Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

Lucillus

wird als Maler von Symmachus (unter Valentinian) geprie-
sen: Ep. II, 2; IX, 47.

Kallikrates.

Theophylactus Simocatta (ep. 6), der im achten Jahrhundert
lebte, hat den Namen des Kallikrates als Malers eines Por-
traits wohl nur für poetische Zwecke fingirt.



Mehrere Maler sind uns nicht sowohl wegen ihrer Kunst
bekannt geworden, als wegen einiger Witze und Anekdoten,
zu welchen sie Veranlassung gegeben. Dahin gehören drei,
welche in Epigrammen des Lucillius, eines Zeitgenossen des
Nero, erwähnt werden:

Menestratos

malt Deukalion und Phaethon, von denen der eine würdig ist
durch Feuer, der andere durch Wasser vernichtet zu werden:
Anall. II, 337, n. 93. Der Ausdruck [fremdsprachliches Material - fehlt] und die Ver-
gleichung von Martial V, 53 machen es jedoch zweifelhaft,
ob hier von Gemälden und nicht vielmehr von schlechten
Tragödien die Rede ist.

Eutychos,

der zwanzig Kinder gezeugt, konnte es nicht einmal in die-
ser Kunst so weit bringen, dass ihm eins ähnlich gerieth:
Anall. II, 337, n. 94.

Rufus

der Maler, und Phaedrus, der Anwalt, wetten, wer schneller
und ähnlicher male: [fremdsprachliches Material - fehlt]. Während nun Rufus noch die
Farben reibt, hat Phaedrus schon einen Scheincontrakt fer-
tig, [fremdsprachliches Material - fehlt]: Anall. II, 339, n. 105.

Hierher gehören ferner:

Diodor.

Er stellte ein Portrait des Menodotos aus, das. jedem, nur nicht
dem Menodot ähnlich war: Anall. II, 191, n. 5 von Leonidas
aus Anthedon, der zur Zeit Nero's lebte:

Artemidor,

Martial V, 40: vielleicht ein Schriftsteller, der als Dilettant
eine schlechte Minerva gemalt hatte:

Pinxisti Venerem, colis Artemidore Minervam,
Et miraris opus displicuisse tuum.

Lucillus

wird als Maler von Symmachus (unter Valentinian) geprie-
sen: Ep. II, 2; IX, 47.

Kallikrates.

Theophylactus Simocatta (ep. 6), der im achten Jahrhundert
lebte, hat den Namen des Kallikrates als Malers eines Por-
traits wohl nur für poetische Zwecke fingirt.



Mehrere Maler sind uns nicht sowohl wegen ihrer Kunst
bekannt geworden, als wegen einiger Witze und Anekdoten,
zu welchen sie Veranlassung gegeben. Dahin gehören drei,
welche in Epigrammen des Lucillius, eines Zeitgenossen des
Nero, erwähnt werden:

Menestratos

malt Deukalion und Phaethon, von denen der eine würdig ist
durch Feuer, der andere durch Wasser vernichtet zu werden:
Anall. II, 337, n. 93. Der Ausdruck [fremdsprachliches Material – fehlt] und die Ver-
gleichung von Martial V, 53 machen es jedoch zweifelhaft,
ob hier von Gemälden und nicht vielmehr von schlechten
Tragödien die Rede ist.

Eutychos,

der zwanzig Kinder gezeugt, konnte es nicht einmal in die-
ser Kunst so weit bringen, dass ihm eins ähnlich gerieth:
Anall. II, 337, n. 94.

Rufus

der Maler, und Phaedrus, der Anwalt, wetten, wer schneller
und ähnlicher male: [fremdsprachliches Material – fehlt]. Während nun Rufus noch die
Farben reibt, hat Phaedrus schon einen Scheincontrakt fer-
tig, [fremdsprachliches Material – fehlt]: Anall. II, 339, n. 105.

Hierher gehören ferner:

Diodor.

Er stellte ein Portrait des Menodotos aus, das. jedem, nur nicht
dem Menodot ähnlich war: Anall. II, 191, n. 5 von Leonidas
aus Anthedon, der zur Zeit Nero’s lebte:

Artemidor,

Martial V, 40: vielleicht ein Schriftsteller, der als Dilettant
eine schlechte Minerva gemalt hatte:

Pinxisti Venerem, colis Artemidore Minervam,
Et miraris opus displicuisse tuum.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0327" n="310"/>
          <p> <hi rendition="#g">Lucillus</hi> </p><lb/>
          <p>wird als Maler von Symmachus (unter Valentinian) geprie-<lb/>
sen: Ep. II, 2; IX, 47.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Kallikrates</hi>.</p><lb/>
          <p>Theophylactus Simocatta (ep. 6), der im achten Jahrhundert<lb/>
lebte, hat den Namen des Kallikrates als Malers eines Por-<lb/>
traits wohl nur für poetische Zwecke fingirt.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Mehrere Maler sind uns nicht sowohl wegen ihrer Kunst<lb/>
bekannt geworden, als wegen einiger Witze und Anekdoten,<lb/>
zu welchen sie Veranlassung gegeben. Dahin gehören drei,<lb/>
welche in Epigrammen des Lucillius, eines Zeitgenossen des<lb/>
Nero, erwähnt werden:</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g">Menestratos</hi> </p><lb/>
          <p>malt Deukalion und Phaethon, von denen der eine würdig ist<lb/>
durch Feuer, der andere durch Wasser vernichtet zu werden:<lb/>
Anall. II, 337, n. 93. Der Ausdruck <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> und die Ver-<lb/>
gleichung von Martial V, 53 machen es jedoch zweifelhaft,<lb/>
ob hier von Gemälden und nicht vielmehr von schlechten<lb/>
Tragödien die Rede ist.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g">Eutychos,</hi> </p><lb/>
          <p>der zwanzig Kinder gezeugt, konnte es nicht einmal in die-<lb/>
ser Kunst so weit bringen, dass ihm eins ähnlich gerieth:<lb/>
Anall. II, 337, n. 94.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g">Rufus</hi> </p><lb/>
          <p>der Maler, und Phaedrus, der Anwalt, wetten, wer schneller<lb/>
und ähnlicher male: <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>. Während nun Rufus noch die<lb/>
Farben reibt, hat Phaedrus schon einen Scheincontrakt fer-<lb/>
tig, <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>: Anall. II, 339, n. 105.</p><lb/>
          <p>Hierher gehören ferner:</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Diodor</hi>.</p><lb/>
          <p>Er stellte ein Portrait des Menodotos aus, das. jedem, nur nicht<lb/>
dem Menodot ähnlich war: Anall. II, 191, n. 5 von Leonidas<lb/>
aus Anthedon, der zur Zeit Nero&#x2019;s lebte:</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#g">Artemidor,</hi> </p><lb/>
          <p>Martial V, 40: vielleicht ein Schriftsteller, der als Dilettant<lb/>
eine schlechte Minerva gemalt hatte:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Pinxisti Venerem, colis Artemidore Minervam,</l><lb/>
            <l>Et miraris opus displicuisse tuum.</l>
          </lg><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[310/0327] Lucillus wird als Maler von Symmachus (unter Valentinian) geprie- sen: Ep. II, 2; IX, 47. Kallikrates. Theophylactus Simocatta (ep. 6), der im achten Jahrhundert lebte, hat den Namen des Kallikrates als Malers eines Por- traits wohl nur für poetische Zwecke fingirt. Mehrere Maler sind uns nicht sowohl wegen ihrer Kunst bekannt geworden, als wegen einiger Witze und Anekdoten, zu welchen sie Veranlassung gegeben. Dahin gehören drei, welche in Epigrammen des Lucillius, eines Zeitgenossen des Nero, erwähnt werden: Menestratos malt Deukalion und Phaethon, von denen der eine würdig ist durch Feuer, der andere durch Wasser vernichtet zu werden: Anall. II, 337, n. 93. Der Ausdruck _ und die Ver- gleichung von Martial V, 53 machen es jedoch zweifelhaft, ob hier von Gemälden und nicht vielmehr von schlechten Tragödien die Rede ist. Eutychos, der zwanzig Kinder gezeugt, konnte es nicht einmal in die- ser Kunst so weit bringen, dass ihm eins ähnlich gerieth: Anall. II, 337, n. 94. Rufus der Maler, und Phaedrus, der Anwalt, wetten, wer schneller und ähnlicher male: _ . Während nun Rufus noch die Farben reibt, hat Phaedrus schon einen Scheincontrakt fer- tig, _ : Anall. II, 339, n. 105. Hierher gehören ferner: Diodor. Er stellte ein Portrait des Menodotos aus, das. jedem, nur nicht dem Menodot ähnlich war: Anall. II, 191, n. 5 von Leonidas aus Anthedon, der zur Zeit Nero’s lebte: Artemidor, Martial V, 40: vielleicht ein Schriftsteller, der als Dilettant eine schlechte Minerva gemalt hatte: Pinxisti Venerem, colis Artemidore Minervam, Et miraris opus displicuisse tuum.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/327
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/327>, abgerufen am 24.11.2024.