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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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bilden, die gewaltige Belagerungsmaschine, mit deren Hülfe
Demetrios Rhodos einzunehmen gedachte, gänzlich unschäd-
lich machte. Er lebte also um Ol. 119.

Dionysios

aus Tralles, hatte das Dach des Odeum zu Patara in Ly-
kien gebaut, laut einer metrischen Inschrift: C. J. gr. 4286.

Diphilos,

ein Architekt, welcher bei Villenbauten für die Fa-
milie Cicero's in der Nähe von Arpinum beschäftigt
war: Cic. ad Quint. frat. III, 1. (geschrieben im J. 700 d. St.)
Eine Inschrift, welche man auf ihn hat beziehen wollen
(Reines, II, 59, p. 283) ist sicherlich falsch. Das ciceroni-
sche: Diphilum Diphilo tardiorem erscheint in derselben zu
folgender Phrase verarbeitet: [fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt].

Epigenes.

Hippokrates (Epid. I, 2, Vol. III, p. 404 Kühn) erwähnt ein
"Theater des Epigenes" zu Thasos, welches möglicher Weise
nach dem Architekten so genannt ward.

Epimachos

aus Athen, baute dem Demetrios seine berühmte Belagerungs-
maschine, durch welche er Rhodos zu nehmen gedachte:
Vitr. X, 22. Obgleich nobilis architectus genannt, dürfen
wir ihn doch wohl nur als Ingenieur bezeichnen.

Eponemos und Erateos, s. unter Heron.

Eupalinos,

Sohn des Naustrophos aus Megara, war der Architekt der
von Herodot (III, 60) hochgepriesenen Wasserleitung auf
Samos. Sie war durch einen 150 Klafter hohen Berg in
einer Länge von sieben Stadien hindurchgeführt und bildete
einen Stollen von acht Fuss Höhe und Breite, in dessen
Sohle die eigentliche Wasserrinne von zwanzig Ellen Tiefe
und drei Fuss Breite lief. Hineingeleitet war in sie das
Wasser einer grossen Quelle, welches nachher durch Röhren
der Stadt zugeführt wurde. -- Hirt (Gesch. d.Bauk. I, S. 226)
will dem Eupalinos auch einen durch Grösse und reichen
Säulenschmuck ausgezeichneten Brunnen zu Megara beile-
gen, welchen der Tyrann Theagenes (um Ol. 35) errichten
liess (Paus. I, 40): eine Vermuthung, welche sich nicht
weiter begründen lässt.

23 *

bilden, die gewaltige Belagerungsmaschine, mit deren Hülfe
Demetrios Rhodos einzunehmen gedachte, gänzlich unschäd-
lich machte. Er lebte also um Ol. 119.

Dionysios

aus Tralles, hatte das Dach des Odeum zu Patara in Ly-
kien gebaut, laut einer metrischen Inschrift: C. J. gr. 4286.

Diphilos,

ein Architekt, welcher bei Villenbauten für die Fa-
milie Cicero’s in der Nähe von Arpinum beschäftigt
war: Cic. ad Quint. frat. III, 1. (geschrieben im J. 700 d. St.)
Eine Inschrift, welche man auf ihn hat beziehen wollen
(Reines, II, 59, p. 283) ist sicherlich falsch. Das ciceroni-
sche: Diphilum Diphilo tardiorem erscheint in derselben zu
folgender Phrase verarbeitet: [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt].

Epigenes.

Hippokrates (Epid. I, 2, Vol. III, p. 404 Kühn) erwähnt ein
„Theater des Epigenes‟ zu Thasos, welches möglicher Weise
nach dem Architekten so genannt ward.

Epimachos

aus Athen, baute dem Demetrios seine berühmte Belagerungs-
maschine, durch welche er Rhodos zu nehmen gedachte:
Vitr. X, 22. Obgleich nobilis architectus genannt, dürfen
wir ihn doch wohl nur als Ingenieur bezeichnen.

Eponemos und Erateos, s. unter Heron.

Eupalinos,

Sohn des Naustrophos aus Megara, war der Architekt der
von Herodot (III, 60) hochgepriesenen Wasserleitung auf
Samos. Sie war durch einen 150 Klafter hohen Berg in
einer Länge von sieben Stadien hindurchgeführt und bildete
einen Stollen von acht Fuss Höhe und Breite, in dessen
Sohle die eigentliche Wasserrinne von zwanzig Ellen Tiefe
und drei Fuss Breite lief. Hineingeleitet war in sie das
Wasser einer grossen Quelle, welches nachher durch Röhren
der Stadt zugeführt wurde. — Hirt (Gesch. d.Bauk. I, S. 226)
will dem Eupalinos auch einen durch Grösse und reichen
Säulenschmuck ausgezeichneten Brunnen zu Megara beile-
gen, welchen der Tyrann Theagenes (um Ol. 35) errichten
liess (Paus. I, 40): eine Vermuthung, welche sich nicht
weiter begründen lässt.

23 *
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[355/0372] bilden, die gewaltige Belagerungsmaschine, mit deren Hülfe Demetrios Rhodos einzunehmen gedachte, gänzlich unschäd- lich machte. Er lebte also um Ol. 119. Dionysios aus Tralles, hatte das Dach des Odeum zu Patara in Ly- kien gebaut, laut einer metrischen Inschrift: C. J. gr. 4286. Diphilos, ein Architekt, welcher bei Villenbauten für die Fa- milie Cicero’s in der Nähe von Arpinum beschäftigt war: Cic. ad Quint. frat. III, 1. (geschrieben im J. 700 d. St.) Eine Inschrift, welche man auf ihn hat beziehen wollen (Reines, II, 59, p. 283) ist sicherlich falsch. Das ciceroni- sche: Diphilum Diphilo tardiorem erscheint in derselben zu folgender Phrase verarbeitet: _ _ . Epigenes. Hippokrates (Epid. I, 2, Vol. III, p. 404 Kühn) erwähnt ein „Theater des Epigenes‟ zu Thasos, welches möglicher Weise nach dem Architekten so genannt ward. Epimachos aus Athen, baute dem Demetrios seine berühmte Belagerungs- maschine, durch welche er Rhodos zu nehmen gedachte: Vitr. X, 22. Obgleich nobilis architectus genannt, dürfen wir ihn doch wohl nur als Ingenieur bezeichnen. Eponemos und Erateos, s. unter Heron. Eupalinos, Sohn des Naustrophos aus Megara, war der Architekt der von Herodot (III, 60) hochgepriesenen Wasserleitung auf Samos. Sie war durch einen 150 Klafter hohen Berg in einer Länge von sieben Stadien hindurchgeführt und bildete einen Stollen von acht Fuss Höhe und Breite, in dessen Sohle die eigentliche Wasserrinne von zwanzig Ellen Tiefe und drei Fuss Breite lief. Hineingeleitet war in sie das Wasser einer grossen Quelle, welches nachher durch Röhren der Stadt zugeführt wurde. — Hirt (Gesch. d.Bauk. I, S. 226) will dem Eupalinos auch einen durch Grösse und reichen Säulenschmuck ausgezeichneten Brunnen zu Megara beile- gen, welchen der Tyrann Theagenes (um Ol. 35) errichten liess (Paus. I, 40): eine Vermuthung, welche sich nicht weiter begründen lässt. 23 *

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/372>, abgerufen am 24.11.2024.