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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Meister, und zwar, da über Aristiaeos keine weiteren
Nachrichten vorhanden sind, sogleich zu

Nikomachos.

Werke dieses Künstlers kennen wir nur durch Plinius,
und zwar, wenn wir die unvollendet gebliebenen, aber darum
nicht minder berühmten Tyndariden (35, 145) ausnehmen,
nur aus einer einzigen Stelle (35, 108):

"Der Raub der Proserpina, welches Gemälde sich
auf dem Capitol befand im Heiligthum der Minerva über der
Aedicula der Juventas."

"Ebenfalls auf dem Capitol, von Plancus als Imperator
dort aufgestellt, Victoria welche ein Viergespann mit sich
in die Höhe fortreisst (in sublime rapiens)," sei es nun als
Wagenlenkerin oder so, dass sie den Rossen vorauseilt, wie
sie wohl auf Vasenbildern erscheint.

"Dem Odysseus gab er zuerst den Hut (pileum)",
eine Notiz, welche sich auch bei Servius (ad Aen. II, 44)
wiederfindet, uns aber überraschen muss, da dasselbe schon
von Apollodor berichtet ward; vgl. Bergk: Ann. dell' Inst.
1846, p. 306.

"Apollo und Diana,"

"Die Göttermutter auf einem Löwen sitzend."

"Berühmte Bacchantinnen, an welche sich Satyrn
heranschleichen."

"Scylla, welche sich jetzt zu Rom im Friedenstempel
befindet." Sofern diese nicht die Tochter des Nisos, sondern
die Meerjungfrau war, mochte sich auf diesem Bilde die
Figur des Odysseus befinden; und die obige sehr unvermit-
telt dastehende Notiz dürfen wir dann vielleicht hier an-
knüpfen, indem ja häufig Randbemerkungen bei Plinius an
falscher Stelle in den Text geschoben worden sind.

Endlich die schon einmal erwähnten Arbeiten am Denk-
male des Telestes.

Die Stellung, welche dem Nikomachos als Künstler ge-
bührt, kann keineswegs eine untergeordnete gewesen sein.
Wir jedoch vermögen nur diese Thatsache nachzuweisen,
ohne sie im Einzelnen begründen zu können. Nikomachos

Meister, und zwar, da über Aristiaeos keine weiteren
Nachrichten vorhanden sind, sogleich zu

Nikomachos.

Werke dieses Künstlers kennen wir nur durch Plinius,
und zwar, wenn wir die unvollendet gebliebenen, aber darum
nicht minder berühmten Tyndariden (35, 145) ausnehmen,
nur aus einer einzigen Stelle (35, 108):

„Der Raub der Proserpina, welches Gemälde sich
auf dem Capitol befand im Heiligthum der Minerva über der
Aedicula der Juventas.‟

„Ebenfalls auf dem Capitol, von Plancus als Imperator
dort aufgestellt, Victoria welche ein Viergespann mit sich
in die Höhe fortreisst (in sublime rapiens),‟ sei es nun als
Wagenlenkerin oder so, dass sie den Rossen vorauseilt, wie
sie wohl auf Vasenbildern erscheint.

„Dem Odysseus gab er zuerst den Hut (pileum)‟,
eine Notiz, welche sich auch bei Servius (ad Aen. II, 44)
wiederfindet, uns aber überraschen muss, da dasselbe schon
von Apollodor berichtet ward; vgl. Bergk: Ann. dell’ Inst.
1846, p. 306.

Apollo und Diana,

„Die Göttermutter auf einem Löwen sitzend.‟

„Berühmte Bacchantinnen, an welche sich Satyrn
heranschleichen.‟

Scylla, welche sich jetzt zu Rom im Friedenstempel
befindet.‟ Sofern diese nicht die Tochter des Nisos, sondern
die Meerjungfrau war, mochte sich auf diesem Bilde die
Figur des Odysseus befinden; und die obige sehr unvermit-
telt dastehende Notiz dürfen wir dann vielleicht hier an-
knüpfen, indem ja häufig Randbemerkungen bei Plinius an
falscher Stelle in den Text geschoben worden sind.

Endlich die schon einmal erwähnten Arbeiten am Denk-
male des Telestes.

Die Stellung, welche dem Nikomachos als Künstler ge-
bührt, kann keineswegs eine untergeordnete gewesen sein.
Wir jedoch vermögen nur diese Thatsache nachzuweisen,
ohne sie im Einzelnen begründen zu können. Nikomachos

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[168/0185] Meister, und zwar, da über Aristiaeos keine weiteren Nachrichten vorhanden sind, sogleich zu Nikomachos. Werke dieses Künstlers kennen wir nur durch Plinius, und zwar, wenn wir die unvollendet gebliebenen, aber darum nicht minder berühmten Tyndariden (35, 145) ausnehmen, nur aus einer einzigen Stelle (35, 108): „Der Raub der Proserpina, welches Gemälde sich auf dem Capitol befand im Heiligthum der Minerva über der Aedicula der Juventas.‟ „Ebenfalls auf dem Capitol, von Plancus als Imperator dort aufgestellt, Victoria welche ein Viergespann mit sich in die Höhe fortreisst (in sublime rapiens),‟ sei es nun als Wagenlenkerin oder so, dass sie den Rossen vorauseilt, wie sie wohl auf Vasenbildern erscheint. „Dem Odysseus gab er zuerst den Hut (pileum)‟, eine Notiz, welche sich auch bei Servius (ad Aen. II, 44) wiederfindet, uns aber überraschen muss, da dasselbe schon von Apollodor berichtet ward; vgl. Bergk: Ann. dell’ Inst. 1846, p. 306. „Apollo und Diana,‟ „Die Göttermutter auf einem Löwen sitzend.‟ „Berühmte Bacchantinnen, an welche sich Satyrn heranschleichen.‟ „Scylla, welche sich jetzt zu Rom im Friedenstempel befindet.‟ Sofern diese nicht die Tochter des Nisos, sondern die Meerjungfrau war, mochte sich auf diesem Bilde die Figur des Odysseus befinden; und die obige sehr unvermit- telt dastehende Notiz dürfen wir dann vielleicht hier an- knüpfen, indem ja häufig Randbemerkungen bei Plinius an falscher Stelle in den Text geschoben worden sind. Endlich die schon einmal erwähnten Arbeiten am Denk- male des Telestes. Die Stellung, welche dem Nikomachos als Künstler ge- bührt, kann keineswegs eine untergeordnete gewesen sein. Wir jedoch vermögen nur diese Thatsache nachzuweisen, ohne sie im Einzelnen begründen zu können. Nikomachos

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/185>, abgerufen am 30.11.2024.