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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856.

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einen Künstler Nikon ist von Raoul-Rochette (Lettre a Mr.
Schorn p. 92) selbst wieder aufgegeben worden].

NOU(K)LIDA.
Torremuzza [t. 73, n. 2 u. 3] hat zwei kleine Medaillons von
Syrakus publicirt, deren eines die Inschrift NOU auf dem
Abschnitt der Rückseite, das andere NOU auf dem Stirn-
bande des Kopfes der Vorderseite, (k) LIDA im Felde der
Rückseite zeigt. Ob sich die Inschriften der beiden Seiten,
wie R. Rochette will, zu einem Worte vereinigen lassen,
scheint zweifelhaft, da nach Streber (Kunstbl. 1832, S. 163)
sich Beispiele für eine solche Trennung wohl bei Städte-,
nicht aber bei Eigennamen finden. Dadurch aber verliert
auch die weitere Vermuthung, für NOU sei EU zu lesen,
viel von ihrer sonstigen Wahrscheinlichkeit. Ob und welcher
Künstlername daher hier zu erkennen sei, wird sich erst
nach einer genauern Prüfung der Münzen selbst entscheiden
lassen. Streber (a. a. O.) bemerkt sogar, dass auf einer
Medaille in München, welche mit der von Torremuzza publi-
cirten genau übereinstimmt, deutlich auf dem Stirnbande PhRU
und auf der Rückseite: IDA zu lesen sei.

OLUM
auf einer Münze von Neapel: weiblicher Kopf, rechtshin;
unter ihrem Halse OG. Stier mit Menschengesicht, rechts-
hin, von Nike bekränzt; im Abschnitt NEOPOLITO, zwischen
den Füssen des Stieres O LU M: R. R. III, 27. Wenn sich
schon hier bei einer Vergleichung vieler andern Münzen von
Neapel (s. Carelli num. Ital. vet. t. 73 sqq.) gegen die An-
nahme eines Künstlernamens mancherlei Zweifel erheben,
so spricht alles dagegen, mit R. Rochette einen solchen:
Olympis, auf einer von Avellino (It. vet. num. supp. p. 31,
n. 561) beschriebenen Münze von Tarent zu erkennen, welche
jetzt bei Carelli num. It. vet. t. 113, n. 181 abgebildet ist:
TARAS auf einem Delphin reitend, mit der Diota in der
ausgestreckten Rechten, dem Füllhorn in der Linken, hinter
ihm ein Dreifuss; jugendlicher Renner zu Ross, die
Rechte zum Wurf erhoben; hinter ihm ein Kranz. Der
Name OLUMPIS unter dem Rosse in grossen Buchstaben
unterscheidet sich in keiner Weise von unzähligen andern
Namen auf tarentinischen Münzen. Eben so wird es sich
mit einer andern tarentinischen, früher fälschlich Heraklea

einen Künstler Nikon ist von Raoul-Rochette (Lettre à Mr.
Schorn p. 92) selbst wieder aufgegeben worden].

ΝΟΥ(Κ)ΛΙΔΑ.
Torremuzza [t. 73, n. 2 u. 3] hat zwei kleine Medaillons von
Syrakus publicirt, deren eines die Inschrift ΝΟΥ auf dem
Abschnitt der Rückseite, das andere ΝΟΥ auf dem Stirn-
bande des Kopfes der Vorderseite, (κ) ΛΙΔΑ im Felde der
Rückseite zeigt. Ob sich die Inschriften der beiden Seiten,
wie R. Rochette will, zu einem Worte vereinigen lassen,
scheint zweifelhaft, da nach Streber (Kunstbl. 1832, S. 163)
sich Beispiele für eine solche Trennung wohl bei Städte-,
nicht aber bei Eigennamen finden. Dadurch aber verliert
auch die weitere Vermuthung, für ΝΟΥ sei ΕΥ zu lesen,
viel von ihrer sonstigen Wahrscheinlichkeit. Ob und welcher
Künstlername daher hier zu erkennen sei, wird sich erst
nach einer genauern Prüfung der Münzen selbst entscheiden
lassen. Streber (a. a. O.) bemerkt sogar, dass auf einer
Medaille in München, welche mit der von Torremuzza publi-
cirten genau übereinstimmt, deutlich auf dem Stirnbande ΦΡΥ
und auf der Rückseite: ΙΔΑ zu lesen sei.

ΟΛΥΜ
auf einer Münze von Neapel: weiblicher Kopf, rechtshin;
unter ihrem Halse ΟΓ. ℞ Stier mit Menschengesicht, rechts-
hin, von Nike bekränzt; im Abschnitt ΝΕΟΠΟΛΙΤΩ, zwischen
den Füssen des Stieres Ο ΛΥ Μ: R. R. III, 27. Wenn sich
schon hier bei einer Vergleichung vieler andern Münzen von
Neapel (s. Carelli num. Ital. vet. t. 73 sqq.) gegen die An-
nahme eines Künstlernamens mancherlei Zweifel erheben,
so spricht alles dagegen, mit R. Rochette einen solchen:
Olympis, auf einer von Avellino (It. vet. num. supp. p. 31,
n. 561) beschriebenen Münze von Tarent zu erkennen, welche
jetzt bei Carelli num. It. vet. t. 113, n. 181 abgebildet ist:
ΤΑΡΑΣ auf einem Delphin reitend, mit der Diota in der
ausgestreckten Rechten, dem Füllhorn in der Linken, hinter
ihm ein Dreifuss; ℞ jugendlicher Renner zu Ross, die
Rechte zum Wurf erhoben; hinter ihm ein Kranz. Der
Name ΟΛΥΜΠΙΣ unter dem Rosse in grossen Buchstaben
unterscheidet sich in keiner Weise von unzähligen andern
Namen auf tarentinischen Münzen. Eben so wird es sich
mit einer andern tarentinischen, früher fälschlich Heraklea

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[436/0444] einen Künstler Nikon ist von Raoul-Rochette (Lettre à Mr. Schorn p. 92) selbst wieder aufgegeben worden]. ΝΟΥ(Κ)ΛΙΔΑ. Torremuzza [t. 73, n. 2 u. 3] hat zwei kleine Medaillons von Syrakus publicirt, deren eines die Inschrift ΝΟΥ auf dem Abschnitt der Rückseite, das andere ΝΟΥ auf dem Stirn- bande des Kopfes der Vorderseite, (κ) ΛΙΔΑ im Felde der Rückseite zeigt. Ob sich die Inschriften der beiden Seiten, wie R. Rochette will, zu einem Worte vereinigen lassen, scheint zweifelhaft, da nach Streber (Kunstbl. 1832, S. 163) sich Beispiele für eine solche Trennung wohl bei Städte-, nicht aber bei Eigennamen finden. Dadurch aber verliert auch die weitere Vermuthung, für ΝΟΥ sei ΕΥ zu lesen, viel von ihrer sonstigen Wahrscheinlichkeit. Ob und welcher Künstlername daher hier zu erkennen sei, wird sich erst nach einer genauern Prüfung der Münzen selbst entscheiden lassen. Streber (a. a. O.) bemerkt sogar, dass auf einer Medaille in München, welche mit der von Torremuzza publi- cirten genau übereinstimmt, deutlich auf dem Stirnbande ΦΡΥ und auf der Rückseite: ΙΔΑ zu lesen sei. ΟΛΥΜ auf einer Münze von Neapel: weiblicher Kopf, rechtshin; unter ihrem Halse ΟΓ. ℞ Stier mit Menschengesicht, rechts- hin, von Nike bekränzt; im Abschnitt ΝΕΟΠΟΛΙΤΩ, zwischen den Füssen des Stieres Ο ΛΥ Μ: R. R. III, 27. Wenn sich schon hier bei einer Vergleichung vieler andern Münzen von Neapel (s. Carelli num. Ital. vet. t. 73 sqq.) gegen die An- nahme eines Künstlernamens mancherlei Zweifel erheben, so spricht alles dagegen, mit R. Rochette einen solchen: Olympis, auf einer von Avellino (It. vet. num. supp. p. 31, n. 561) beschriebenen Münze von Tarent zu erkennen, welche jetzt bei Carelli num. It. vet. t. 113, n. 181 abgebildet ist: ΤΑΡΑΣ auf einem Delphin reitend, mit der Diota in der ausgestreckten Rechten, dem Füllhorn in der Linken, hinter ihm ein Dreifuss; ℞ jugendlicher Renner zu Ross, die Rechte zum Wurf erhoben; hinter ihm ein Kranz. Der Name ΟΛΥΜΠΙΣ unter dem Rosse in grossen Buchstaben unterscheidet sich in keiner Weise von unzähligen andern Namen auf tarentinischen Münzen. Eben so wird es sich mit einer andern tarentinischen, früher fälschlich Heraklea

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/444>, abgerufen am 22.12.2024.