr. III, 216; Lippert II, 140; Raspe 9212; Cades
III, E, 31; C. I. 7235. Köhler, der die Echtheit der Arbeit
nicht zu bezweifeln wagt, bestrebt sich wenigstens ihren künst-
lerischen Werth möglichst herabzusetzen; die Inschrift aber
wird ohne Angabe irgend eines Grundes den verdächtigen
beigezählt. Dieser subjectiven Laune lässt sich wieder ein-
mal ein objectives Zeugniss für die Echtheit gegenüberstellen.
Wie nämlich Mariette pierres gr. d. r. preface p. VIII und
Dumersan (Hist. du cab. des méd. p. 87) angeben, ward der
Stein gegen das Jahr 1680, also vor der von Köhler selbst
statuirten Periode der Fälschungen, von einem baseler Pro-
fessor Fesch dem Könige von Frankreich geschenkt (vgl.
Dubos: Réflex. crit. sur la poésie et la peinture, Dresd. 1760,
t. 2, p. 218).
Ein Carneol im Besitz des Herzogs von Devonshire mit
der gleichen Inschrift zeigt eine verwandte, nur in der Stel-
lung des Achilles und in der Anordnung der Umgebung mo-
dificirte Darstellung: Stosch t. 48; Worlidge Gems 151;
Bracci II, t. 91; Lippert II, 141; Raspe 9216. In dem Werke
von Stosch hat dieser Stein ohne Wissen des Verfassers
Aufnahme gefunden; Lippert nennt ihn fast eine Carricatur ge-
gen den pariser; und auch Joh. Pichler bei Bracci bezeich-
net ihn als eine Copie. Eine solche ist wahrscheinlich auch
eine dritte Wiederholung bei Raspe 9217; und sicher eine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/539>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.