vorgeschlagen hatte: zu dem in das Bild des Sonnengottes umgewandelten Coloss des Nero ein Seitenstück, die Mond- göttin, aufzustellen. -- In einer Geschichte der Architektur wird den noch erhaltenen Resten der Bauten des Apollodor eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden sein, indem hauptsächlich seinem Einflusse die relativ hohe Blüthe der Kunst in der Zeit des Trajan scheint zugeschrieben werden zu müssen.
Apollonios,
Sohn des Ammonios aus Alexandria errichtete im Auftrag römischer Magistrate und für das Heil Trajans bei Mons Claudianus in Aegypten dem Serapis einen Altar: C. J. gr. 4713 e. Seine Thätigkeit als Architekt an diesem Orte be- stand wahrscheinlich in der Aufsicht über die dortigen Steinbrüche, in denen Werkstücke für bedeutende Bauten allerdings nicht blos gebrochen, sondern bis auf einen ge- wissen Grad auch ausgearbeitet werden mochten.
Apuleius
erscheint als Architekt in einer entweder ganz gefälschten oder stark interpolirten spanischen Inschrift: Grut. 41, 5.
Archedemos
aus Thera hatte die Grotte der Nymphen auf dem Hymettos angelegt: C. J. gr. 456; Bull. dell' Inst. 1841, p. 89; Rev. arch. II, p. 427; Stephani: titul. graec. part. IV, tab. 4, in Indice Schol. Dorpat. 1849, sem. alt. p. 6 sq.
Archias
aus Korinth, baute das Prachtschiff oder richtiger den schwimmenden Palast für Hieron II, welchen dieser einem der Ptolemäer schenkte. Eine ausführliche Beschreibung dieses mit Kunstwerken reich geschmückten Baues theilt Athenaeus (V, 206 D. sq.) aus Moschion mit.
Archilochos
wird in der Baurechnung des Erechtheum als Architekt ge- nannt: Ross im Kunstbl. 1836; N. 60; Stephani in den Ann. dell' Inst. arch. 1843, p. 320, 56; 324, 9. Da er nur einen geringen täglichen Lohn empfing, so war er offenbar nicht der oberste Architekt, sondern nur ein Aufseher beim Bau; vgl. unter Philokles, und Stephani S. 292 u. 299.
Archimedes.
Obwohl sein Ruhm auf seinen mechanischen Erfindungen
vorgeschlagen hatte: zu dem in das Bild des Sonnengottes umgewandelten Coloss des Nero ein Seitenstück, die Mond- göttin, aufzustellen. — In einer Geschichte der Architektur wird den noch erhaltenen Resten der Bauten des Apollodor eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden sein, indem hauptsächlich seinem Einflusse die relativ hohe Blüthe der Kunst in der Zeit des Trajan scheint zugeschrieben werden zu müssen.
Apollonios,
Sohn des Ammonios aus Alexandria errichtete im Auftrag römischer Magistrate und für das Heil Trajans bei Mons Claudianus in Aegypten dem Serapis einen Altar: C. J. gr. 4713 e. Seine Thätigkeit als Architekt an diesem Orte be- stand wahrscheinlich in der Aufsicht über die dortigen Steinbrüche, in denen Werkstücke für bedeutende Bauten allerdings nicht blos gebrochen, sondern bis auf einen ge- wissen Grad auch ausgearbeitet werden mochten.
Apuleius
erscheint als Architekt in einer entweder ganz gefälschten oder stark interpolirten spanischen Inschrift: Grut. 41, 5.
Archedemos
aus Thera hatte die Grotte der Nymphen auf dem Hymettos angelegt: C. J. gr. 456; Bull. dell’ Inst. 1841, p. 89; Rev. arch. II, p. 427; Stephani: titul. graec. part. IV, tab. 4, in Indice Schol. Dorpat. 1849, sem. alt. p. 6 sq.
Archias
aus Korinth, baute das Prachtschiff oder richtiger den schwimmenden Palast für Hieron II, welchen dieser einem der Ptolemäer schenkte. Eine ausführliche Beschreibung dieses mit Kunstwerken reich geschmückten Baues theilt Athenaeus (V, 206 D. sq.) aus Moschion mit.
Archilochos
wird in der Baurechnung des Erechtheum als Architekt ge- nannt: Ross im Kunstbl. 1836; N. 60; Stephani in den Ann. dell’ Inst. arch. 1843, p. 320, 56; 324, 9. Da er nur einen geringen täglichen Lohn empfing, so war er offenbar nicht der oberste Architekt, sondern nur ein Aufseher beim Bau; vgl. unter Philokles, und Stephani S. 292 u. 299.
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Obwohl sein Ruhm auf seinen mechanischen Erfindungen
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vorgeschlagen hatte: zu dem in das Bild des Sonnengottes
umgewandelten Coloss des Nero ein Seitenstück, die Mond-
göttin, aufzustellen. — In einer Geschichte der Architektur
wird den noch erhaltenen Resten der Bauten des Apollodor
eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden sein, indem
hauptsächlich seinem Einflusse die relativ hohe Blüthe der
Kunst in der Zeit des Trajan scheint zugeschrieben werden
zu müssen.
Apollonios,
Sohn des Ammonios aus Alexandria errichtete im Auftrag
römischer Magistrate und für das Heil Trajans bei Mons
Claudianus in Aegypten dem Serapis einen Altar: C. J. gr.
4713 e. Seine Thätigkeit als Architekt an diesem Orte be-
stand wahrscheinlich in der Aufsicht über die dortigen
Steinbrüche, in denen Werkstücke für bedeutende Bauten
allerdings nicht blos gebrochen, sondern bis auf einen ge-
wissen Grad auch ausgearbeitet werden mochten.
Apuleius
erscheint als Architekt in einer entweder ganz gefälschten
oder stark interpolirten spanischen Inschrift: Grut. 41, 5.
Archedemos
aus Thera hatte die Grotte der Nymphen auf dem Hymettos
angelegt: C. J. gr. 456; Bull. dell’ Inst. 1841, p. 89; Rev.
arch. II, p. 427; Stephani: titul. graec. part. IV, tab. 4, in
Indice Schol. Dorpat. 1849, sem. alt. p. 6 sq.
Archias
aus Korinth, baute das Prachtschiff oder richtiger den
schwimmenden Palast für Hieron II, welchen dieser einem
der Ptolemäer schenkte. Eine ausführliche Beschreibung
dieses mit Kunstwerken reich geschmückten Baues theilt
Athenaeus (V, 206 D. sq.) aus Moschion mit.
Archilochos
wird in der Baurechnung des Erechtheum als Architekt ge-
nannt: Ross im Kunstbl. 1836; N. 60; Stephani in den Ann.
dell’ Inst. arch. 1843, p. 320, 56; 324, 9. Da er nur einen
geringen täglichen Lohn empfing, so war er offenbar nicht
der oberste Architekt, sondern nur ein Aufseher beim Bau;
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/358>, abgerufen am 24.11.2024.
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