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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Echtheit geliefert werden: de Thoms t. VI, 3; de Jonge No-
tice p. 163, n. 4; Raspe 3100. Der zweite Stein mit dem
Bilde eines jungen Römers: Raspe 10630 (nicht 1063) hat
nicht den Namen Eutyches, sondern Eutychianos. Die Dar-
stellung des dritten endlich, den Clarac citirt: Athene, welche
für Orestes ihre Stimme abgiebt, ist zwar, wie angegeben
wird, bei Eckhel (Choix de pierr. gr. t. 21) abgebildet, aber
von der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]. findet sich weder auf
dem Kupfer, noch im Text eine Spur; der Stein gehört viel-
mehr, wie R. Rochette (Lettre p. 137) bemerkt und ich bei
Cades bestätigt finde, der Poniatowski'schen Sammlung an,
ist aber von geringer Arbeit.

Felix.

Eine der ausgeführtesten Darstellungen des Palladiumraubes,
mit den Figuren des Diomedes und Ulysses und der Andeu-
tung einer dritten todt am Boden liegenden Figur, so wie
mit manchem architektonischen Beiwerk, findet sich auf einem
Sardonyx der Marlborough'schen, früher der Arundel'schen
Sammlung. Im Abschnitt liest man die Inschrift:

[fremdsprachliches Material - fehlt]

Stosch t. 35; Bracci II, 75; [Gems of Marlb. I, pl. 39]; Mil-
lin gal. myth. t. 171, n. 565; Raspe 9433; C. I. 7271. Dass
Köhler (S. 100) den Sardonyx auf das Zeugniss des Bracci
hin für eine Arbeit des Flavio Sirleti erklären wollte, beruht
auf einer Verwechselung mit einem nachher zu erwähnenden
Stein. Die Vertheidigung hat diesmal Stephani übernommen,
der hier eine der wenigen echten Steinschneider-Inschriften
anzuerkennen geneigt ist, wenn er auch in Ermangelung eines
guten Abdruckes des Steines ein entscheidendes Urtheil nicht
auszusprechen wagt (Ang. Steinschn. S. 238). Der Haupt-
grund, welcher für die Echtheit spricht, liegt in der Fassung
der Inschrift: "Hätte ein Fälscher durch den Namen des
Calpurnius Severus den Vater des Felix bezeichnen wollen,
so würde er auch so gut, wie jeder andere, gewusst haben,
welche Reihenfolge der Worte dazu nöthig ist. Hingegen
giebt dieser Genitiv einen guten Sinn, sobald man ihn auf
den Weihenden oder Schenkenden bezieht (vgl. auch Letronne
Ann. d. Inst. XVII, p. 274). Den Namen aber eines solchen
auf diese Weise beizufügen, stimmt nicht mit der Sitte der

Echtheit geliefert werden: de Thoms t. VI, 3; de Jonge No-
tice p. 163, n. 4; Raspe 3100. Der zweite Stein mit dem
Bilde eines jungen Römers: Raspe 10630 (nicht 1063) hat
nicht den Namen Eutyches, sondern Eutychianos. Die Dar-
stellung des dritten endlich, den Clarac citirt: Athene, welche
für Orestes ihre Stimme abgiebt, ist zwar, wie angegeben
wird, bei Eckhel (Choix de pierr. gr. t. 21) abgebildet, aber
von der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]. findet sich weder auf
dem Kupfer, noch im Text eine Spur; der Stein gehört viel-
mehr, wie R. Rochette (Lettre p. 137) bemerkt und ich bei
Cades bestätigt finde, der Poniatowski’schen Sammlung an,
ist aber von geringer Arbeit.

Felix.

Eine der ausgeführtesten Darstellungen des Palladiumraubes,
mit den Figuren des Diomedes und Ulysses und der Andeu-
tung einer dritten todt am Boden liegenden Figur, so wie
mit manchem architektonischen Beiwerk, findet sich auf einem
Sardonyx der Marlborough’schen, früher der Arundel’schen
Sammlung. Im Abschnitt liest man die Inschrift:

[fremdsprachliches Material – fehlt]

Stosch t. 35; Bracci II, 75; [Gems of Marlb. I, pl. 39]; Mil-
lin gal. myth. t. 171, n. 565; Raspe 9433; C. I. 7271. Dass
Köhler (S. 100) den Sardonyx auf das Zeugniss des Bracci
hin für eine Arbeit des Flavio Sirleti erklären wollte, beruht
auf einer Verwechselung mit einem nachher zu erwähnenden
Stein. Die Vertheidigung hat diesmal Stephani übernommen,
der hier eine der wenigen echten Steinschneider-Inschriften
anzuerkennen geneigt ist, wenn er auch in Ermangelung eines
guten Abdruckes des Steines ein entscheidendes Urtheil nicht
auszusprechen wagt (Ang. Steinschn. S. 238). Der Haupt-
grund, welcher für die Echtheit spricht, liegt in der Fassung
der Inschrift: „Hätte ein Fälscher durch den Namen des
Calpurnius Severus den Vater des Felix bezeichnen wollen,
so würde er auch so gut, wie jeder andere, gewusst haben,
welche Reihenfolge der Worte dazu nöthig ist. Hingegen
giebt dieser Genitiv einen guten Sinn, sobald man ihn auf
den Weihenden oder Schenkenden bezieht (vgl. auch Letronne
Ann. d. Inst. XVII, p. 274). Den Namen aber eines solchen
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[503/0520] Echtheit geliefert werden: de Thoms t. VI, 3; de Jonge No- tice p. 163, n. 4; Raspe 3100. Der zweite Stein mit dem Bilde eines jungen Römers: Raspe 10630 (nicht 1063) hat nicht den Namen Eutyches, sondern Eutychianos. Die Dar- stellung des dritten endlich, den Clarac citirt: Athene, welche für Orestes ihre Stimme abgiebt, ist zwar, wie angegeben wird, bei Eckhel (Choix de pierr. gr. t. 21) abgebildet, aber von der Inschrift _ . findet sich weder auf dem Kupfer, noch im Text eine Spur; der Stein gehört viel- mehr, wie R. Rochette (Lettre p. 137) bemerkt und ich bei Cades bestätigt finde, der Poniatowski’schen Sammlung an, ist aber von geringer Arbeit. Felix. Eine der ausgeführtesten Darstellungen des Palladiumraubes, mit den Figuren des Diomedes und Ulysses und der Andeu- tung einer dritten todt am Boden liegenden Figur, so wie mit manchem architektonischen Beiwerk, findet sich auf einem Sardonyx der Marlborough’schen, früher der Arundel’schen Sammlung. Im Abschnitt liest man die Inschrift: _ Stosch t. 35; Bracci II, 75; [Gems of Marlb. I, pl. 39]; Mil- lin gal. myth. t. 171, n. 565; Raspe 9433; C. I. 7271. Dass Köhler (S. 100) den Sardonyx auf das Zeugniss des Bracci hin für eine Arbeit des Flavio Sirleti erklären wollte, beruht auf einer Verwechselung mit einem nachher zu erwähnenden Stein. Die Vertheidigung hat diesmal Stephani übernommen, der hier eine der wenigen echten Steinschneider-Inschriften anzuerkennen geneigt ist, wenn er auch in Ermangelung eines guten Abdruckes des Steines ein entscheidendes Urtheil nicht auszusprechen wagt (Ang. Steinschn. S. 238). Der Haupt- grund, welcher für die Echtheit spricht, liegt in der Fassung der Inschrift: „Hätte ein Fälscher durch den Namen des Calpurnius Severus den Vater des Felix bezeichnen wollen, so würde er auch so gut, wie jeder andere, gewusst haben, welche Reihenfolge der Worte dazu nöthig ist. Hingegen giebt dieser Genitiv einen guten Sinn, sobald man ihn auf den Weihenden oder Schenkenden bezieht (vgl. auch Letronne Ann. d. Inst. XVII, p. 274). Den Namen aber eines solchen auf diese Weise beizufügen, stimmt nicht mit der Sitte der

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/520>, abgerufen am 24.11.2024.