sie aber sonst unter einander einen sehr verwandten Charak- ter haben, finden wir den Namen des Künstlers auch auf Münzen mit einem ganz verschiedenen Gepräge der Vorder- seite: nemlich kleinen Medaillons, auf welchen ein prächtiger behelmter Kopf der Pallas in der Vorderansicht umgeben von vier Delphinen und der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] darge- stellt ist. Hier steht der Name [fremdsprachliches Material - fehlt] über dem Stirn- schilde des Helmes, klein und an sehr versteckter Stelle: Noehden, spec. of anc. coins, n. 20, p. 51; P. Knight, num. vet. p. 251, K, 3; Mus. Borb. I, t. 56, 4, wo nur der Name nicht ganz richtig gelesen ist; ein viertes Exemplar in Wien: Streber im Kunstbl. 1832, S. 162.
EYMHNOY.
Wir haben schon unter Euaenetos unsern Zweifel darüber geäussert, ob die Identität eines Namens auf Münzen einer oder mehrerer nahe bei einander liegender Städte genüge, auch Inschriften von ganz verschiedenem Charakter auf eine und dieselbe Person zu beziehen. Wir müssen diese Zwei- fel hinsichtlich des Eumenos wiederholen (so nemlich, nicht Eumenes ist nach Letronne: Rev. arch. 1848, p. 118 der Name zu lesen). Unter den zahlreichen Typen, auf welchen dieser Name wiederkehrt, ist nur einer, der sich ohne Be- denken den im Allgemeinen aufgestellten Grundsätzen fügt: der eines kleinen Medaillons von Syrakus mit dem weibli- chen von vier Delphinen umgebenen Kopfe auf der einen und dem Viergespann auf der andern Seite; hier findet sich nemlich der Name EYMH || NOY ganz klein auf der Stirn- binde des Kopfes: Mus. Hunter t. 52, 14; [Torremuzza num. v. Sic. t. 72, 7]. Bei allen übrigen wird namentlich durch eine genauere Zusammenstellung die Beziehung auf einen Künstler zweifelhaft. Der Name erscheint in verschiedenen Abkürzungen und ohne Unterschied bald auf der Vorder- seite, bald auf der Rückseite der Münzen, so z. B. EY zu- gleich unter dem Halse des Kopfes und ebenso zwischen den Füssen der Rosse des Gespannes derselben Münze: R. R. I, 15; Hunter 52, 18. Dass hier EY wirklich der Anfang des Namens Eumenos sei, ist mindestens wahrschein- lich, indem auf der Rückseite einer Münze des Eukleidas nach R. Rochette's Angabe sich an gleicher Stelle EY und EYMHNOY findet. Ganz ausgeschrieben EYMHNOY steht
sie aber sonst unter einander einen sehr verwandten Charak- ter haben, finden wir den Namen des Künstlers auch auf Münzen mit einem ganz verschiedenen Gepräge der Vorder- seite: nemlich kleinen Medaillons, auf welchen ein prächtiger behelmter Kopf der Pallas in der Vorderansicht umgeben von vier Delphinen und der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] darge- stellt ist. Hier steht der Name [fremdsprachliches Material – fehlt] über dem Stirn- schilde des Helmes, klein und an sehr versteckter Stelle: Noehden, spec. of anc. coins, n. 20, p. 51; P. Knight, num. vet. p. 251, K, 3; Mus. Borb. I, t. 56, 4, wo nur der Name nicht ganz richtig gelesen ist; ein viertes Exemplar in Wien: Streber im Kunstbl. 1832, S. 162.
EYMHNOY.
Wir haben schon unter Euaenetos unsern Zweifel darüber geäussert, ob die Identität eines Namens auf Münzen einer oder mehrerer nahe bei einander liegender Städte genüge, auch Inschriften von ganz verschiedenem Charakter auf eine und dieselbe Person zu beziehen. Wir müssen diese Zwei- fel hinsichtlich des Eumenos wiederholen (so nemlich, nicht Eumenes ist nach Letronne: Rev. arch. 1848, p. 118 der Name zu lesen). Unter den zahlreichen Typen, auf welchen dieser Name wiederkehrt, ist nur einer, der sich ohne Be- denken den im Allgemeinen aufgestellten Grundsätzen fügt: der eines kleinen Medaillons von Syrakus mit dem weibli- chen von vier Delphinen umgebenen Kopfe auf der einen und dem Viergespann auf der andern Seite; hier findet sich nemlich der Name EYMH || NOY ganz klein auf der Stirn- binde des Kopfes: Mus. Hunter t. 52, 14; [Torremuzza num. v. Sic. t. 72, 7]. Bei allen übrigen wird namentlich durch eine genauere Zusammenstellung die Beziehung auf einen Künstler zweifelhaft. Der Name erscheint in verschiedenen Abkürzungen und ohne Unterschied bald auf der Vorder- seite, bald auf der Rückseite der Münzen, so z. B. EY zu- gleich unter dem Halse des Kopfes und ebenso zwischen den Füssen der Rosse des Gespannes derselben Münze: R. R. I, 15; Hunter 52, 18. Dass hier EY wirklich der Anfang des Namens Eumenos sei, ist mindestens wahrschein- lich, indem auf der Rückseite einer Münze des Eukleidas nach R. Rochette’s Angabe sich an gleicher Stelle EY und EYMHNOY findet. Ganz ausgeschrieben EYMHNOY steht
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sie aber sonst unter einander einen sehr verwandten Charak-
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Münzen mit einem ganz verschiedenen Gepräge der Vorder-
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von vier Delphinen und der Inschrift _ darge-
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schilde des Helmes, klein und an sehr versteckter Stelle:
Noehden, spec. of anc. coins, n. 20, p. 51; P. Knight, num.
vet. p. 251, K, 3; Mus. Borb. I, t. 56, 4, wo nur der Name
nicht ganz richtig gelesen ist; ein viertes Exemplar in Wien:
Streber im Kunstbl. 1832, S. 162.
EYMHNOY.
Wir haben schon unter Euaenetos unsern Zweifel darüber
geäussert, ob die Identität eines Namens auf Münzen einer
oder mehrerer nahe bei einander liegender Städte genüge,
auch Inschriften von ganz verschiedenem Charakter auf eine
und dieselbe Person zu beziehen. Wir müssen diese Zwei-
fel hinsichtlich des Eumenos wiederholen (so nemlich, nicht
Eumenes ist nach Letronne: Rev. arch. 1848, p. 118 der
Name zu lesen). Unter den zahlreichen Typen, auf welchen
dieser Name wiederkehrt, ist nur einer, der sich ohne Be-
denken den im Allgemeinen aufgestellten Grundsätzen fügt:
der eines kleinen Medaillons von Syrakus mit dem weibli-
chen von vier Delphinen umgebenen Kopfe auf der einen
und dem Viergespann auf der andern Seite; hier findet sich
nemlich der Name EYMH || NOY ganz klein auf der Stirn-
binde des Kopfes: Mus. Hunter t. 52, 14; [Torremuzza num.
v. Sic. t. 72, 7]. Bei allen übrigen wird namentlich durch
eine genauere Zusammenstellung die Beziehung auf einen
Künstler zweifelhaft. Der Name erscheint in verschiedenen
Abkürzungen und ohne Unterschied bald auf der Vorder-
seite, bald auf der Rückseite der Münzen, so z. B. EY zu-
gleich unter dem Halse des Kopfes und ebenso zwischen
den Füssen der Rosse des Gespannes derselben Münze:
R. R. I, 15; Hunter 52, 18. Dass hier EY wirklich der
Anfang des Namens Eumenos sei, ist mindestens wahrschein-
lich, indem auf der Rückseite einer Münze des Eukleidas
nach R. Rochette’s Angabe sich an gleicher Stelle EY und
EYMHNOY findet. Ganz ausgeschrieben EYMHNOY steht
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/446>, abgerufen am 24.11.2024.
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