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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Pinus und Attius Priscus, welche den Tempel der Honos
und Virtus bei der Wiederherstellung durch Vespasian mal-
ten; Priscus nähert sich mehr den Alten:" Plin. 35, 120.

Hiermit schliesst Plinius, und wir mit ihm, die Reihe
der einigermassen bedeutenden römischen Maler. Allerdings
wissen wir von einer ganzen Reihe von Kaisern, dass sie
sie sich mit Malerei beschäftigten, so von Nero (Suet. Nero
52; Tacit. ann. XIII, 3; Dio Chrysost. LXXI, p. 381 ed. Reiske),
Hadrian (Dio Cass. 69, 3 u. 4; Suidas s. v.; Spartian c.
14; Aur. Vict. epit. c. XIV, 2), Marc Aurel (Capitolin.
c. 4), Alexander Severus (Lamprid. c. 27), Elagabal
(Lamprid. c. 30; Herodian V, 5), Valentinian (Amm. Mar-
cell. XXX, 9, 4; Aur. Vict. epit. c. XLV). Aber wir wer-
den ihnen deshalb doch nicht einen Platz unter den Künst-
lern, sondern nur unter den Dilettanten einräumen.



Ausser den eigentlich römischen sind nur noch wenige
andere Maler aus der Kaiserzeit bekannt:

Alexandros.

Sein Name: [fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt] (so nicht [fremdsprachliches Material - fehlt])

findet sich auf einer Umrisszeichnung auf Marmor, welche
mit drei andern vollkommen ähnlich behandelten, also wohl
ebenfalls von seiner Hand herrührenden, im Jahre 1746 zu
Resina entdeckt wurde, und daher nicht jünger, als der Aus-
bruch des Vesuv unter Titus sein kann: C. J. Gr. 5863;
Mus. Hercul. I, 1--4. Wie wir aber in der Sculptur durch
zahlreiche Beispiele eine Nachblüthe der attischen Kunst in
Rom nachzuweisen vermochten, so dürfen wir auch diesen
Alexandros zu einem ähnlichen Beweise hinsichtlich der Ma-
lerei benutzen, indem die Reinheit und der Adel seines Styls
bei der durch die Linearzeichnung gebotenen höchsten Ein-
fachheit, sich nur durch ein Anlehnen an vortreffliche Muster
älterer Zeit erklären.

Dorotheos.

Als die Anadyomene des Apelles gänzlich verdorben war,
setzte Nero eine andere von der Hand des Dorotheos an
ihre Stelle: Plin. 35, 91. Ob diese eine zu Nero's Zeit

Pinus und Attius Priscus, welche den Tempel der Honos
und Virtus bei der Wiederherstellung durch Vespasian mal-
ten; Priscus nähert sich mehr den Alten:‟ Plin. 35, 120.

Hiermit schliesst Plinius, und wir mit ihm, die Reihe
der einigermassen bedeutenden römischen Maler. Allerdings
wissen wir von einer ganzen Reihe von Kaisern, dass sie
sie sich mit Malerei beschäftigten, so von Nero (Suet. Nero
52; Tacit. ann. XIII, 3; Dio Chrysost. LXXI, p. 381 ed. Reiske),
Hadrian (Dio Cass. 69, 3 u. 4; Suidas s. v.; Spartian c.
14; Aur. Vict. epit. c. XIV, 2), Marc Aurel (Capitolin.
c. 4), Alexander Severus (Lamprid. c. 27), Elagabal
(Lamprid. c. 30; Herodian V, 5), Valentinian (Amm. Mar-
cell. XXX, 9, 4; Aur. Vict. epit. c. XLV). Aber wir wer-
den ihnen deshalb doch nicht einen Platz unter den Künst-
lern, sondern nur unter den Dilettanten einräumen.



Ausser den eigentlich römischen sind nur noch wenige
andere Maler aus der Kaiserzeit bekannt:

Alexandros.

Sein Name: [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt] (so nicht [fremdsprachliches Material – fehlt])

findet sich auf einer Umrisszeichnung auf Marmor, welche
mit drei andern vollkommen ähnlich behandelten, also wohl
ebenfalls von seiner Hand herrührenden, im Jahre 1746 zu
Resina entdeckt wurde, und daher nicht jünger, als der Aus-
bruch des Vesuv unter Titus sein kann: C. J. Gr. 5863;
Mus. Hercul. I, 1—4. Wie wir aber in der Sculptur durch
zahlreiche Beispiele eine Nachblüthe der attischen Kunst in
Rom nachzuweisen vermochten, so dürfen wir auch diesen
Alexandros zu einem ähnlichen Beweise hinsichtlich der Ma-
lerei benutzen, indem die Reinheit und der Adel seines Styls
bei der durch die Linearzeichnung gebotenen höchsten Ein-
fachheit, sich nur durch ein Anlehnen an vortreffliche Muster
älterer Zeit erklären.

Dorotheos.

Als die Anadyomene des Apelles gänzlich verdorben war,
setzte Nero eine andere von der Hand des Dorotheos an
ihre Stelle: Plin. 35, 91. Ob diese eine zu Nero’s Zeit

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[308/0325] Pinus und Attius Priscus, welche den Tempel der Honos und Virtus bei der Wiederherstellung durch Vespasian mal- ten; Priscus nähert sich mehr den Alten:‟ Plin. 35, 120. Hiermit schliesst Plinius, und wir mit ihm, die Reihe der einigermassen bedeutenden römischen Maler. Allerdings wissen wir von einer ganzen Reihe von Kaisern, dass sie sie sich mit Malerei beschäftigten, so von Nero (Suet. Nero 52; Tacit. ann. XIII, 3; Dio Chrysost. LXXI, p. 381 ed. Reiske), Hadrian (Dio Cass. 69, 3 u. 4; Suidas s. v.; Spartian c. 14; Aur. Vict. epit. c. XIV, 2), Marc Aurel (Capitolin. c. 4), Alexander Severus (Lamprid. c. 27), Elagabal (Lamprid. c. 30; Herodian V, 5), Valentinian (Amm. Mar- cell. XXX, 9, 4; Aur. Vict. epit. c. XLV). Aber wir wer- den ihnen deshalb doch nicht einen Platz unter den Künst- lern, sondern nur unter den Dilettanten einräumen. Ausser den eigentlich römischen sind nur noch wenige andere Maler aus der Kaiserzeit bekannt: Alexandros. Sein Name: _ _ _ (so nicht _ ) findet sich auf einer Umrisszeichnung auf Marmor, welche mit drei andern vollkommen ähnlich behandelten, also wohl ebenfalls von seiner Hand herrührenden, im Jahre 1746 zu Resina entdeckt wurde, und daher nicht jünger, als der Aus- bruch des Vesuv unter Titus sein kann: C. J. Gr. 5863; Mus. Hercul. I, 1—4. Wie wir aber in der Sculptur durch zahlreiche Beispiele eine Nachblüthe der attischen Kunst in Rom nachzuweisen vermochten, so dürfen wir auch diesen Alexandros zu einem ähnlichen Beweise hinsichtlich der Ma- lerei benutzen, indem die Reinheit und der Adel seines Styls bei der durch die Linearzeichnung gebotenen höchsten Ein- fachheit, sich nur durch ein Anlehnen an vortreffliche Muster älterer Zeit erklären. Dorotheos. Als die Anadyomene des Apelles gänzlich verdorben war, setzte Nero eine andere von der Hand des Dorotheos an ihre Stelle: Plin. 35, 91. Ob diese eine zu Nero’s Zeit

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/325>, abgerufen am 24.11.2024.